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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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solltest du verdammt noch mal so tun, als wärst du ein Ziegelstein. Alles sehr weise und philosophisch– ich weiß nur nicht, was ich mit diesem albernen » Huhu« bezwecken wollte. Okay, es war ein Versuch, extrem entspannt und cool rüberzukommen, wobei ich wohl leider wie eine geisteskranke Tucke gewirkt habe.
    Alle Blicke waren auf mich gerichtet, als ich die Gruppe erreichte und fieberhaft versuchte, mir nichts anmerken zu lassen.
    » Was tue ich hier eigentlich…?«
    Wenn der Checker bemerkt, dass ich mit mir selbst rede, denkt er vielleicht, ich sei gestörter als er.
    Die zwanzig Sekunden, die es brauchte, um zu den Jungs rüberzustiefeln, kamen mir wie zwanzig Minuten vor. Meine Gesichtszüge erstarrten vor Angst, was möglicherweise nicht ganz zu meinem lässigen Cowboygang passte, während das » Dah-Dah Daaaah Dah-Dah-Daah!«-Thema aus Terminator in meinem Kopf dröhnte, als hätte die Percussion-Band Stomp meinen Schädel soeben als neues Schlaginstrument entdeckt. Ich schob die Hände in die Taschen und mischte mich mit größter Beiläufigkeit unter die Gang.
    » Okay!«, sagte ich abgezockt, warf einen gleichmütigen Blick in die Runde und nickte allen kurz zu. (Ich möchte hervorheben, dass dies eine extrem maskuline, wenn auch ein wenig gekünstelte Art ist, sich zu begrüßen. Ist eigentlich nicht mein Stil, sondern eher die Überlebenstaktik von Losern– hast du die Hosen voll, tue einfach so, als wärst du einer von ihnen.)
    » Okay, Jack«, sagte Cole betrübt.
    » Jack«, entgegnete Tim mit einem Nicken.
    » Hey, Jack, ich hab diese CD dabei, die du ausleihen wolltest«, sagte Marey in dieser Mick Jagger/Ozzy Osbourne-Stimme.
    Ich hatte keine Ahnung, wovon der redete. Mareys Musikgeschmack war unter aller Sau. Die Drogen mussten ihm mal wieder sein Hirn vernebelt haben.
    » Hey, danke, Kumpel.«
    » Yeah.«
    Ich hätte ihm auch sagen können, dass er sich in der Person geirrt hatte, doch war ich ehrlich gesagt froh darüber, nicht gleich von allen als Aussätziger behandelt zu werden, der an einer hoch ansteckenden Krankheit namens Kopftrittgehirnmatschitis leidet.
    » Okay?«, fragte ich den tätowierten Fremden.
    » Huhu!«, entgegnete er spöttisch und winkte mir zu wie die größte Schwuchtel.
    » Das ist Thieko«, sagte Cole und stellte mich dem Typen vor, der also doch nicht der Checker war.
    Puh!
    » Du bist der Typ, der den Checker einen Schisser genannt hat?«, wollte Thieko wissen.
    Ich versuchte, den Ton seiner Stimme zu deuten, aber es war unmöglich. Auch sein Gesicht war völlig ausdruckslos. Es war nicht zu entscheiden, ob er ein Schläger war, den der Checker entsandt hatte, um mir die Fresse zu polieren, oder nur ein ganz gewöhnlicher Junge, der Mitleid mit mir hatte.
    » Tja, ich…« (Hatte ich das wirklich getan? Hatte ich ihn einen Schisser genannt? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Ich konnte mich nicht mal daran erinnern!) Ich lachte kurz auf, was unterstreichen sollte, dass alles ein lächerliches Missverständnis war. » Nimmt das wirklich irgendjemand ernst?«, fragte ich mit spöttischer Verwunderung, als hätte ich nach dem gestrigen Intermezzo mit Tampon keinen Gedanken an diese Sache verschwendet.
    » Der ist total angepisst«, sagte Cole mit dumpfer Stimme.
    » Obwohl es ein Scherz war?«, fragte ich mit einer Miene, die man nur folgendermaßen interpretieren konnte: Was für ein großes Baby!
    » Er sagte: ›Niemand zieht den Namen des Checkers in den Schmutz!‹«, gab Tampon bekannt und trat in einer lächerlich übertriebenen Weise, als wollte er mir Angst machen, auf mich zu.
    Alle lachten gezwungen, als hätte Tampon einen Witz über meinen toten Vater gemacht (nebenbei: Mein Vater ist gar nicht tot). Was für Freunde sind das eigentlich?
    » Solltest dich vielleicht lieber aus dem Staub machen, Bürschchen!«, riet mir Thieko mit freundlichem Ernst.
    Die Tatsache, dass ein echt hartgesotten aussehender Typ um meine Gesundheit besorgt war, löste bei mir eine unmittelbare Panikattacke aus, und ich spürte, wie mich das große Zittern überkam.
    » Der macht Hackfleisch aus dir!«, knurrte Tampon mit wildem Blick.
    Ich konnte dem Schwachkopf nicht in die Augen sehen.
    » Wenn’s ihm Spaß macht«, entgegnete ich mit einem Schulterzucken.
    Solange ich nur innerlich zitterte und meine Wangen nicht in Flammen standen, war ich mir ziemlich sicher, gerade eine oscarreife Vorstellung hinzulegen.
    Es klingelte zur ersten Stunde. Alle verabschiedeten sich

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