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Was allein das Herz erkennt (German Edition)

Was allein das Herz erkennt (German Edition)

Titel: Was allein das Herz erkennt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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gesagt ›Ätsch, mich kriegst du nicht!‹«, fügte Kylie hinzu.
    »So war es. Schlicht und ergreifend. Er lässt sich nicht fangen.«
    »Ich habe einen Hund«, sagte Kylie stolz.
    »Tatsächlich? Und war für eine Rasse?«
    »Ein Basset. Sein Name ist Thunder. Sein Bruder ist tot.«
    »Sein Bruder hieß Lightning, stimmt’s?« Kylie lachte und Martin erinnerte sich, wie viel Spaß Natalie mit ihrem Großvater gehabt und wie sehr sie ihn geliebt hatte.
    »Stimmt. Woher wusstest du das?«
    »Intuition«, sagte Serge, an seinen Kopf klopfend.
    »Toll«, staunte Kylie.
    »Das ist es, was einen herausragenden Eishockeyspieler ausmacht. Wie Martin.«
    »Dad«, sagte Martin, bemüht, das Gespräch in andere Bahnen zu lenken.
    »Diese Gabe hatte er schon als Kind«, fuhr Serge fort, den Wink mit dem Zaunpfahl ignorierend. »Einfach brillant, in jeder Sportart. Ich wusste, dass er einer von den ganz Großen werden würde. Eishockey war seine große Leidenschaft.«
    Martin öffnete den Mund, um ein anderes Thema anzuschneiden, aber sein Vater kam ihm zuvor. Er brachte das Gespräch auf einen Jungen, der sich oft draußen vor dem Tor herumgetrieben hatte, den Sohn eines Mithäftlings, der im Gefängnis ums Leben gekommen war.
    »Der Junge liebt Baseball, genau wie du in seinem Alter. Er ist mit großer Begeisterung dabei.«
    »Warum kommt er her, wenn sein Vater tot ist?«, fragte Martin.
    »Weil er ihm so nahe wie möglich sein will«, flüsterte ihm Kylie ins Ohr, und Martin erschauerte.
    »Er erinnert mich daran, wie es bei dir früher war.« Serges Stimme war leise und rau. Martin spürte, wie sein Vater seine Hand nahm, und musste den Drang bekämpfen, sich loszureißen und wegzulaufen, so schnell er konnte.
    »Im Sport, nehme ich an.«
    »Nicht nur. Er ist mit Leib und Seele dabei.«
    Die kleine Gruppe verfiel in Schweigen, und nach ein paar Minuten verkündete May, sie werde mit Kylie schon einmal vorausgehen. Sie dankte Serge für die Karten und sagte, dass es schön gewesen sei, ihn wieder zu sehen. Martin hörte, wie sie seinen Vater zum Abschied auf die Wange küsste, und spürte ihre Hand auf der Schulter. »Ich warte draußen, ganz in deiner Nähe«, flüsterte sie.
    »Eine wunderbare Frau«, sagte Serge, als sie gegangen war.
    »Die Beste, die man sich wünschen kann«, pflichtete Martin ihm bei.
    Als May und Kylie weg waren, schien es, als hätten sich die beiden Männer nichts mehr zu sagen. Sie kehrten wieder zu unverfänglichen Themen zurück: die Kälte, die Wettervorhersage für morgen, Eishockey. Martin verkrampfte sich innerlich, als sein Vater erzählte, er habe sich das letzte Spiel im Radio angehört, aber er war neugierig, wie es ausgegangen war. Soweit er wusste, hatten die Bruins in diesem Jahr noch kein Spiel gewonnen, und er war enttäuscht, als er hörte, dass sie nach eineinhalb Spielperioden einen Rückstand von 4:2 hatten.
    »Du fehlst ihnen, Sohn.« Dann, als sei ihm erst jetzt aufgefallen, was er da gesagt hatte, holte er tief Luft. »Tut mir Leid, Martin.«
    »Schon gut.« Martin senkte den Kopf.
    »Martin, du verdienst –«
    Martin unterbrach ihn. »Lass es gut sein. Ich habe eine hervorragende Ärztin. Sie tut alles, was in ihrer Macht steht. Es ist nicht einfach, aber ich habe May, sie ist ein Geschenk des Himmels. Auch wenn ich es oft nicht verdiene.«
    »Ja, das haben die Männer in unserer Familie so an sich.«   
    »Sprich bitte für dich selbst«, sagte Martin scharf.
    »Entschuldige. Ich hatte kein Recht, zu sagen –«
    »Ich würde sie nicht einfach im Stich lassen. Oder Kylie. Einmal und nie wieder. Ich würde sie nicht einfach vergessen und es mir gut gehen lassen, ein Vagabundenleben führen und das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinauswerfen.«
    »In Vegas, L. A., New York, Chicago.«
    »Während sie die Hälfte der Zeit allein in ihrem einsamen Blockhaus am See hungern und frieren.«
    »Nein, das ist nicht deine Art.«
    »Und ich würde mein Kind nie in Gefahr bringen.« Martin verspürte wieder das vertraute Engegefühl in der Brust. Wut und Jähzorn stauten sich in ihm auf, und er hätte am liebsten auf seinen Vater eingeprügelt, auch wenn er ihn nicht sehen konnte. »Ich würde nie zulassen, dass jemand sie verletzt.«
    »Das ist alles meine Schuld«, flüsterte Serge. »Ich weiß es. Oh Gott, Martin – es tut mir Leid, es tut mir so Leid. Ich würde mein Leben für sie geben. Weißt du das? Ich meine es ernst. Ich bereue das alles zutiefst. Glaubst

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