Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition)
Frau Carmel auf ihr Zimmer zu bringen, bevor er in sein Büro zurückkehrte.
Der Verwaltungschef hatte kaum sein Zimmer betreten, als ihm seine Sekretärin Herrn Wolff von der Kronstetter Polizei meldete. Seit dem Diebstahl des Armbandes waren fünf Tage vergangen und sie hatten fast täglich miteinander telefoniert.
»Er soll hereinkommen«, sagte er überrascht darüber, daß Ferdinand Wolff zur Schloßklinik hinausgefahren war, statt ihn wie üblich anzurufen.
Isabelle Seidel und Karsten Rotenberg hatten von der Ankunft des Polizeiwagens nichts mitbekommen. Wie jeden Nachmittag fuhr die Schwester ihren Freund durch den Park. Sie versuchte die Blicke, die ihnen von allen Seiten zugeworfen wurden, zu ignori eren. Was kümmerte sie schon, was andere Leute über sie dachten. Karsten hielt zu ihr und das war mehr wert, als alles andere. Glücklich erzählte er ihr gerade, daß er in zwei Wochen mit den ersten Gehversuchen beginnen konnte.
»Mir kommt es fast vor, als sei Doktor Sturm von seinem eig enen Erfolg überrascht«, meinte er.
»Er ist schon ein wundervoller Arzt«, sagte Isabelle.
»Ja, das ist er«, bestätigte Karsten.
»Schwester Isabelle.« Etwas außer Atem blieb Udo Feinhals vor ihnen stehen. »Sie möchten bitte gleich zu Herrn Fox ko mmen.«
Karstens Gesicht umwölkte sich. »Was will er von Schwester Isabelle?«
»Ich weiß es nicht, Herr Rotenberg«, gab der Pfleger Auskunft. »Jedenfalls sind auch Professor Sturm und Herr Wolff von der Polizei bei ihm. Mit Frau Nolden hat er auch bereits gesprochen.« Udo konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. »Sie hat wütend sein Büro verlassen und mit ihrer Abreise gedroht. Von der Sekretärin weiß ich, daß sie noch geschrien hat: Ich denke nicht daran, mich bei diesem Weibsbild zu entschuldigen.«
»Das hört sich vielversprechend an, Liebling«, meinte Karsten. »Wir werden gemeinsam in die Höhle des Löwen gehen, einve rstanden?«
Isabelle nickte. Sie schob seinen Rollstuhl zu einem Platz, an dem sie bequem wenden konnte, ohne daß sein hochgelagertes Bein irgendwo anstieß.
»Ah, da sind Sie ja, Schwester Isabelle«, wurde sie freundlicher als je zuvor von der Sekretärin des Verwaltungschefs begrüßt. Sie sprang auf, um ihnen die Tür zum Büro zu öffnen. »Schwester Isabelle und Herr Rotenberg«, kündigte sie an.
»Ich dachte, ich komme mit«, sagte Karsten, als Herbert Fox unwillig die Augenbrauen hob. »Alles, was Schwester Isabelle betrifft, geht auch mich etwas an.«
»Da Sie durch die Einschaltung Ihres Detektivs wesentlich zu der Aufklärung des Falls beigetragen haben, kann ich das nicht leugnen«, mußte Herbert Fox zugeben. »Bitte, Schwester Isabelle, setzen Sie sich.«
Ferdinand Wolff ergriff das Wort. »Ingmar Hofer ist von Ihrem Detektiv, Herr Rotenberg, dabei ertappt worden, wie er das R ubinarmband in Freiburg verkaufen wollte. Der Kauf ist auch zustande gekommen, doch Ihr Detektiv hat sich danach gleich an die Freiburger Polizei gewandt, die der Sache nachgegangen ist. Da der Hehler geständig war und Herrn Hofer einwandfrei als den Verkäufer identifiziert hat, blieb ihm nichts anderes übrig, als die Wahrheit zu gestehen. Er sagte uns, daß er in die Schloßklinik gekommen sei, um seine Stiefmutter um Geld zu bitten. Er fand das Zimmer leer vor, öffnete ihren Schmuckkasten und nahm das Armband an sich.«
»Und sie hatten nichts weiter zu tun, als sofort Schwester Is abelle zu verdächtigen«, wandte sich Karsten an Fox. »Haben Sie schon einmal überlegt, ob nicht auch Herr Hofer für den Diebstahl der Geldbörse verantwortlich sein könnte? Auch in Stuttgart hat er seine Stiefmutter im Krankenhaus besucht.«
»Das Ganze tut mir schrecklich leid, Herr Rotenberg, das dü rfen Sie mir ruhig glauben«, erwiderte der Verwaltungschef. »Versetzen Sie sich doch mal in meine Lage.«
»Das dürfte mir schwerfallen, Herr Fox, denn ich urteile g ewöhnlich mit dem Herzen«, erklärte Karsten Rotenberg.
Herbert Fox holte tief Luft. Es kostete ihn Mühe, sich zu b eherrschen. Prof. Sturm merkte es mit Genugtuung. Der Verwaltungschef kam hinter seinem Schreibtisch hervor und trat zu Isabelle. »Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen, Schwester Isabelle«, sagte er mit steinerner Miene. »Es blieb mir nichts anderes übrig, als Sie zu beurlauben. Ich muß nun einmal in erster Linie an die Klinik denken«. Er streckte ihr die Hand entgegen. »Lassen Sie uns vergessen, was gewesen ist.«
Isabelle war nicht nachtragend
Weitere Kostenlose Bücher