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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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erwiderte ich wie ein großer Bruder.
    » Du hast leicht reden.«
    » Denkst du!«
    » Warum?«, fragte er verwirrt.
    » Darum!«
    James blickte auf, um zu sehen, was ich sah– obwohl Zack neben Helena saß, schien sein Blick auf jemanden fixiert zu sein, der ganz und gar nicht Helena, sondern voll und ganz Eleanor war, die jetzt jemandem freundschaftlich zuwinkte, der ganz und gar nicht ich, sondern voll und ganz Zack war. Zack wandte sich wieder Helena zu und sagte ein paar Worte zu ihr, ehe er aufsprang und voll und ganz zu Eleanor hinübertrabte.
    » Glaubst du, er mag Eleanor?«, fragte James hoffnungsvoll.
    » Ich fürchte… sehr sogar.«
    » Warum fürchtest du das?«, fragte er mit leicht pikierter Stimme. » Das wäre doch gut!«
    » Für dich vielleicht«, entgegnete ich und klang dabei so frustriert wie James vor zwanzig Sekunden.
    » Oh?«, sagte er, als der Groschen fiel. Dann, in absolut unangebrachter Lautstärke: » Ohhhhh…! Du magst Elea…«
    » Pst!«, zischte ich.
    » Sollen wir ihn umbringen?«, flüsterte er.
    » Es gibt da so eine Quallenart in Australien, die bringt dich in wenigen Minuten um, ohne irgendwelche physischen oder chemischen Spuren zu hinterlassen.«
    » Im Ernst?«
    » Hab ich jedenfalls gelesen.«
    » Cool, das sollten sie mal in einem Film benutzen.«
    » Hab ich auch immer gedacht.«
    » Dass er mit ihr spricht, heißt ja nicht, dass sie ihn mag«, räsonierte James.
    » Stimmt«, gab ich ihm recht und fühlte mich von James’ weiser Bemerkung für zwei volle Sekunden getröstet, » aber wir reden hier von Zack Pimento. Selbst die Mädchen, die ihn für einen Schleimer halten, verabreden sich mit ihm.«
    James schnitt eine Grimasse, die nur bedeuten konnte: Wo du recht hast, hast du recht, Kumpel.
    » Was finden die nur alle an dem?«, fragte er rhetorisch. » Glaubst du, die Mädels würden auch auf uns fliegen, wenn wir so tuntig und übereifrig wären wie er?«
    » Kannst es ja mal ausprobieren«, schlug ich vor. » Oder du versuchst es mit der Arschloch-Tour, behandelst deine Freundin wie Dreck und prügelst dich alle paar Minuten mit irgendwelchen Leuten rum, sodass sie ständig schreien muss: Lass doch, James, die Sache ist es nicht wert! Das scheint ja auch gut zu klappen.«
    » Yeah und…«
    James hielt plötzlich inne und starrte in die Ferne, während sich sein Gesicht graugrün verfärbte.
    » Alles okay mit dir?«, fragte ich.
    Er schluckte und schien jeden Moment kotzen zu müssen, als ein aufheulender Motor meine Aufmerksamkeit erregte. Allen anderen in der Parkbucht ging es genauso (und das war bestimmt auch beabsichtigt).
    Ach du Scheiße. Von einem auf den anderen Moment schien die Bedrohung, die von Zack ausging, nur ein Furz im Wind zu sein– verglichen damit, was in diesem Moment in die Parkbucht rollte. Es war die vernichtendste Niederlage, die sich ein hilfloser Schuljunge nur vorstellen konnte– eine Vernichtung in Gestalt eines Collegeboys. Und was die Situation doppelt so schlimm machte, war die Tatsache, dass dieser Collegeboy mit einem Motorrad heranbrauste. Ich wurde zum Zeugen, wie James’ Hoffnungen und Träume von diesem gewaltigen Auspuffrohr zermalmt und als bleidurchsetzter Durchfall wieder ausgestoßen wurden. Collegeboys– Jungs mit echt borstigen Bartstoppeln und eigenen Fahrzeugen– sind für jeden 15-Jährigen außer Konkurrenz. Die spielen definitiv in einer anderen Liga. Und jener Vorbote des Elends schien nicht nur all die obigen Vorzüge zu besitzen, sondern darüber hinaus etwas anderes, das James wohl für immer verwehrt bleiben würde– Helena. Als er seinen Helm abnahm und seine schwitzige Zunge tief in Helenas Rachen steckte, hätte ich aus Mitleid mit meinem am Boden zerstörten Freund fast gekotzt. Dieser Scheißhaufen auf Rädern sah wie der Inbegriff eines Megaarschlochs aus. Er hatte eine verkniffene, arrogante Fresse, die jedem ein Glotz nicht so blöd! entgegenzuschleudern schien. Er war das krasse Gegenteil dessen, was man sich als Helenas Freund hätte vorstellen können. Helena war sexy und gleichzeitig vernünftig, also hätte man ihren Freund vielleicht auf 50 Prozent versponnen und 50 Prozent cool veranschlagt, doch dieser Typ war ein hundertprozentiger Kotzbrocken. Er sah aus wie ein Drogendealer, der das meiste selbst konsumiert hatte und nun glaubte, seine Eier seien der Mittelpunkt des Universums. Seine unterernährte Visage schloss sich um Helenas Gesicht, und seine dunkel umrandeten Augen stierten

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