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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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perplex.
    Sein Gesicht machte schon wieder diese Rote-Rübe-Sache, was mir zeigte, dass er entweder in unaussprechliche Bereiche vorgedrungen war oder rein gar nichts erlebt hatte, was er gegenüber einem Superstecher wie mir natürlich nicht zugeben wollte.
    » Äh…« Er zuckte unbeholfen die Schultern. » Nicht sehr viel. Wir haben ein bisschen rumgeknutscht, das war alles.«
    » Wirklich?« Ich stand unter Schock.
    » Ja… warum?«
    » Weil ich euch für total unschuldig gehalten habe. Ich dachte, ihr hättet Händchen gehalten, nicht viel geredet…«
    Er runzelte die Stirn. » Das hört sich ganz schön arrogant an!«
    » Nicht doch…«
    » Das ist echt herablassend.«
    » Aber nein, das ist ein Kompliment! Ich bin doch nur davon ausgegangen, dass du dich mit den wirklich netten und anständigen Mädchen einlässt, statt mit den gewöhnlichen Schlampen, die sich hier von jedem x-beliebigen Kerl schwängern lassen.«
    Er sah mich zweifelnd an, doch meine Worte erzielten ihre beabsichtigte Wirkung.
    » Okay, du hast ja recht«, lenkte er ein. » Unsere Beziehung bestand wirklich zu 99 Prozent aus Händchenhalten und nicht viel reden. Wir waren eben noch… ziemlich kindlich.«
    » Ihr beiden da…«
    Als wir aufblickten, sahen wir Julie Quill mit verschränkten Armen über uns stehen.
    Oh, verdammt, sie hat uns erwischt! Dabei haben wir gar nicht auf ihre Titten geschaut!
    » Dieser Tisch ist viel zu laut.«
    Ist das alles? Für einen kurzen Moment hatte ich geglaubt, sie würde uns rausschmeißen und als perverse, sexbesessene Spanner bloßstellen! In meiner Hochstimmung konnte ich nicht widerstehen– ich beugte mich vor, legte mein Ohr an die Tischplatte und schüttelte den Kopf.
    » Also ich kann nichts hören. Vielleicht macht der da Geräusche.« Ich zeigte auf den Nebentisch und lauschte angestrengt.
    Normalerweise konnte ich mich darauf verlassen, dass Julie einen tiefen Seufzer ausstößt und mit den Augen rollt, wenn ich einen meiner lausigen Witze mache, doch heute war es anders. Sie sah mich für einen Moment an und schien zu überlegen, wie sie reagieren sollte…
    » Geh bitte vor die Tür, Jack«, sagte sie mit mühsamer Beherrschung, die jeden Moment in wilden Zorn umschlagen konnte.
    » Äh… wirklich?«, fragte ich geschockt.
    Doch sie brauchte es nicht zu wiederholen. Ihre geweiteten Augen sagten alles. Sie marschierte zur Tür und hielt sie für mich offen. Noch nie in meinem Leben war ich des Klassenzimmers verwiesen worden. Warum jetzt, wegen dieses harmlosen Scherzes?
    Glücklicherweise war der Rest der Klasse in intensive Gespräche vertieft, so wie James und ich vorhin, sodass niemand bemerkte, dass ich zutiefst beschämt und mit brennenden Wangen aus dem Klassenzimmer schlich. Julie schloss die Tür und ließ mich auf dem Flur allein. Eine Minute später öffnete sich die Tür wieder. Sie stellte sich direkt vor mich und schloss die Tür hinter sich. Sie stand nur wenige Zentimeter von mir entfernt, als sie die Wangen nach innen sog und mich durchdringend ansah. Sie war mir so nah, dass ihre Nippel fast mein T-Shirt berührt hätten.
    Oh mein Gott! Es würde die Situation keinesfalls auflockern, wenn ich sie mit meinem nervösen Lümmel in die Seite stieß. Margaret Thatcher! Margaret Thatcher! Margaret Thatcher!
    » Ich mag es überhaupt nicht, vor meiner Klasse zum Narren gehalten zu werden, Jack«, sagte sie mit einem müden Seufzen.
    » Tut mir leid«, sagte ich kleinlaut und zog meine Augenbrauen entschuldigend zusammen. Ich konnte nicht glauben, dass ausgerechnet sie mir die Leviten las! Sie war doch eine der lässigsten Lehrerinnen der ganzen Schule. » Es war doch nur ein Scherz«, fügte ich unschuldig hinzu. » Ich dachte, Sie finden das lustig.«
    » Absolut nicht, Jack! Wenn ich darum kämpfen muss, eine ganze Klasse zur Ruhe zu bringen, und dann auch noch heftige Migräne…« Offenbar war sie nicht in der Lage, den Satz zu beenden.
    Sie schien den Tränen nahe. Ich hatte ein extrem schlechtes Gewissen. Was war in letzter Zeit nur los mit mir? Warum machte ich die Leute aus Versehen reihenweise zur Schnecke? Warum brachte ich meine Lehrerin fast zum Heulen?
    Sie schien meine Gedanken lesen zu können, weil sie sich im nächsten Moment ein Was-soll-ich-nur-mit-dir-machen-Lächeln abrang und traurig den Kopf schüttelte. Am liebsten hätte ich sie umarmt, was ihr bestimmt gutgetan hätte, aber dann musste ich an Margaret Thatcher denken (die nicht zum ersten Mal versagt

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