Warum manche Menschen nie krank werden
Persönlichkeitstyps A tatsächlich stark herzinfarktgefährdet sind. Wie die Forscher angaben, ist bei Typ A nicht die Frage, ob, sondern wann eine koronare Erkrankung auftritt. Forscher der Duke-Universität wiesen nach, dass Stress das Immunsystem und das Herz belastet: 27 Prozent der Probanden, die sich bei psychologischen Stresstests als nicht sonderlich belastbar erwiesen, litten später an Herzproblemen. Andere Studien ergaben, dass länger anhaltender Stress die Abwehrkräfte gegen bakterielle Erkrankung wie Tuberkulose, Streptokokkeninfektionen und natürlich auch gegen grippale Infekte schwächt.
Die Liste der Beschwerden und Erkrankungen, die durch Stress stark begünstigt werden, ist beängstigend lang: Schlaflosigkeit, Antriebsschwäche, Rückenschmerzen, Durchfall und
Verstopfung, Depressionen, Blähungen, Krämpfe, Appetitlosigkeit oder übermäßiger Appetit, Lustlosigkeit, Gereiztheit und ein erhöhtes Risiko für asthmatische Beschwerden, Hautausschläge, Nesselsucht, Magen-Darm-Beschwerden, Diabetes mellitus und Bluthochdruck.
Neben gesundheitlichen Problemen verursacht Stress aber auch erhebliche volkswirtschaftliche Schäden. In Großbritannien, wo stressbedingte Beschwerden zu den häufigsten Krankmeldungsgründen von Arbeitnehmern zählen, belaufen sich die allein durch Stress verursachten Fehltage jährlich auf rund 13 Millionen.
Dennoch hat Stress auch Befürworter, die es nicht für notwendig erachten, ihm den Kampf anzusagen. Sie argumentieren, dass sich der Mensch den angeborenen Kampf-oder-Flucht-Reflex bewahren muss, sonst lässt seine Reaktionsfähigkeit vielleicht zu sehr nach, um beispielsweise im Straßenverkehr schnell ausweichen oder einem Straßenräuber flugs davonlaufen zu können. Werden die durch Stress ausgelösten körpereigenen Prozesse absichtlich unterdrückt, verkümmert womöglich die Fähigkeit, in Gefahrensituationen instinktiv zu reagieren. Stress belastet nicht nur, sondern er kann auch beleben und zu Bestleistungen anspornen, die Gedächtnisleistung stimulieren und das Leben mit Spannung und Aufregung würzen.
Andere gehen sogar noch weiter und halten den Traum von einem stressfreien Leben für einen Albtraum, der hoffentlich nie in Erfüllung geht. Der Verleger und Schriftsteller Mick Hume äußerte der britischen Zeitung The Times gegenüber, die deprimierende Zwanghaftigkeit, mit der über Stress am Arbeitsplatz diskutiert wird, sei für ihn bezeichnend für eine Gesellschaft, die den Menschen lieber
über seine Verletzlichkeit als über seine Belastbarkeit definiert. Unter dem Zustand der »glückseligen inneren Ruhe«, den uns die Produkte der Antistress-Branche in Aussicht stellen, stelle er sich eine Art hirnloses Dahinschweben im keimfreien Raum vor, ständig berieselt von besänftigenden Flötentönen. Doch es gebe immerhin noch einige, die lieber ein kreatives und stressiges Leben führen als sich der gelassenen Verblödung zu ergeben. Für Hume bedeutet ein stressfreies Leben, sich in einen Zombie zu verwandeln.
STRESS UNTER KINDERN UND JUGENDLICHEN
Im Auftrag des Berufsverbands der Psychologen führte Harris Interactive 2009 eine Umfrage über Stress in Amerika durch, die ergab, dass Stress in der Altersgruppe der 13- bis 17-Jährigen bedenkliche Ausmaße annimmt und langfristig zu gravierenden Gesundheitsproblemen führen kann. Die Empfehlung der Experten lautet daher, Jugendliche schon früh mit Stressmanagementtechniken vertraut zu machen.
Eltern scheinen jedoch oft zu übersehen, dass ihre Kinder unter Druck stehen, und so waren es auch überwiegend die Jugendlichen selbst, die angaben, ihr Stresspegel sei im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Fast jeder zweite Jugendliche sagte, seine Ängste und Sorgen hätten im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, doch nur 28 Prozent der Eltern waren sich dessen bewusst und machten entsprechende Angaben.
Das können Sie für Ihre Gesundheit tun
Wenn Sie glauben, weniger Stress täte auch Ihrer Gesundheit gut, hängt die Anzahl der Ihnen zur Verfügung stehenden Maßnahmen und Hilfsmittel eigentlich nur davon ab, wie viel Geld Sie dafür ausgeben möchten. Sie haben die Qual der Wahl zwischen wohlriechenden Massageölen und Körperlotionen, Duftkerzen oder Duftölen für die Aromatherapie, Büchern über Stressbewältigung, CDs mit entspannender Musik und geführten Tiefenentspannungstechniken, Badezusätzen, elektrischen Massagegeräten, Relax-Sesseln mit und ohne eingebauter Rückenmassage,
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