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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clempson
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aufsuchen und das ganze Zeug hier zu Papier bringen sollen (es ist doch länger geworden als beabsichtigt). Einfach abzuhauen, ist eigentlich nicht mein Ding. Ich habe in meinem Leben erst drei Stunden geschwänzt (vermutlich dreimal so viel wie James und zwanzigmal weniger als alle anderen).
    Leider ist mir die Idee, den Erdkundeunterricht zu schwänzen, erst gekommen, als die Stunde schon halb vorbei war. Bis dahin hatten wir schon jede Menge Hausaufgaben fürs Wochenende aufbekommen und ich hatte mich auf die schlimmstmögliche Weise blamiert. Ich möchte nicht allzu lange bei diesem Thema verweilen, sondern es auf die schnellstmenschenmögliche Weise vergessen. Also in aller Kürze:
    Em hatte sich verspätet (dreiundzwanzig Minuten). Aus Langeweile spielte ich ganz allein dieses Stimme-aus-dem-Off-Spiel (bei dem wir Leuten vor dem Fenster immer erdachte Texte in den Mund legen). Draußen waren jedoch nur Clive Cornish (verstrubbelte Haare, Tweedanzug) und Jane-Fünf-Humpen-Maulwurfsgesicht-Monroe zu sehen, die vermutlich irgendeine langweilige Fachdiskussion führten. Also habe ich Clive zunächst folgende gelinde gesagt ein wenig unreife Bemerkung untergeschoben:
    » Hallo Jane! Ich wollte dir schon immer sagen, dass ich ein großer Bewunderer deiner Nippel bin!« Maulwurfsgesicht Monroe zieht fröstelnd ihre Jacke enger um sich, sozusagen perfektes Timing. » Brrr«, entgegnet sie. » Wie wär’s, wenn wir nachher zusammen was essen«, fährt Clive fort. Maulwurfsgesicht Monroe schüttelt den Kopf und zuckt die Schultern. » Ich, äh …« – » Oder du kommst nachher auf einen Tee in mein Büro, dann könnten wir vielleicht … tja, ähem … (Clive kratzt sich nervös am Hinterkopf) … oder ich könnte … du weißt schon … meinen Lümmel in deine Möse schieben.«
    Nachdem ich die letzten Wörter gemurmelt hatte, stellte ich fest, dass Maggie Dismal direkt hinter mir stand. Sie nahm mich leise mit auf den Flur ( ZWEIMAL IN EINER WOCHE ?!) und sagte mir, dass sie solche vulgären Ausdrücke in ihrer Stunde nicht hören wolle und dass es geschmacklos und absolut unangebracht sei, solche Gedanken in Bezug auf seine Lehrer zu hegen, also brachte ich eine lahme Entschuldigung vor, und wir kehrten ins Klassenzimmer zurück, als sei nichts Besonderes geschehen.
    Wartet mal kurz …
    Absolut unangebracht, solche Gedanken in Bezug auf seine Lehrer …?
    Oh nein!
    Plötzlich kam mir der Verdacht, Dismal könnte nur das Ende meines Off-Tons gehört und daher den Eindruck gewonnen haben, ich selbst hätte ein Gespräch mit Maulwurfsgesicht Monroe geführt und ich selbst beabsichtigte, meinen Lümmel in ihre Möse zu schieben!
    Nein! Nein!
    Dann kam mir ein weiterer Gedanke, der mir schier den Boden unter den Füßen wegzog. Und wenn Dismal gar nicht gesehen hatte, dass mein Blick auf Maulwurfsgesicht Monroe gerichtet war? Wenn sie nur den letzten Satz gehört hatte und nun glaubte, ich hätte MIT IHR gesprochen?!!!
    Oh, Gott, nein! NEIN , NEIN , NEIN !!!
    Ich habe mich dazu entschieden, über diesen Vorfall nie wieder zu schreiben oder zu reden oder auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden.
    Als Em schließlich auf der Bildfläche erschien (ich wette, sie hat Dismal gegenüber eine » Frauensache« vorgeschoben, das zieht immer), musste ich damit leben, dass Em immer noch verstimmt war, weil ich sie in der Theatergruppe erst als Zweite gewählt hatte. Immerhin redete sie wieder mit mir. Sie gab mir sogar den freundlichen Tipp, morgen lieber nicht zur Schule zu kommen, weil sie gehört hatte, dass mir jemand » den Arsch aufreißen« wollte, was ich vermutlich » nicht überleben« würde, weil ich » so ein Waschlappen« sei.
    Ihr Vertrauen in mich gab mir eine neue innere Stärke.
    » Woher willst du wissen, dass ich den Kampf verlieren werde?«, fragte ich, zutiefst verletzt von ihrer mangelnden Zuversicht.
    » Das weiß ich eben«, antwortete sie schnippisch.
    Ganz falsche Antwort. Sie hätte lachen sollen, was Em immer tut, wenn ich meine Chancen besser einschätze, als sie tatsächlich sind. Das war ihre natürliche Reaktion.
    » Woher willst du das wissen«, wiederholte ich mit einem Anflug von Zorn.
    » Lass gut sein, Jack, okay?«, warnte sie mich.
    Was zum Teufel war nur los mit ihr? Wo kam auf einmal diese Feindseligkeit her?
    » Was hast du für ein Problem?«, fragte ich.
    Sie zögerte ein wenig, doch als sie mir schließlich antwortete, tat sie es mit einem tiefen Seufzen, als wollte sie zum

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