Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch
falsche Art zu küssen, Cam.“
„Vielleicht keine falsche Art, aber es geht weiß Gott besser als im Baumarkt oder als diese flüchtige Berührung eben, die ich kaum gespürt habe.“
Anna runzelte die Stirn und tat beleidigt. „So flüchtig war mein Kuss überhaupt nicht.“
Cam trat einen halben Schritt näher zu ihr und streichelte einen ihrer Arme bis zur Schulter hinauf. „Ein Kuss darf keine Überraschung sein. Du musst ihn erwarten und dein Herz muss dabei klopfen.“
Anna schaute auf seinen Mund, während er sprach, und strich sich mit der Zunge über die leicht trockenen Lippen.
„Ich werde dich noch einmal küssen, und zwar lange und ausgiebig.“
„Okay“, flüsterte sie.
„Du siehst wunderschön aus, wenn deine Wangen rot werden. Bekommst du schon Herzklopfen?“
„Ja.“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauchen.
Er zog sie an sich und senkte seine Lippen auf ihre, berührte sie aber nur zart. Seufzend versuchte Anna den Kuss zu vertiefen, doch er gestattete es nicht. Er spielte mit ihr, reizte sie und strich dabei über ihre Hüfte.
Erst als sie verzweifelt stöhnte und sich an ihn drängte, gab er nach. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und Cam ließ seine Finger unter ihr T-Shirt gleiten, suchte und fand zarte Haut. Er seufzte und zog die Hand schnell wieder zurück, sonst wäre er weitergegangen, aber an dem Punkt waren sie noch nicht. Falls sie es denn je sein würden … was er doch sehr hoffte.
Er küsste Anna, bis sie in seinen Armen zu vergehen schien und er sie festhalten musste, weil ihr die Knie weich wurden. Ein letzter Moment, dann beendete er den Kuss.
Schnell trat er einen Schritt zurück. Weiterer Körperkontakt hätte leicht dazu führen können, dass er alle Selbstbeherrschung verlor. Lächelnd bemerkte er ihren verträumten Gesichtsausdruck, als sie die Augen öffnete, und ihre geröteten Wangen.
„ Jetzt habe ich dich geküsst“, stellte er fest. Seine Stimme klang rau und verriet, dass er sich etwas wünschte, das zumindest diesmal nicht geschehen würde.
„Ja.“
Sie lächelte, und er fand ihr Lächeln nach einem langen, ausgiebigen Kuss noch schöner, als es sonst schon war.
„Dann musst du mich ja nicht mehr meiden.“
„Genau. Okay, ich mähe jetzt den Rasen“, verkündete er. Anna runzelte die Stirn. „Und du streichst am besten weiter, bevor der Pinsel eintrocknet. Dank der Stehleiter besteht dabei keine Lebensgefahr mehr für dich.“
Indem sie theatralisch seufzte, nahm Anna den Farbeimer und den Pinsel und stieg die Leiter hinauf, die er ihr geholt hatte.
„Streichen macht längst nicht so viel Spaß wie küssen.“
„Ist aber besser fürs Holz.“ Als sie verächtlich schnaubte, verdrehte er die Augen. „Du weißt genau, wie ich das gemeint habe. Okay, willst du dir nachher mit mir auf dem Steg das Baseballspiel der Red Sox im Radio anhören? So wie früher, als wir klein waren?“
„Ich dachte, du hast einen Kabelanschluss fürs Fernsehen?“
„Hab ich auch, aber das ist nicht dasselbe, wie ein Spiel im Radio zu hören. Das ist so schön nostalgisch.“
„Klar, gern. Ich muss nur erst duschen und die Farbe abspülen.“
Ein paar Stunden später stellte Cam seinen Lieblingsstuhl auf die Stegbohlen, daneben eine Kühltasche und das Radio. Normalerweise setzte er sich genau in die Mitte, diesmal besetzte er bewusst nur seine Seite des Stegs, damit Anna auch einen Stuhl aufstellen konnte.
Es dauerte keine zehn Minuten, und er hörte, wie die Schiebetür ihres Hauses aufging und wieder geschlossen wurde. Anna war auf dem Weg.
Als ihre Schritte auf den Holzbohlen des Stegs erklangen, drehte er sich um und wollte sich erkundigen, ob sie an das Autan gedacht hatte, doch die Frage musste warten. Es gab Dringenderes. „Was, zum Teufel, hast du denn da an?“
In gespielter Verwirrung betrachtete Anna ihr T-Shirt, obwohl sie natürlich genau wusste, was er meinte.
„Mein T-Shirt? Zugegeben, es ist schon ziemlich alt und ich trage es eigentlich nur zum Schlafen. Mein Stiefvater hat es mir vor ein paar Jahren geschenkt.“
„Das ist ein Yankee-T-Shirt.“ Cam konnte es kaum aussprechen.
„Ja, in meiner Familie sind wir alle Yankee-Fans.“ Anna klappte ihren Stuhl auf und setzte sich darauf, als wäre sie nach dieser Offenbarung immer noch eingeladen. „Früher haben wir in meiner Familie die Spiele nie verfolgt. Baseball habe ich mir damals nur mit dir im Radio angehört. Aber dann hat Mom Kent geheiratet und wir sind nach
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