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Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Titel: Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif Lasse Andersson
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das Streiten weitgehend aufgeben. Aber vielleicht ist es auch bloß die Einsicht, dass wir nichts mehr miteinander anfangen können und trotzdem beide bei den Kindern bleiben wollen.
    Am Zustand unserer Ehe gemessen, kommen Elke und ich sogar recht gut miteinander aus. Wöchentlich planen wir neue Projekte, und als Team sind wir nach wie vor eine glatte Eins. Mein Gehalt und Elkes Organisationstalent ergänzen sich einfach perfekt, das Ergebnis sind neue Partys, neue Möbel, neue Freunde, ein neues Haus in Köln, diesmal etwas richtig Schickes und ohne Reihenhausnachbarn, ein neues Auto für Elke, alles lässt sich realisieren, kurzfristig taucht sogar eine Ferienwohnung am Horizont auf, doch der Plan wird verschoben: Unter Sylt wollen wir es nicht machen, aber leisten können wir es uns noch nicht.
    Inzwischen haben wir das gemeinsame Schlafzimmer aufgegeben, vorgeblich weil ich einen Hang zum leichten Schnarchen entwickele, die innere Wahrheit ist eine andere: Wir beide sind es leid, abends wach nebeneinander im Bett zu liegen und so zu tun, als ob wir schlafen, bloß damit wir nicht reden müssen oder, schlimmer gar, einer auf die Idee käme, Sex haben zu wollen. Die getrennten Schlafzimmer halten wir geheim. Wenn Besuch durchs neue Haus geführt wird, wird mein Zimmer zum Gästezimmer deklariert, irgendwie klingt getrennte Schlafzimmer zu sehr nach dem, was es ist: eine gescheiterte Ehe.
    Meine Affären häufen sich, und auch bei der Anbahnung werde ich routinierter. Ich hole jetzt nach, was ich zu Beginn der Beziehung zu Elke vor lauter Verliebtheit verpasst habe.
    Auf Dienstreise zu einem Kongress nach Frankfurt begegne ich meiner sexuellen Revolution. Corinna heißt sie, ist eine recht attraktive Blondine Mitte 30 auf der Suche nach beruflicher Verbesserung, sie hat strahlend blaue Augen, ein Gesicht, das ein wenig der Schiffer ähnelt: weit auseinanderstehende Augen und ein riesiger Mund mit tiefrot geschminkten Lippen.
    Corinna ist zumindest oberhalb der schlanken Taille etwas üppiger gebaut und fälschlicherweise ist sie dem Eindruck erlegen, ich wäre wer in der Branche, daran ist vermutlich meine Visitenkarte mit dem »Creative Director« schuld, auf der seit einiger Zeit das »Vice« verschwunden ist, nicht, dass ich wirklich viel zu sagen hätte, aber Hermann mag mich halt gut leiden und gerade in unserer Branche darf man beim Bedrucken von Visitenkarten nicht kleinlich sein. Corinna hat mich nicht gefragt, ob ich für eine seit Jahren stagnierende Acht-Mann-Klitsche arbeite, die sich von Auftrag zu Auftrag hangelt, oder für eine richtige Agentur, und ich habe es ihr nicht auf die Nase gebunden, man kann auch schweigend die Unwahrheit befördern.
    Also schiele ich Corinna ein Abendessen lang auf die beeindruckenden Brüste, die jedes Mal in verheißungsvollen kleinen Wellen durch ihr Dekolleté wackeln, wenn sie lacht. Ich gebe überwiegend Unverbindliches von mir und höre interessiert zu, als sie von der Notwendigkeit, eine neue Stelle zu finden, erzählt. Irgendwann gebe ich mir einen Ruck und signalisiere ihr, dass sich da schon etwas machen ließe, schließlich kenne ich genügend Leute in der Branche. Einige Drinks später nestele ich im Hotelzimmer ungeschickt an ihrem BH herum, die Pracht ihrer D-Körbchen überwältigt mich, so etwas bin ich von zu Hause nicht gewöhnt. Zudem bemüht sich Corinna wirklich engagiert um ihre Karrierefortschritte.
    Nach dem ersten, noch recht konservativen Durchgang im quietschenden Hotelbett rauchen wir eine Zigarette, ich ordere vergnügt eine Flasche Champagner, doch noch bevor der gekommen ist, verschwindet Corinna unter der Bettdecke und bläst mir einen, dass ich glaube, gleich fliegt meine Schädeldecke weg. Sex nach dem Sex, so etwas war mir bisher weitgehend unbekannt, und ich stelle überrascht fest, welche Reserven in meinen Lenden stecken.
    Blasen war nie so recht Elkes Ding, sie tat es, so jedenfalls fühlte es sich an, eher aus Pflichtgefühl, und als sie einmal nicht schnell genug auf finalen Handbetrieb umgestellt hatte, rannte sie spuckend und würgend ins Bad, wo sie sich erst die Zähne putzte und dann mit Mundwasser gurgelte. Im Gegenzug lässt Elke sich auch nicht lecken, sie bekommt keinen Orgasmus dabei, und nach einigen Versuchen in den frühen Jahren habe ich es aufgegeben, obwohl ich dieses Betätigungsfeld äußerst aufregend finde.
    Corinna ist da anders veranlagt. Sie seufzt und schmatzt, krault meine Eier, schabt mit ihren

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