Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)
bekommen würden.
Wie man sich täuschen kann.
Letzte Pause
Herumhängen
Nachdem in dieser verrückten Woche entweder alles grandios in die Hose gegangen war oder auf wundersame Weise funktioniert hatte, reihte sich meine Darbietung in Ersteres ein. Ich war vielleicht etwas zu übermütig gewesen, was unsere kleine Pantomime betraf, da es im Gegensatz zu den meisten Theaterstücken ja keinen Text gab, den ich hätte verhunzen können. Das heißt, fast keinen…
Ich hatte nämlich tatsächlich ein Wort zu sagen.
ICH SPRACH IN UNSERER PANTOMIME !
Und das Wort lautete » Entschuldigung«. Dieses eine Wort wird mich vermutlich für den Rest meines Lebens verfolgen. Ich habe mich bis auf die Knochen blamiert. Ich habe unsere Nummer an die Wand gefahren, und das war nicht besonders komisch. Wie schwer kann es sein, die Klappe zu halten? Unsere Note war zum Teufel.
Zumindest hat sich mein heutiges Pech einen recht harmlosen Ort ausgesucht.
In derselben Sekunde, in der unser Kurs vorbei war, bin ich losgerannt und hab mich auf die Toilette verkrümelt. Die Schultoiletten spielen sowieso eine große Rolle in meinem Leben und dürfen in einem Aufsatz mit dem Titel » Über mich« natürlich nicht fehlen. Ich hasse die Schultoiletten, obwohl sie schon oft meine Rettung waren. Dorthin ziehe ich mich zurück, wenn ich schwitze wie ein Stier (ich will nicht immer auf den Schweinen herumhacken) und ein bisschen Deo nachlegen muss. Wenn es ganz schlimm kommt, ziehe ich mich in eine der Kabinen zurück, wasche meine Achseln mit feuchten Handtüchern, sprühe Deo hinterher und ziehe ein neues T-Shirt an. Außerdem sind die Toiletten der einzige Ort an der Schule, der einen Spiegel hat, was ziemlich nützlich ist, wenn sich deine Haare nach einer halbstündigen Busfahrt in einem Zustand befinden, der jeder Beschreibung spottet. Und natürlich gehe ich aufs Klo, nachdem ich in der Physikstunde direkt hinter Eleanor gesessen und mich nicht getraut habe, auch nur den kleinsten Furz zu riskieren. Woraus klar und deutlich hervorgeht, dass ich meine Klobesuche mit Umsicht planen und in die Tat umsetzen muss, wenn gerade niemand in der Nähe ist (stellt euch die Gerüchte vor, die entstehen würden, wenn mich jemand mit einer Handvoll feuchter Tücher aus der Toilette spazieren sieht).
Auch um die Haare in Ordnung zu bringen, ist man auf ein wenig Privatsphäre angewiesen (wenn es sich nicht mit ein, zwei raschen Handbewegungen bewerkstelligen lässt). Zwar gibt es auch Leute, die sich in aller Öffentlichkeit vor den Spiegel stellen (es gibt nur einen einzigen Spiegel statt dieser todschicken Ein-Minispiegel-über-jedem-Pissbecken-Lösung) und ein Riesenspektakel um ihre Haare veranstalten, aber in der Regel sind das die angesagten Typen, denen niemand ihr eitles, weibisches Gehabe vorwerfen würde. Wenn mich jemand vor dem Spiegel bei der Haarpflege überrascht, tue ich einfach so, als würde ich die nicht vorhandenen Bartstoppeln an meinem Kinn begutachten oder unsichtbare Krümel aus den Zahnzwischenräumen entfernen, ehe ich einen schnellen Abgang mache und später wiederkomme, um mein Werk zu vollenden. Da es so schwer ist, all diesen taktischen Anforderungen gerecht zu werden, haben sich die Toiletten zum Fluch meines Lebens entwickelt.
Anhang A: Ich kann nicht scheißen. In meinem ganzen Leben habe ich mich noch nie auf eine öffentliche Toilette gesetzt. Vielleicht würde ich es in Erwägung ziehen, wenn die Kloabteile stets desinfiziert und so klinisch sauber wären, wie man das in manchen Spielfilmen zu sehen kriegt. Außerdem müssten die Wände und Türen vom Boden bis zur Decke reichen, statt oben wie unten einen riesigen Zwischenraum zu lassen. Was für eine Privatsphäre ist das denn? Ein Toilettenabteil müsste ein eigener kleiner Raum mit einem leistungsfähigen Dunstabzug und einer großen Dose Frischluftspray sein, statt einer windigen Box, die weder vor störenden Geräuschen noch vor widerwärtigem Gestank schützt und freien Blick auf fremde, um Fußgelenke gespannte Unterhosen gestattet. Privatsphäre und Sauberkeit– ist das wirklich zu viel verlangt? Da unsere Schultoiletten weder über das eine noch das andere verfügen, habe ich schon einige äußerst unangenehme Heimfahrten hinter mir (immer diese Bodenwellen!).
Anhang B: Keine Privatsphäre = kein Strullen. Wenn jemand neben mir an den Pissbecken steht, kann ich nicht. Ich weiß nicht, warum das so ist. Das war schon immer so. Vielleicht bin ich
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