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Warum ausgerechnet Du

Warum ausgerechnet Du

Titel: Warum ausgerechnet Du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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anzusehen. „Ich dachte, ich werde verrückt, wenn ich hier den ganzen Nachmittag allein bleibe. Also habe ich Celia besucht.”
    „Wie geht es ihr?”
    Suzy hob eine Schulter. „So wie immer, schätze ich. Wir haben Schönheitssalon gespielt. Ich habe ihr eine meiner Perücken geliehen und sie geschminkt.”
    „Die rote, die du schon einmal für mich getragen hast?”
    „Nein, eine blonde. Rot würde ihr nicht stehen.”
    Gil rieb seine Nase an ihrer. „Und da sagst du, ich sei süß? Du bist die Allersüßeste.”
    „Okay. Sollen wir uns deswegen streiten?”
    „Ach was.”
    Gils Handy summte. „Tut mir Leid”, sagte er und lächelte entschuldigend. Er nahm sein Handy aus der Brusttasche und drückte auf den Verbindungsknopf. „Gil hier.”
    Er sah Suzy an, während er zuhörte. „Ja, ja, ich hätte euch ja angerufen, aber es war einfach keine Zeit dazu.” Er wartete geduldig, bevor er weitersprach. „Ja, Mom, ich weiß, es kommt für euch total überraschend. Aber es ging wirklich nicht anders.”
    Ein Lächeln ging über sein Gesicht. „Ich bin gerade bei ihr …
    Natürlich. In einer Stunde sind wir da.” Er nahm das Handy vom Ohr und unterbrach die Verbindung.
    „Wir sind in einer Stunde wo?” fragte Suzy gespannt.
    „Bei meinen Eltern. Sie wollen dich kennen lernen.”
    Suzy sprang auf. „Deine Eltern! Aber da kann ich jetzt nicht hinfahren.”
    Gil stand ebenfalls auf. „Warum nicht?”
    „Weil es schon so spät ist, und ich würde Stunden brauchen, um mich fertig zu machen, deshalb.”
    „Aber du bist fertig.”
    „Aber sieh mich doch an!” Sie trug ausgeblichene Jeans und ein Jeanshemd. „So kann ich doch nicht zu deinen Eltern gehen.”
    Lachend zog Gil sie an sich. „Meine Eltern werden dich mögen, ganz gleich, was du trägst.”
    Gil hatte Recht behalten. Seine Eltern hatten Suzy auf Anhieb gemocht, und Suzy mochte sie. Sie waren beide genauso warmherzig und offen wie ihr Sohn. Innerhalb weniger Minuten nach ihrer Ankunft hatten sie Suzy das Gefühl gegeben, von Herzen willkommen zu sein, und Suzys Anspannung hatte sich schnell gelegt.
    „Ich hoffe nur, dieses Treffen läuft genauso gut”, murmelte Suzy, als sie am nächsten Morgen in ihrem Taschenspiegel ihr Make-up begutachtete.
    Nervös zupfte sie am Kragen ihrer Seidenbluse und strich den schwarzen Lederrock glatt. Die meiste Zeit ihres Lebens hatte sie alles getan, um nicht wie die Tochter eines Reverends auszusehen, aber heute wünschte sie, sie hätte etwas Seriöseres zum Anziehen gehabt.
    Schließlich gab sie sich einen Ruck, klappte den Taschenspiegel zu und öffnete die Tür.
    Die Frau hinter dem Schreibtisch blickte hoch. Dann stand sie auf und kam lächelnd und mit ausgestreckter Hand auf sie zu.
    „Sie müssen Suzy sein. Ich bin Mary, Gils Sekretärin. Wie schön, dass wir uns endlich kennen lernen.”
    Sie gaben sich die Hand.
    „Gil hat gerade Besucher in seinem Büro. Kann ich Ihnen etwas anbieten, einen Kaffee oder ein Glas Saft, während Sie warten?”
    „Einen Kaffee, wenn es Ihnen nichts ausmacht”, erwiderte Suzy.
    Mary eilte zur Tür. „Es dauert nur eine Minute. Machen Sie es sich solange bequem.” Sie deutete auf eine Sitzgruppe.
    Doch Suzy war viel zu nervös, um sich hinzusetzen. Sie wanderte durch den Raum, blieb an einem niedrigen Tisch stehen und blätterte in den Zeitschriften, die darauf verstreut lagen.
    „Verflixt”, murmelte sie, als einige davon zu Boden fielen.
    Als sie sich bückte, um sie aufzuheben, fiel ihr Blick auf eine Schlagzeile: „Das Lieblingsdessert unseres Gouverneurs”. Die Worte verschwammen ihr von den Augen, und ihr Magen zog sich zusammen. Sie blickte auf das Foto unter der Schlagzeile. Jemand hatte heimlich ein Bild von Gil und ihr gemacht, an jenem Abend, als sie sich das erste Mal begegnet waren und vor ihrem Wagen gestanden hatten.
    Sie hörte Stimmen aus Gils Büro und schob die Zeitung mit der gräßlichen Schlagzeile und dem Foto rasch unter den Stapel anderer Zeitschriften. Bestimmt diskutierten die Männer gerade über diese jüngste Attacke durch die Presse. Angestrengt lauschend blickte Suzy zur Bürotür. Da öffnete sie sich plötzlich.
    „Ich warne dich, Gil”, hörte sie einen der Männer erregt sagen. „Du machst einen Riesenfehler. Ob das, was in der Zeitung über diese Frau steht, wahr ist oder nicht, spielt keine Rolle. Sie wird dich so oder so zu Fall bringen. Du wirst noch an mich denken. Du wirst wegen ihr jedes bisschen Unterstützung

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