Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich

Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich

Titel: Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berit Brockhausen
Vom Netzwerk:
dafür hat! Aber es ist ganz verflixt, als hätte der Teufel seine Hand im Spiel. Im Märchen ist es erlaubt, sich gegen eine überlegene Macht mit einer List zu wehren, wenn man sonst nur verlieren kann. Unsere Sympathie gehört dem Menschen, der sein Leben rettet, und nicht dem Teufel oder dem Tod, der den Verlust einer Truhe Gold vermut lich leicht verschmerzen wird. Und auch im wahren Leben gibt es den Tatbestand der Notwehr. Nur dass Melanie weder Tod noch Teufel noch eine dunkle Naturgewalt ist, die droht, Michael zu verschlin gen ... auch wenn es diesem vielleicht so vorkommen mag (siehe Kapitel »Groß und Klein«,). Sondern sie ist seine Partnerin, mit der er sich auf Augenhöhe auseinandersetzen kann, wenn er das Geld für die Küchenrenovierung vielleicht lieber für eine n Portugal urlaub ausgeben möchte.
     
     
    Der listige Bauer
    In diesem Märchen wird eine weit überlegene Macht (der Tod) von einem kleinen Bauern überlistet. Die kurze Geschichte verdeutlicht sehr schön, wie ein Vertrag eingehalten werden kann, ohne dass man ihn tatsächlich erfüllt.
    Eines Tages kam der Tod zu einem armen Bauern und sprach: »Wenn du mir die Hälfte deiner Ernte im nächsten Jahr gibst, sollst du noch bis dahin am Leben bleiben und sogar den Schatz haben, der auf deinem Acker versteckt liegt.« Doch das listige Bäuerchen hatte Rüben gesät und antwortete: »So sei es. Damit es keinen Streit um die Ernte gibt, sollt Ihr bekommen, was über der Erde und ich das, was darunter wächst.« Und als der Fremde im Herbst kam, lagen nur noch die welken Blätter auf dem Feld. Da wurde der Tod ungehalten: »Einmal hast du mich übertölpelt, aber im nächsten Jahr bekomme ich, was unter der Erde ist, und du das darüber.« Da säte der Bauer im kommenden Frühjahr Gerste, und als im Herbst der Fremde kam, um seine Ernte einzufahren, wartete nur noch ein Stoppelfeld auf ihn. Wütend sprach er: »Im nächsten Jahr werde ich wählen, welche Hälfte der Ernte mein ist, und dich anschließend mit mir nehmen!« Doch der Bauer antwortete: »Gevatter, Ihr sollt die nächste Ernte ganz bekommen! Ich bitte Euch nur, mit Eurer Wiederkehr so lange zu warten, bis sie reif ist.« Dem stimmte der Tod zu. Da bestellte das gewitzte Bäuerchen sein Feld mit Eicheln, die, wie jeder weiß, fünfzig Jahre brauchen, bis sie ausgewachsen sind. In dieser Zeit lebte er in Saus und Braus vom Gold des Schatzes. Und als der Gevatter fünfzig Jahre später erschien, um seine Ernte und den Bauern zu holen, war dieser ein alter Mann, der den Tod dankbar begrüßte.
     
     
    Aktiv werden: die Schritte fünf und sechs
    Ich verlange nicht von Ihnen, dass Sie mir sofort zustimmen. Jeder Mensch hat das Recht, die Strate gien zur Durchsetzung seiner Be dürfnisse zu nutzen, die ihm am erfolgreichsten scheinen. Deshalb schlage ich Ihnen an dieser Stelle nur vor, den 5. S chritt zu machen, nämlich ihre eigenen Strategien auf K osten und N utzen zu überprüfen . Am besten nehmen Sie sich ein großes Blatt Papier und notieren Beispiele aus den vergangenen M onaten. Welche wichtigen Bedürf nisse haben Sie verspürt und wie haben Sie versucht, den anderen dazu zu bringen, dass er sie Ihnen erfüllt? Gibt es Momente, in denen Sie die unangenehme Abhängigkeit abwehren, indem Sie sich hinter Ihrem guten Recht verstecken? In welcher Situation ist das passiert? Was genau war Ihr Bedürfnis? Wie haben Sie es formuliert? Sind Sie vielleicht trotz meiner Ausführungen noch der Meinung, dass es Ihr gutes Recht ist? Wie erfolgreich waren Sie damit in diesen Situa tionen? Wenn Sie dadurch regelmäßig bekommen, was Sie wirklich wollen, gibt es eigentlich keinen Grund, dieses Buch weiterzulesen. Doch wenn Sie in Ihrer Beziehung ganz wichtige Dinge vermissen wie Nähe, aufrichtiges Interesse, Zärtlichkeit, Unterstützung oder Anerkennung, dann gehen Sie den 6.schritt an und hinterfragen sie, was sie für selbstverständlich halten. »Das wäre doch das Normalste auf der Welt, dass er auch mal nach den Kindern schaut«, »... dass sie mich mal in den Arm nimmt.« Doch ist es das wirklich? Welche Vorstellungen stecken dahinter? Wie sollte Liebe sein? Wo ist das festgelegt? Wer hat das alles unterzeichnet? Wo kann man das einklagen? (Ich hätte da übrigens auch noch ein paar Eingaben wegen Oskar zu machen ...) Wohlgemerkt: Es ist nicht die Rede davon, dass Sie sich nicht wünschen dürfen, dass Ihr Partner Sie begehrt. Dass Ihre Partnerin sich für Ihre Sorgen und Nöte

Weitere Kostenlose Bücher