Warum manche Menschen nie krank werden
zur
Stelle war. Was den Stress betraf, stand es wieder einmal eins zu null für Susan.
Die gebürtige Kalifornierin mit drei Abschlüssen der UCLA engagiert sich auch beruflich für ein stressfreies Leben. Sie hält Kurse über Gesundheit und Fitness, hat 20 Bücher (das letzte trägt den Titel The Joy Factor ) und mehr als 800 Fachartikel veröffentlicht und war in vielen Ländern der Welt zu Gast, um Vorträge über ganzheitliche Gesundheitskonzepte und Stressmanagement zu halten.
Susans Interesse an einem natürlichen, stressfreien Lebensstil wurde geweckt, als sie im Teenageralter an einer Allergie erkrankte. Ihr Hausarzt verschrieb ihr Medikamente, doch ihre in Dänemark aufgewachsene Großmutter Fritzie hatte andere Vorstellungen, was die Behandlung ihrer Enkelin betraf. Sie schlug Susan vor, ihr die natürlichen Heilmethoden beizubringen, die sie selbst als Kind gelernt und seitdem praktiziert hatte. Als Fritzies Assistentin und Schützling arbeitete Susan sieben Jahre lang mit ihrer Großmutter zusammen und spezialisierte sich auf die ganzheitliche Heilkunde und Entspannungstechniken.
Eine von Fritzies Lektionen war, den Körper mit liebevoller Achtsamkeit zu behandeln, um seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Ein wesentliches Element des liebevollen und achtsamen Umgangs mit sich selbst ist, sich Stressmanagementtechniken anzueignen. »Zwei Drittel aller Arzttermine werden aufgrund stressbedingter Beschwerden vereinbart, und 80 bis 90 Prozent aller Krankheiten lassen sich auf Stress zurückführen«, erklärt Susan. »Wer seinen Stresspegel niedrig halten kann, erhöht damit auch seine Abwehrkräfte.«
Es scheint zu funktionieren. Susan hat noch nie in ihrem Leben Medikamente eingenommen und nicht einmal Kopfschmerztabletten zu Hause. In den letzten 25 Jahren war sie kein einziges Mal verschnupft oder erkältet.
Der liebevolle Umgang mit sich und ihrem Körper bedeutet für Susan, ein stressfreies Leben zu führen. Da sie davon überzeugt ist, dass die ersten 40 Minuten nach dem Aufstehen darüber bestimmen, wie sich der restliche Tag gestaltet, steht sie um vier Uhr morgens auf, um die Augen gleich wieder zu schließen und langsam und tief zu atmen. Kurz: um zu meditieren. Nein, es macht ihr überhaupt nichts aus, zu nachtschlafender Zeit aufzustehen, im Gegenteil. Susan findet es ganz wunderbar, den Tag so früh zu beginnen. Anschließend trinkt sie ein Glas Fruchtsaft (irgendetwas frisch Gepresstes aus ihrem Garten, in dem sie sich ebenfalls gut entspannen kann), unternimmt einen morgendlichen Spaziergang in den Hügeln um Santa Monica und frühstückt – meist vegan –, wenn sie wieder zurückkommt. Dann liest oder schreibt sie, bis es Zeit zum Mittagessen ist, zu dem es Salat oder ein mit Rohkost belegtes Vollkornsandwich gibt. Zu jeder Mahlzeit gehören zudem frische Sprossen, die überall in ihrer Küche sprießen. Im Hintergrund läuft bei Susan immer eine CD mit entspannender Musik oder Klängen aus der Natur.
Nachmittags empfängt Susan Patienten in ihrer Praxis, und später lässt sie den Tag mit einem entspannten Abendessen mit Freunden ausklingen oder liest noch ein wenig. Vor dem Zubettgehen gegen 20 Uhr meditiert sie noch einmal. »Ich glaube, dass alles, was wir denken, glauben, fühlen, sagen und tun, in irgendeiner Form wieder zu uns zurückkommt. Ich achte daher sehr genau darauf, was ich
denke und fühle, damit ich immer das ausstrahle, was ich selbst wieder empfangen möchte. Wer sich mehr Ruhe und Frieden im Leben wünscht, muss sich aktiv und jeden Tag aufs Neue darum bemühen, ein friedvolles Leben zu führen. Ich strebe jeden Tag danach, friedlich und stressfrei zu leben.«
DER POTENZIELL TÖDLICHE STACHEL DER NEUROSE
Lassen Sie sich von den Gesundheitstipps in diesen Buch bloß nicht stressen oder gar verrückt machen – besonders eindringlich möchte ich meine männlichen Leser davor warnen! In der Fachzeitschrift Psychological Science wurden vor einiger Zeit die Ergebnisse einer gemeinschaftlichen Langzeitstudie der Universitäten Purdue und Boston veröffentlicht, bei der 1700 Männer im Alter von 40 bis 91 untersucht wurden, um herauszufinden, wie sich der Gesundheitszustand neurotischer Männer in einem Zeitraum von 30 Jahren entwickelt (wobei als »neurotisch« galt, wer übermäßig besorgt und anfällig für depressive Verstimmungen war und bei Stress physisch oder psychisch überregeagierte). Zum Vergleich dienten den Wissenschaftlern weniger neurotische
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