Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
Vom Netzwerk:
Knarre und ein Walkie-Talkie aus der Tasche ziehst, um die Terrorabwehr zu alarmieren. Der Gruppendruck ist also ganz enorm, doch eine Entschuldigung wäre jetzt nicht angebracht– das weiß ich, seit ich vor ein paar Jahren selbst erlebt habe, wie ein Junge, der offenbar nicht rauchen wollte, zu ihnen sagte, dass er Asthma habe. Die Reaktion der Metaller war so unbarmherzig, als hätte er den Zeugen Jehovas gesagt, er sei gegen Jesus allergisch. Sie hatten die Begründung einfach nicht akzeptiert. Ich glaube, die Metaller sahen das als letzte Möglichkeit zur Bekehrung an. Sie quetschten ihn über alle Einzelheiten seines erfundenen Asthmas aus– wie hartgesottene Bullen beim Verhör eines Tatverdächtigen–, bis der Junge sich irgendwann in Widersprüche verwickelte (er hatte seinen Inhalator nicht dabei, obwohl er gerade bei einem Fußballmatch mitgespielt hatte). Es wurde rasch klar, dass er sich alles nur aus den Fingern gesaugt hatte, um kein Dope rauchen zu müssen. Dwight nannte ihn daraufhin einen » jämmerlichen Schwanzlutscher« und sagte ihm, er solle sich bloß nie wieder beim M etallers Corner blicken lassen. Das wollte der Junge nicht auf sich sitzen lassen und bettelte förmlich um einen Joint, doch seine Freunde zerrten ihn weg, ehe er auch noch eine Tracht Prügel riskierte.
    Mann, war ich froh, nicht in seiner Haut zu stecken. Und dann…
    » Auch ’n Zug?«, hatte Dwight gefragt.
    Er meinte mich.
    Der bot mir echt einen Joint an!
    Alle erwarteten, dass ich annahm.
    Der Gedanke daran, Drogen zu nehmen, ließ mich fast in Panik ausbrechen.
    Der Gedanke daran, überhaupt irgendwas zu rauchen, ließ mich fast in Panik ausbrechen!
    Ein Nein würden sie niemals akzeptieren.
    Was im Himmel sollte ich nur tun?

Das ist damals passiert…
    Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Ich war so nah dran, mich dem Druck zu beugen und so zu tun, als würde ich einen Zug nehmen, bis irgendwas Mutiges und Waghalsiges von meinem Körper Besitz ergriff und sagte:
    » Nein, danke.«
    Die Sache, die von meinem Körper Besitz ergriffen hatte, erklärte, dass ich an so was einfach kein Interesse hätte. Sie sollten es mir nicht übel nehmen, aber so sei das nun mal. Natürlich wollte Dwight sich nicht damit abfinden, erzählte mir, Gras zu rauchen sei gesünder, als Milch zu trinken, fügte hinzu, dass jeder neue Dinge ausprobieren sollte, und warf mir schließlich Engstirnigkeit vor. Dwight ist in dieser Hinsicht echt ein bisschen paranoid (ein Nebeneffekt) und will einfach, dass alle im selben Boot sitzen, sollten sie je mit der Polizei in Konflikt geraten. Ich gab vor, dass ich nicht das Geringste gegen Leute hätte, die Marihuana rauchten (in Wahrheit sind mir die mit Messern bewaffneten, bekifften Vollidioten, die auf dem Fahrradweg Gras an Siebtklässler verkaufen, schon lange ein Dorn im Auge). Außerdem informierte ich ihn darüber, dass ich schon mal lebende Maden gegessen hätte (gelogen), in Irland mit einem Drachenflieger gesegelt wäre und mich in den Rocky Mountains abgeseilt hätte (beides gelogen). Außerdem würde ich freiwillig im Asylantenheim arbeiten, doch wenn er mich immer noch für engstirnig hielte, weil ich kein Dope rauche, dann müsse er wohl recht haben. Alle schienen von meiner Ehrlichkeit außerordentlich beeindruckt zu sein– abgesehen von Dwight, der seine Bewunderung hinter einem finsteren Blick verbarg.
    » Wenn du so aufgeschlossen bist, warum rauchst du dann nicht ein bisschen Gras, Mann?«, drängte er mich.
    » Wenn du so aufgeschlossen bist, warum akzeptierst du dann nicht, dass es Leute gibt, die rauchen, und andere, die eben nicht rauchen?«, gab ich zurück.
    Hatte ich eine zu dicke Lippe riskiert? War ich so leichsinnig gewesen, alle Brücken hinter mir abzubrechen? Nun, ihr kennt bereits die Antwort, sonst wäre ich heute ja nicht wieder auf dem Sportplatz aufgekreuzt. Dwight schüttelte den Kopf und lachte leise.
    » Der ist echt ’n richtig dreister kleiner Scheißkerl«, sagte er bewundernd.
    Ich glaube, das war Dwights Art, mir zu sagen, dass er mich mochte (oder zumindest so zu tun, als würde er mich mögen, weil er keine Argumente mehr hatte). Ich lächelte selbstgefällig, was meine Art war, so zu tun, als würde ich Dwight mögen, weil er mir Angst machte.
    » Trinkst du?«, fragte er freundlich.
    Ließ der denn nie locker?
    » Yeah«, antwortete ich mit einem Lächeln, weil ich genau wusste, worauf er hinauswollte.
    » Du weißt schon, dass Alkohol

Weitere Kostenlose Bücher