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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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viel gefährlicher ist als Cannabis!? Wenn du trinken kannst, kannst du auch kiffen, Mann.«
    Ich durchforstete mein Gehirn nach einer ultimativen Erwiderung.
    » Dann könnte man auch sagen: Wenn du dir schon den linken Fuß gebrochen hast, dann kannst du dir auch noch den rechten brechen.«
    » Nein, überhaupt nicht«, beharrte er. » Das ist etwas ganz anderes.« Er lächelte mich so an, dass ich ihm am liebsten die Augen ausgestochen hätte. » Eines Tages wirst du das verstehen.«
    Und das war’s. Das war seine Art, das Wortgefecht doch für sich zu entscheiden– indem er meine Logik ignorierte und so tat, als sei er mir aufgrund seines Alters überlegen. Was für ein Blödmann.
    Von diesem Moment an waren Dwight und ich dicke Freunde.

Freistunde
Zurück in die Gegenwart
    Da alle inzwischen wissen, dass ich nicht rauche, schien es sinnlos, Eleanor anzulügen. Ich wartete also einfach, wie sie auf meine Ablehnung reagieren würde, und hoffte inniglich, dass sie nicht solche Zicken machte wie Dwight. Das war der entscheidende Punkt. Wenn sie meine Hasenfüßigkeit nicht akzeptieren konnte, dann war sie keine nette Person und ich verschwendete nur meine Zeit. Vermutlich wäre ich selbst kein netter Mensch, wenn ich nicht darüber hinwegsehen könnte, dass sie durchaus kifft und sich im Stehen den Hintern abwischt.
    Eleanor gab den Joint an jemand anders weiter, ehe sie sich wieder mir zuwandte.
    » Echt cool«, sagte sie, höflich genug, den Rauch aus dem Mundwinkel zur Seite zu blasen und mich dabei durchdringend anzusehen, als wollte sie mich auf die Probe stellen. Dieser Blick konnte bedeuten, dass sie mich für einen kleinen Scheißer oder für einen ganz netten Kerl hielt– das war schwer zu entscheiden.
    Zwanzig Minuten später ging die Arschwischdebatte in ein allgemeines stumpfsinniges Grübeln über, wie das bei Kiffern eben üblich ist. Eben hatten noch alle ihren Spaß zusammen, doch schon im nächsten Moment waren alle total weggetreten und unfähig, auch nur den einfachsten Satz zusammenzubringen (abgesehen von denjenigen, versteht sich, die einfach nicht aufhören können, grundlos herumzukichern). Warum reden eigentlich immer alle von einer » sozialen Droge«, obwohl das Kiffen der schnellste Weg ist, dem allgemeinen Spaß ein Ende zu bereiten? Doch gab es auf dem Sportplatz zwei Personen, die immer noch miteinander redeten– mich und Eleanor!
    » Kennst du den, wo Ernie nicht schlafen kann und Bert aufweckt?«
    » Bert… Bert… Bert… ich kann nicht schlafen, Bert«, sagte ich mit meiner besten Ernie-Imitationsstimme.
    » Genau!«, rief Eleanor und klatschte in die Hände. » Das hört sich echt genauso an! Kannst du auch Bert nachmachen?«
    » Leider nicht so gut«, musste ich zugeben.
    » Ach bestimmt. Probier doch mal.«
    » Nein, wirklich, das geht nicht.«
    » Ach, komm, nur einmal.«
    » Okay, Ernie«, sagte ich in meiner besten Bert-Imitationsstimme und klang dabei genau wie Stephen Hawking.
    Eleanor lachte gutmütig. » Ich glaube, du solltest dich doch lieber auf Ernie beschränken.«
    » Hab ich ja gesagt.«
    » Egal, kommst du mit?«, fragte Eleanor und nahm ihre Schultasche auf. » In fünf Minuten ist Mittagspause.«
    » Klar!«, rief ich ein bisschen zu enthusiastisch und sprang auf die Füße. Eleanor hätte den Zauber des Augenblicks fast zerstört, als sie fragte, ob noch jemand mitkommen wolle, doch Gott sei Dank lehnten alle gereizt ab (wahrscheinlich war ihnen unser munteres Gespräch auf die Nerven gegangen, weil sie so breit waren).
    Okay, lasst mich diesen Moment ein bisschen ausführlicher beschreiben. Leider bin ich nicht Shakespeare, sonst könnte ich für den ganzen nächsten Abschnitt ein bestimmtes Versmaß verwenden, aber das Entscheidende ist doch, dass ich gerade über eine halbe Stunde damit verbracht habe, mit Eleanor zu reden! Versteht ihr, was ich meine? Begreift ihr, was so außerordentlich daran war? Es gab keinen Plan, keinen zuvor geschriebenen Dialog, alles war echt. Ich habe gerade EINE HALBE STUNDE LANG MIT ELEANOR WADE GEREDET ! Und zwar wirklich geredet, statt den unbeholfenen Blödsinn zu stammeln, der sonst aus meinem Mund kommt, wenn ein hübsches Mädchen vor mir steht. Okay, am Anfang mag ich noch ein bisschen linkisch und einsilbig gewesen sein, aber dann hat sich alles zu einem richtigen Gespräch entwickelt. Sie hat weder gegähnt noch sich nach anderen, womöglich interessanteren Gesprächspartnern umgesehen. Sie hat sich keine

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