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Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich

Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich

Titel: Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berit Brockhausen
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argumentiert. Und sich sogar erdreistet, mir meine angeblichen Versäumnisse vorzuwerfen. Was bildet der sich ein? Wie kommt er dazu, sich über mich zu erheben und wie ein Chef von seinen Angestellten mein Funktionieren einzuklagen? Und all diese Dinge, die angeblich normal sein sollen. Da muss ich wohl erst einmal wenn nötig auch etwas lauter argumentativ klarstellen, warum Oskars Anspruch völlig un möglich ist. Und wa rum ich gute, leicht einzusehende Gründe habe, ihn nicht zu erfüllen. Nicht zuletzt, weil er mir schließlich schon seit Jahren den ganz nor malen Respekt in der Beziehung schuldig bleibt! Und nur, weil seine Mutter der gleichen Meinung ist wie er, muss ich doch wohl nicht darauf hören, wir wissen schließli ch alle, was für merkwürdig ver drehte Vorstellungen diese Frau hat! Das sieht man ja schon daran, wie verwöhnt und lebensuntüchtig Oskar ist. So etwas Ähnliches hat letztens sogar Sophie gesagt, die sich ja sonst bemüht, sich aus unseren Streitereien rauszuhalten ... Für die meisten Paare ist es ei n Leichtes, Argumente und Gegen argumente zu finden, warum die eigene Sicht richtig und die des anderen falsch ist. Nur leider führt es beim anderen ausgesprochen selten zur Einsicht, sondern zu D iskussionen, die immer mehr aus ufern und zum Streit werden.
     
    Franziska und Henner hier bewegt sich nichts mehr:
    Man kann die Dinge doch auch mal vernünftig regeln! Zwischen Henner und Franziska ging nichts mehr. Was auch immer sie sagten, es war ein Vorwurf oder wurde als solcher verstanden und sofort gekontert. Henner, der als Selbstständiger sein Büro im eigenen Haus hatte und dort auch am Wochenende immer wieder einige Stunden arbeitete, fand Franziska ungerecht und hysterisch, wenn diese sich darüber beschwert e, dass es keine gemeinsamen Un ternehmungen als Familie am Wochenende gab und sie alle Kindergarten- und Schulfeste allein abdecken musste. Er erklärte ihr immer wieder gereizt, dass sie die Dinge doch endlich einmal vernünftig sehen solle und die Sachzwänge anerkennen müsse. Und dass es ein unverschämter Erpressungsversuch sei, ihm zu vermitteln, er sei kein guter Vater. Franziska dagegen fühlte sich v öllig im Recht mit ihren Ansprü chen: Schließlich kamen alle anderen Väter mit auf diese Feste! Und gerade ein Freiberufler war doch frei in der Arbeitseinteilung für seinen Fußballverein hatte Henner jedenfalls immer Zeit. Und wenn sie schon die Kinder mehr oder weniger allein erzog, dann könnte er doch wenigstens mal die lange überfällige Renovierung des Hei zungskellers in die Wege leiten ...Die beiden waren schon lange i n ihre Auseinandersetzungen ver strickt, und jeder war tief davon überzeugt, dass der andere ihm Unrecht tat. Deshalb hörten sie einander nicht mehr zu, egal, was gesagt wurde. Jeder Satz war nur e in neuer Fehdehandschuh, der so fort aufgenommen wurde. Und wenn der andere schon so uneinsichtig war, dann hatte er es auch nicht verdient, freundlich behandelt zu werden. Ganz bewusst verzichteten si e auf liebevolle Gesten und all tägliche Unterstützung. Erstens hatte der andere sie nicht verdient und zweitens tat er ja auch nichts dergleichen. Selbst, wenn es ihnen klar gewesen wäre, dass sie dadurch die Abwärtsspirale immer mehr beschleunigten, waren sie so wütend aufeinander, dass es ihnen wohl egal gewesen wäre ... Denn jeder war felsenfest davon überzeugt, im Recht zu sein. Der andere blieb ihm schon seit Jahren schuldig, was einem doch in der Beziehung zusteht!
     
     
    Der Erfolg: Unterwerfung
    Natürlich kann man seine Rechte in der Liebesbeziehung postulieren und dann ihre Erfüllung einfordern. Doch noch nicht einmal, wenn der andere nachgibt, werden Sie bekommen, was Sie wirklich wollen. Trotzdem ist der Versuch nachvollziehbar: Ich will etwas von Oskar. Und unverschämter weise liest dieser mir weder meinen Wunsch von den Augen ab noch reagiert er auf meine Andeutungen. Um nicht ver letzt zu werden, wappne ich mich und erkläre ihm, dass er ein berech tigtes Bedürfnis von mir ignoriert. Sollte er sich nach den heftigen Auseinandersetzungen, die dann folgen, tatsächlich geschlagen ge ben ... Nein, das ist ein schlechtes Beispiel, das täte Oskar nie! Also, sollten mir in dieser Auseinandersetzung irgendwann die Argumente ausgehen oder die Nerven so blank liegen, dass ich einfach nicht mehr weiter streiten will, dann könnte es sein, dass ich zähneknirschend klein beigebe. Mich damit abfinde, d ass Oskar erst am

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