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Warum Nationen scheitern: Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut (German Edition)

Warum Nationen scheitern: Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut (German Edition)

Titel: Warum Nationen scheitern: Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daron Acemoglu , James A. Robinson
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wir ebenfalls im elften Kapitel, besonders im Zusammenhang mit der britischen Demokratisierung, ausgeführt haben.
    Broschüren und Bücher, welche die Menschen informierten und aufrüttelten, spielten eine entscheidende Rolle während der Glorreichen Revolution in England, während der Französischen Revolution und auf dem Marsch zur Demokratie im Großbritannien des 19. Jahrhunderts. Eine ähnliche Aufgabe erfüllten die Medien – besonders ihre neuen, auf Fortschritten der Informations- und Kommunikationstechnologie basierende Erscheinungsformen wie Blogs, anonyme Chats, Facebook und Twitter – für die iranische Opposition gegen Ahmadinedschads Wahlbetrug von 2009 und gegen die sich anschließenden Repressionen sowie, in jüngerer Zeit, für die Protestbewegung des Arabischen Frühlings.
    Autoritäre Regime sind sich der Bedeutung freier Medien häufig bewusst und bekämpfen sie nach Kräften. Ein extremes Beispiel liefert Alberto Fujimoris Herrschaft in Peru. Obwohl er zunächst demokratisch gewählt wurde, beging er 1992, während er noch im Amt war, einen Staatsstreich und errichtete ein diktatorisches Regime. Danach wurden zwar weiterhin Wahlen abgehalten, doch Fujimori baute seine korrupte Herrschaft mit Hilfe von Repression und Bestechung aus. Dabei verließ er sich weitgehend auf seinen Helfer Vladimiro Montesinos, der den mächtigen Geheimdienst von Peru leitete. Montesinos war ein gewissenhafter Mann, weshalb er Buch darüber führte, wie viel die Regierung verschiedenen Individuen für ihre Loyalität bezahlte; einige Bestechungsakte zeichnete er sogar auf Video auf. Damit sorgte er dafür, dass auch die Komplizen im Bild festgehalten waren und als genauso schuldig wie Fujimori und Montesinos gelten würden.
    Nach dem Sturz des Regimes fielen die Aufzeichnungen Journalisten und Behördenvertretern in die Hände. Die Beträge geben Aufschluss über den Wert der Medien für eine Diktatur. Ein Richter am Obersten Gerichtshof kostete monatlich zwischen 5000 und 10000 Dollar, und Politiker der verschiedenen Parteien erhielten etwa das Gleiche. Aber wenn es um Zeitungen und Fernsehsender ging, wurden Millionen aufgewendet. Bei einer Gelegenheit zahlten Fujimori und Montesinos 9 Millionen Dollar und bei einer anderen über 10 Millionen Dollar, um Fernsehsender in den Griff zu bekommen. Eine Massenzeitung strich über 1 Million Dollar ein, und andere Zeitungen bekamen zwischen 3000 und 8000 Dollar pro Schlagzeile. Fujimori und Montesinos hielten es für viel wichtiger, die Medien zu kontrollieren, als sich Politiker und die Richter dienstbar zu machen. Einer von Montesinos Handlangern, General Bello, fasste diese Haltung auf einem der Videos zusammen: »Wenn wir das Fernsehen nicht kontrollieren, können wir überhaupt nichts tun.«
    Auch die extraktiven Institutionen in China sind darauf angewiesen, dass die Behörden eine Medienkontrolle ausüben, die, wie wir geschildert haben, erschreckend raffiniert geworden ist. Dazu ein chinesischer Kommentator: »Um die Führerschaft der Partei bei politischen Reformen aufrechtzuerhalten, müssen drei Prinzipien befolgt werden: dass die Partei die Streitkräfte, die Kader und die Nachrichten kontrolliert.«
    Doch freie Medien und neue Kommunikationstechniken können natürlich nur eine begrenzte Hilfe leisten, indem sie Informationen liefern sowie die Forderungen und Aktionen derjenigen koordinieren, die nach inklusiveren Institutionen streben. Ihre Arbeit wird erst dann zu wirklichen Veränderungen führen, wenn breite Gesellschaftsschichten mobilisiert werden, um einen politischen Wandel zu bewirken – und zwar nicht aus sektiererischen Gründen oder um die extraktiven Institutionen an sich zu reißen, sondern um das extraktive System zu einem inklusiveren zu machen. Ob ein solcher Prozess in Gang gerät und ein weiteres Empowerment sowie letztlich nachhaltige politische Reformen ermöglicht, hängt, wie wir an vielen unterschiedlichen Beispielen dargelegt haben, von der Geschichte der wirtschaftlichen und politischen Institutionen, von vielen kleinen, doch wesentlichen Unterschieden und von dem sehr unberechenbaren historischen Pfad ab.

Danksagung
    Dieses Buch ist das Ergebnis fünfzehnjähriger gemeinsamer Forschungen, in deren Verlauf wir eine Menge praktischer und intellektueller Schulden angesammelt haben. Unsere größten Schulden bestehen gegenüber unserem langjährigen Mitarbeiter Simon Johnson, dem Co-Autor vieler maßgeblicher

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