Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)
Entschuldigung ausgedacht, dass sie plötzlich aufbrechen müsse, weil sie eine Verabredung vergessen habe oder so was. Sie bekam auch keinen Rettungsanruf, eine Minute nachdem sie eine verräterische SMS geschrieben hat. Sie ist geblieben! Bei mir! Und sie hat gelacht! Sie hat meine Gesellschaft genossen! Es mag sich abgedroschen und klischeehaft anhören, doch als wir hinterher über den Sportplatz in Richtung Schule gingen, da hatte ich wirklich das Gefühl, auf Wolken zu schweben (was natürlich auch an dem Dope gelegen haben könnte, dass ich als Passivraucher konsumiert hatte). Das Schicksal/Glück war mir hold. Von all den Tagen, Monaten und Jahren, die ich schon an dieser Schule verbracht hatte, war es der heutige Tag, an dem Eleanor sich entschieden hatte, mit mir zu reden. Das hatte nichts mit meiner Deadline oder meinem Plan zu tun, sondern war eine glückliche Fügung. Ich stellte mir vor, dass mich der Checker am Ende des Sportplatzes erwartete, doch machte mir diese Vorstellung nicht die geringste Angst. Ich fühlte mich wundersam gestärkt. Ich fühlte mich unbesiegbar.
Na, komm schon, du Schrumpfhirn. Ich und meine zugedröhnte Kifferarmee werden dich in Stücke reißen. Und sollten meine Potsoldaten gerade ihren Rausch ausschlafen, werde ich dir höchstpersönlich die Hölle heiß machen. Tritt nach meinem Kopf, du genetischer Restmüll, und sieh, ob mir das was ausmacht.
» Die sind ja echt sehr friedfertig«, sagte Eleanor und machte eine Kopfbewegung in Richtung M etallers Corner.
» Kommt ganz drauf an«, entgegnete ich. » Manchmal sind sie auch wild und ungestüm, zum Beispiel, wenn sie darüber diskutieren, ob man besser furzen kann, wenn man sich hinkniet oder wenn man auf einem Bein hüpfte.
Da war es wieder, dieses Lachen– wäre ich ein besserer Autor, dann könnte ich es vielleicht mit Wendungen umschreiben wie: » Es durchdrang meine Haut wie warme Butter und sprang in mir herum wie ein Haufen Flipperkugeln. Es war sanft und warm und umhüllte mein Herz wie eine wohlige Decke«, aber ihr müsst euch damit begnügen, dass es das schönste Lachen war, das ich je gehört hatte.
» … doch sobald sie ein bisschen Gras rauchen, verwandeln sie sich in einen Haufen Mongos«, fuhr ich fort und versuchte den Schauer zu ignorieren, der mir gerade das Rückgrat hinuntergerieselt war.
» Deswegen nennen sie es wohl auch Dope.«
Ihre Stimme klang plötzlich ernst, und ich fürchtete schon, ich hätte sie, die selbst eine Kifferin war, beleidigt.
In diesem Moment verlangsamte Eleanor ihre Schritte, lächelte mich schief an und fragte: » Soll ich dir ein Geheimnis verraten?«
Freistunde
Das Geheimnis
Ein Geheimnis? Ob ich ein Geheimnis erfahren wollte? Sie wollte ein Geheimnis mit mir teilen! Binnen einer Stunde hatte ich mich vom » Typen aus dem Theaterkurs« zum » Vertrauten Nr. 1« gemausert.
Doch wartet mal… Was für ein Geheimnis sollte das sein? Wollte ich das wirklich wissen? Sollte es zum Beispiel darum gehen, dass sich die Mädchen nach dem Korbballspiel unter den Duschen gegenseitig waschen und einseifen, bis ihre Körper ganz glitschig und glänzend sind, dann würde ich damit schon klarkommen– nur zu! Aber sollte es ein Geheimnis à la » Sag’s nicht weiter, aber ich bin total scharf auf einen deiner Freunde« sein, dann war ich nicht sicher, ob ich es wirklich erfahren wollte.
» Das, äh, kommt drauf an«, sagte ich vorsichtig, » geht es da vielleicht ums Duschen?« Doch sie hatte bereits angefangen.
» Ich finde es echt cool, dass du nicht rauchst.«
Oh! Das Wort » Geheimnis« kam mir für diese Botschaft ein wenig übertrieben vor, doch zumindest waren das keine schlechten Nachrichten. Ich wusste nicht recht, was ich dazu sagen sollte. Sie hatte das Wort » cool« in Verbindung mit mir benutzt. Mit mir! Cool.
» Ich auch«, sagte ich. Dann: » Aber findest du es nicht gleichzeitig ein bisschen seltsam. Ich meine, ich bin wahrscheinlich die einzige Person, die es noch nie probiert hat.«
» Och«, entgegnete sie mit einem Schulterzucken, » das macht dich doch immerhin einzigartig, oder?«
Die macht mir immer noch Komplimente!
» Willst du noch ein Geheimnis hören?«, fragte sie.
Eingeseifte Körper?
» Ich habe nicht inhaliert. Ich hab den Rauch nur ein bisschen im Mund behalten«, gab sie mit einer Mischung aus Scham und Stolz zu.
Sie ist wirklich so gut wie perfekt. Jetzt muss ich ihr nur noch beibringen, wie man sich im Sitzen den Hintern
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