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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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Nein«, antwortet er ein wenig verwirrt.
    » Val Kilmer übernimmt da die Rolle von Batman.«
    Seine Verwirrtheit multipliziert sich um das Zehnfache. Dann…
    » Oh, ja… richtig, das hört sich wirklich nicht gut an.« Er spielt mit. » Der Maulwurf!«, fügt er empört hinzu, zeigt auf seine Wange und bringt mich zum Lachen.
    » Ich weiß.«
    » Vielleicht ist der ja noch einigermaßen erträglich, aber beim vierten Film haben Clooney, Uma und Schwarzenegger mitgespielt, das soll einer der schlechtesten Filme aller Zeiten sein.«
    » Glaubst du, dass sie ihn so vermarktet haben? Ich frag mich echt, wie die den Film finanziert bekommen haben.«
    » Und wie findest du die neuen?«, fragt James ernsthaft.
    » Die mag ich!«
    » Ich auch!«
    » Allerdings nicht sehr comicmäßig…«
    » Stimmt.«
    » Die von Tim Burton fand ich besser.«
    » Ich auch.«
    » Die Stimme von Christian Bale geht mir auf den Sack!«
    » Mir auch.«
    Es dauert nicht lange, bis Shirley, die Bibliothekarin, uns vor die Alternative stellt, endlich die Klappe zu halten oder die Bibliothek zu verlassen. Also setzten wir unser Gespräch fort, während wir ziellos über das Schulgelände streiften. Und es dauerte nur Minuten, ehe wir zu dem Thema übergingen, das bei Gesprächen zwischen 15-Jährigen unvermeidlich ist.
    » Auf wen stehst du?«

Lunchpause
Jenseits der Bibliothek
    Es wäre unprofessionell und nahezu unmöglich, hier die Namen der mindestens zwanzig Mädchen wiederzugeben, die James als attraktiv bezeichnete. Und auch wenn keine Schlampe wie Sarah Carmichael auf seiner Liste war, so fanden sich dort leider ein paar der angesagten Tussis, die James wohl lieber angespuckt als angeguckt hätten. Bei den meisten handelte es sich jedoch um ganz normale, nette Mädchen (vielleicht ein bisschen zu farblos), denen ich meine Zustimmung nicht verweigern konnte (aus irgendeinem Grund habe ich eine Schwäche für unregelmäßige Gesichtszüge). Und natürlich hat es mich gefreut, dass Eleanor nicht auf der Liste war (obwohl mich das an seinem Geschmack zweifeln ließ). Ich bin jedoch sicher, dass James, wäre sie denn auf der Liste gewesen, sie aus reiner Höflichkeit mir gegenüber sofort gestrichen hätte. Seine Nummer 1 war zu meinem großen Erstaunen Helena, eine Freundin von Zack. Müßig zu erwähnen, dass er extrem neidisch war, als er hörte, dass ich vier Wochenstunden mit ihr gemeinsam habe– im Gegensatz zu seinen mickrigen zwei (einer Doppelstunde Geschichte), was es ihm nahezu unmöglich macht, sie näher kennenzulernen. Doch viel schlimmer als dieser Neid war natürlich James’ Verbitterung, als ich erwähnte, dass Zack dieselben vier Wochenstunden mit ihr teilte wie ich. Es hat mich trotzdem extrem überrascht (und amüsiert), dass James einen tiefen und irgendwie unberechtigten Groll gegen Zack hegt. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass James zu einem Gefühl wie Hass in der Lage wäre, hätte ich sein Gezeter nicht mit eigenen Ohren gehört.
    » Der Typ ist ein gottverdammter Scheißkerl! Dem sollte man die Augen ausstechen mit… mit einer schmutzigen Selleriestange!«
    Ein wütender James ist so ziemlich das Lustigste, was ich je erlebt habe: Dann schiebt er seinen Hals weit nach vorne, seine Stimme schießt um eine Oktave nach oben und wird so quäkend, als hätte er noch keine richtigen Eier in der Hose. Und das Beste von allem: Er flucht! Doch er flucht nicht so wie andere Leute– die Worte plumpsen ihm unbeholfen aus dem Mund. Es ist wie bei einem Baby, das gerade laufen lernt. Offensichtlich hatte er mit dem Fluchen genauso wenig Erfahrung. Und als wäre das noch nicht komisch genug, hatte ich die ganze Zeit vor Augen, wie James, der spindeldürr und einen Kopf kleiner als Zack ist, mit einer schmutzigen Selleriestange hinter ihm herrennt.
    » Hör auf zu lachen. Ich bin echt sauer.«
    » Tut mir leid«, sagte ich und versuchte, meine Wangen wieder in ihre übliche Position zu schieben. » Warum hasst du ihn eigentlich so sehr?«
    » Weil er ein Vollidiot ist.«
    Da musste noch etwas anderes dahinterstecken.
    » Der nervt einfach und ist total selbstverliebt und… grrr!«
    Er hielt inne, frustriert darüber, dass es ihm nicht gelang, seine Wut besser zu erklären.
    Mir kommt es so vor, als könne er selbst nur ein gaaanz bisschen Zorn mobilisieren und müsse ihn deshalb mit etwas verstärken, das er sich in billigen Seifenopern abgeschaut hat. Trotzdem konnte ich James gut verstehen – nicht dass ich Zack

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