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Warum hab ich ihn gekuesst

Warum hab ich ihn gekuesst

Titel: Warum hab ich ihn gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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gewesen. Trotzdem hatte sie noch nie Begehren oder gar Leidenschaft empfunden. Bevor sie zu Hause ausgezogen war, um zur Schauspielschule zu gehen, war ihr einziger Freund der Sohn von Freunden ihrer Eltern gewesen, und obwohl es schüchterne Küsse und Zärtlichkeiten gegeben hatte, war es vielmehr eine platonische Beziehung gewesen. Seitdem war sie oft mit anderen Schauspielschülern und deren Freunden ausgegangen, hatte jedoch nie Herzklopfen gehabt oder sich gar verliebt.
    Schon vor langer Zeit hatte sie beschlossen, erst Karriere zu machen, bevor sie sich verliebte, und wenn sie sich verliebte, dann in einen Mann, der genauso ihr Freund wie ihr Geliebter wäre.
    Kirsty ging auf den Vorschlag des Obers ein, den Kaffee im Gesellschaftsraum zu trinken, und nahm in einem Sessel neben der Tür zum Foyer Platz, um ein wenig abseits zu sitzen und gleichzeitig alles im Auge behalten zu können. Obwohl ihr inzwischen etwas leichter ums Herz war, ärgerte sie sich immer noch über gewisse Dinge wie zum Beispiel Drew Chalmers' Kritik. Er musste gewusst haben, wie unerfahren sie war. Außerdem hatte sie keine tragende Rolle in dem Stück gespielt. Sein Verriss hatte sie tief getroffen und sie, was noch schlimmer war, veranlasst, sich zu fragen, ob sie je den Durchbruch schaffen würde. Vielleicht hat ihm meine Nase nicht gepasst, überlegte sie wütend, verwarf diesen Gedanken allerdings schnell wieder, denn ihr Verstand sagte ihr, dass ein so bekannter Theaterkritiker kaum einen Schauspieler verreißen würde, nur weil ihm dessen Äußeres nicht gefiel.
    Im tiefsten Inneren wusste sie, dass die Rolle fehlbesetzt gewesen war. Da sie sich aber nicht eingestehen mochte, dass es Rollen gab, für die ihr die nötige Erfahrung fehlte, konzentrierte Kirsty sich auf Drew Chalmers' Boshaftigkeit und Ungerechtigkeit.
    An der Rezeption hatte ein Schichtwechsel stattgefunden. Die neue Empfangsdame, eine attraktive Blondine, kümmerte sich gerade um einige Gäste, die hereingekommen waren, als Kirsty einen großen, dunkelhaarigen Mann sah, der durchs Foyer ging und sich in die Schlange einreihte.
    Ob es an dem ungeduldigen Blick lag, den er auf seine goldene Armbanduhr warf, oder an der Autorität, die er ausstrahlte, wusste sie nicht. Jedenfalls merkte sie, dass die Empfangsdame die anderen Gäste seinetwegen besonders zügig abfertigte. Schließlich wandte sie sich lächelnd an ihn.
    Er trug eine schwarze Hose und einen hellgrauen Pullover, der seine - offenbar natürliche - Bräune zur Geltung brachte, und seine Stimme hatte einen energischen Klang.
    „Drew Chalmers", hörte Kirsty ihn zu ihrer Verblüffung sagen. „Ich habe Zimmer 107."
    Drew Chalmers hier! Fast schien es ihr, als hätte sie ihn heraufbeschworen.
    Verstohlen betrachtete sie ihn. Das war Drew Chalmers, der Mann, der ihre Karriere zerstört hatte? Er war ungefähr dreißig. Sie hatte ihn sich viel älter, kleiner und gediegener vorgestellt. Dieser Mann war etwa einen Meter fünfundachtzig groß, hatte dichtes schwarzes Haar und wirkte durchtrainiert und sehr maskulin. Ihren Kaffee hatte sie mittlerweile vergessen. Wie gebannt saß sie da und lauschte. Er teilte der Empfangsdame gerade mit, dass er eine Freundin erwarte.
    „Ich muss für einen Moment weg", hörte Kirsty ihn sagen. „Aber wenn Miss Travers kommt, geben Sie ihr bitte doch meine Codekarte, und bitten Sie sie, in meine Suite zu gehen. Ach, und lassen Sie eine Flasche Champagner raufschicken. Das Abendessen bestellen wir später."
    Miss Travers! Das konnte nur Beverley Travers sein, die frisch geschiedene Frau eines amerikanischen Ölmagnaten und den Klatschspalten zufolge Drew Chalmers' ständige Begleiterin.
    Zuerst hatte sie sich gefragt, was er wohl in einer Kleinstadt wie Winton machte. Ein wenig verächtlich verzog Kirsty den Mund. Jetzt wusste sie es. Wie abgedroschen und vorhersagbar! Falls sie je auf die Idee käme, mit irgendjemandem eine Affäre zu beginnen, würde sie etwas Originelleres erwarten, als dass er mit ihr in einem Landhotel abstieg, und sei es noch so luxuriös. Sie verbrächte einige Minuten damit, von einem abgeschiedenen Landhotel und dem Typ Liebhaber zu träumen, der sie erröten ließ. Eigentlich war sie aus dem Alter heraus, in dem sie davon geträumt hatte, sich Hals über Kopf in einen Mann zu verlieben, bei dem sie alle Bedenken über Bord werfen und sich gehen lassen konnte.
    Wütend betrachtete sie Drew Chalmers, der ihr den Rücken zugewandt hatte. Da

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