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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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einfach befangen, wenn ein anderer Typ neben mir steht, der seinen Schwanz in der Hand hält. Wenn er zwei Becken weiter steht, ist alles okay. Dann ist jedenfalls etwas zwischen uns, das verhindert, dass sich unsere Ellenbogen berühren. Dann steigt mir weder sein Urindampf in die Nase noch benetzt der Saft beim Zurückspritzen meine Arme. Nennt mich ruhig altmodisch, aber mir ist es einfach lieber so. Die Wahl des richtigen Pissbeckens ist von entscheidender Bedeutung. Denn wenn man das falsche erwischt, kann es nicht nur passieren, dass man einen Pissnachbarn bekommt, sondern dass man zwischen zwei Strullern eingeklemmt wird! Könnt ihr euch das vorstellen? Man sollte also immer das letzte Becken in einer Reihe benutzen (beide Enden sind okay, aber am besten ist dasjenige, das am weitesten von der Tür entfernt ist). Wenn die Enden besetzt sind, sollte man sich für die Mitte entscheiden, solange man direkten Nachbarn aus dem Weg geht. (Eine Ausnahme von dieser Regel besteht dann, wenn sich weniger als fünf Pissbecken in einer Reihe befinden und die äußeren bereits besetzt sind– in diesem Fall solltet ihr ein Toilettenabteil bevorzugen. Entscheidet euch keinesfalls dafür, euch neben jemanden zu stellen, der schon seinen Schwanz rausgeholt hat. Schwerer Fehler, glaubt mir (Fehler, Fehler, Fehler). Das mag sich jetzt etwas seltsam oder gar zwanghaft anhören, doch bestätigt es mich immerhin in meiner Überzeugung, dass manche Leute noch schlechter dran sind als ich. Es gibt nämlich eine ganze Reihe von Leuten, die an fünf unbesetzten Pissbecken vorbeimarschieren und sich in einem Abteil einschließen, nur um zu pissen! Das tröstet mich immer ungemein. Diese Jungs relativieren das Krankhafte meiner Ticks und geben mir das Gefühl, normal zu sein. Und obwohl sie sich ziemlich ungewöhnlich verhalten, kann ich ihr Benehmen doch irgendwie akzeptieren. Zumindest halten sie es privat. Was ich jedoch NICHT akzeptieren kann, ist der Vorfall, der mich erst zu dieser ganzen Klodiskussion veranlasst hat. Der Vorfall, der sich während meiner Post-Theater-Demütigung-Strullerei ereignete. Die Geschichte war so…
    Der Toilettenraum war völlig leer, also steuerte ich mein übliches Pissbecken an (das letzte zur Rechten) und ließ beschämt meinen Kopf hängen, während mir ein ums andere Mal mein schreckliches Wort durch den Kopf ging– Entschuldigung … Entschuldigung! Wie bekloppt muss man sein, um während einer Pantomime zu reden? Dann kam plötzlich Zack herein und brach vorsätzlich die Etikette dieses Ortes. Er fing nicht nur an zu REDEN (äh, hall OO ? Schwanz raus hier!), sondern tat das auch noch DREI PISSBECKEN WEIT ENTFERNT ! Der reine Irrsinn! Warum nicht gleich ganz ans andere Ende gehen? Es gab also noch drei unbenutzte Pissbecken zu beiden Seiten von Zack und eines links von mir. Fünf Sekunden später wurden meine schlimmsten Befürchtungen wahr– Oberschwuchtel Andy Gay Clay schneite fröhlich herein und sah sich drei Möglichkeiten gegenüber: eines der beiden Becken neben Zack zu besetzen (das würde ihm recht geschehen) oder das neben mir (um Himmels willen, nein!) oder sich für ein geschlossenes Abteil zu entscheiden (ideal). Ehe ich michs versah, baumelte sein Schwanz nur einen halben Meter von meinem entfernt in der Luft.

Letzte Pause
Abhängen an der Parkbucht
    » Was für ein Vollidiot!«, rief James, nachdem ich ihm von dem grauenhaften Erlebnis erzählt hatte. » Nimmt das zweite von links, obwohl er eins weiter viel mehr Platz gehabt hätte. Okay, vielleicht wollte er ja deinen Schwanz sehen!«
    » Glaubst du, der ist ’ne Schwuchtel?«
    » Wer? Andy Gay Clay?«
    » Ist ja wohl klar, bei dem Namen! Ich rede von Zack.«
    James verzog das Gesicht und machte große Der-steht-direkt-hinter-dir-Augen. Ich zuckte zusammen, als ich sah, dass er recht hatte. Zack saß nur ungefähr zehn Meter weit weg. Glücklicherweise war er viel zu sehr in ein Gespräch mit einer seiner Schlampen vertieft, um darauf zu achten, was ich sagte. Doch James war total angespannt und ließ Zack nicht aus den Augen.
    » Was ist?«, fragte ich.
    Als ich mich erneut zu Zack umdrehte, bekam ich meine Antwort. Er redete nicht mit einer x-beliebigen Schlampe, sondern mit Helena, der Nummer-1-Schlampe auf James’ Liste. Sie kicherte und schob neckisch Zacks Schulter zurück.
    » Ich wünschte, der wär ’ne Schwuchtel«, brummte James niedergeschlagen.
    » Darüber würde ich mir nicht allzu viele Gedanken machen«,

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