Warum ausgerechnet Du
macht sich Sorgen um dich.”
Suzy presste die Lippen aufeinander. Nein, sie würde jetzt nicht losheulen. „Es gibt keinen Grund dazu. Wie gesagt, es ist nichts Ernstes.”
„Du liebe Güte, Suzy”, rie f Penny fassungslos. „Dein Vorrat an Zahnpasta würde ja für eine ganze Kompanie ausreichen.”
„Hör auf, in meinen Sachen herumzustöbern”, brummte Suzy.
„Ich stöbere nicht herum. Ich suche Aspirintabletten.”
„Die sind in dem Medikamentenschränkchen an der Wand.
Gleich neben den Antibabypillen.” Suzy fluchte unwillig vor sich hin, schüttelte dann jedoch das Kissen auf und legte es sich unter den Kopf. Besser, sie fand sich damit ab, dass Penny wie eine Glucke um sie herumschwirrte.
„Suzy?”
„Was denn?”
„Hast du aufgehört, die Pille zu nehmen?” Penny war ins Schlafzimmer zurückgekehrt.
Suzy richtete sich kerzengerade auf. „Natürlich nicht! Warum?”
„Wir hatten doch immer denselben Zyklus, aber in deiner Packung sind immer noch ein paar Pillen. Meine ist schon seit letzter Woche leer.”
Suzy hatte das Gefühl, als gefriere ihr das Blut in den Adern.
Sie riss Penny die Packung aus der Hand. „Bist du sicher?”
„Absolut. Ich bin äußerst gewissenhaft, was die Pille betrifft.
Erik und ich wollen noch mindestens ein Jahr warten, bevor wir eine Familie gründen.”
Suzy rieb sich die Schläfen. „Ich weiß, dass ich heute Morgen eine genommen habe”, sagte sie. „Und gestern auch … Aber ich habe keine genommen, als ich mit Gil auf der Ranch war.” Sie blickte Penny an. „Ich hatte sie gar nicht dabei.”
„Du hast also nur zwei Mal keine genommen?”
Suzy starrte auf die Packung. Eigentlich hätte sie ihre Periode längst bekommen müssen. „Nein. Drei Mal. Am folgenden Montag habe ich sie auch nicht genommen.”
„Warum nicht?”
„Weil ich es vergessen habe”, zischte sie. „Okay?”
Penny senkte den Kopf.
Suzy warf die Packung zur Seite und nahm Pennys Hand. „Tut mir Leid, Penny. Ich hab’s nicht so gemeint. Heute ist einfach so ein schrecklicher Tag.”
Penny lächelte verstehend. „Wahrscheinlich deshalb, weil es dir nicht gut geht.”
Jetzt senkte Suzy den Kopf. „Ich bin gar nicht krank”, murmelte sie. „Ich habe das nur als Vorwand benutzt, um nach Hause zu gehen.”
Penny starrte sie an. „Du meinst, du hast Gil angelogen?”
Suzy nickte stumm.
„Du solltest dich schämen! Er ist schon ganz krank vor Sorge.”
Suzy schob das Kinn vor. „Es musste sein.”
„Musste es nicht”, entgegnete Penny. „Du hättest ihm doch einfach sagen können, dass du keine Lust hast, mit zu dem Brunch zu gehen.”
Wieder liefen Suzy die Tränen übers Gesicht. „Nein, hätte ich nicht. Denn dann hätte ich ihm auch sagen müssen, was ich kurz zuvor unabsichtlich mitgehört hatte.”
„Was hast du denn unabsichtlich mitgehört?”
Suzy tupfte sich mit der Bettdecke die Tränen ab. „Als ich dort ankam, hatte Gil Besucher in seinem Büro, und einer von ihnen redete sehr laut. Er sagte, ich sei Gift für Gils Karriere. Und dass Gil alle politische Unterstützung verlieren würde, wenn er die Beziehung zu mir aufrechterhalten würde.”
„Aber das ist doch gar nicht wahr!” rief Penny entrüstet. „Du könntest Gils Arbeit überhaupt nicht beeinträchtigen. Nicht nach der Pressekonferenz von gestern Abend.”
„Aber es ist doch schon passiert! Hast du denn nicht die Schlagzeile in der Zeitung von heute gelesen?”
„Nein. Ich bin noch nicht dazu gekommen.”
„,Das Lieblingsdessert unseres Gouverneurs”, zitierte Suzy bitter. „In großen, fetten Lettern auf Seite eins. Und die Leute, mit denen ich zum Brunch gehen sollte, das waren seine Leute, die, die ihn unterstützen, die auf seiner Seite sind. Wenn sogar schon einer von ihnen Gils Erfolg wegen mir infrage stellt, bin ich genau das, was dieser Mann mir vorwirft: Gift für seine Karriere.” Mutlos schüttelte sie den Kopf. „Ich muss der Sache ein Ende setzen, bevor es noch schlimmer wird.”
„Oh, Suzy”, sagte Penny leise. „Sprich doch erst mit Gil. Sag ihm, was du gehört hast. Vielleicht hast du es missverstanden.
Vielleicht hat er sogar über etwas ganz anderes geredet.”
„Nein”, erwiderte Suzy entschieden. „Da war nichts misszuverstehen. Ich habe jedes Wort klar und deutlich gehört.”
„Sprich trotzdem mit ihm. Es betrifft ja schließlich nicht dich allein.”
Suzy blickte wieder auf die Pillenschachtel. Plötzlich wurde ihr erneut so
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