Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)
Hochdruckchemie beruht. Dieser Planet war einst Teil eines Riesenplaneten, der implodierte. Der Nutzen ist einfach. Mit einem grünen Rubin können Sie einen Laserstrahl erzeugen, der Ihre Stadt Kaheer mit einem einzigen Schuss verkochen kann. Wir besitzen hier keine Waffen, und wir glauben nicht an sie, deshalb können Sie keine von mir bekommen. Sie werden weiterreisen müssen, um ein Schiff und die Apparate zu bekommen, in die Sie Ihren grünen Rubin einbauen können. Falls ich ihn Ihnen gebe. Aber Sie werden in Ihrem Kampf gegen Colonel Wedder einen Schritt weiterkommen.«
»Ich danke Ihnen, danke, ehrenwerter Sir«, rief Casher.
»Aber Onkel«, sagte Geneviève, »du hättest diese beiden Dinge nicht zu verlangen brauchen, weil ich die Antwort kenne.«
»Du weißt alles über ihn?«, fragte der Erbdiktator. »Durch die Analyse deiner selbst?«
Geneviève errötete unter ihrer violett überhauchten Gesichtscreme. »Ich weiß genug, um sicher zu sein.«
»Doch woher, mein Liebling?«
»Ich weiß es einfach.«
Ihr Onkel sagte nichts, aber er lächelte breit und nachsichtig, als wäre ihm diese Erklärung nicht ganz unbekannt.
Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Und ich weiß auch alles über das Pferd. Alles. «
»Hast du es gesehen?«
»Nein.«
»Hast du mit ihm gesprochen?«
»Pferde können nicht sprechen, Onkel.«
»Aber die meisten Untermenschen können es.«
»Es ist kein Untermensch, Onkel. Es ist ein reines, unmodifiziertes altes Erdentier. Es hat niemals gesprochen.«
»Woher weißt du es dann, mein Kleines?« Der Onkel wirkte liebevoll, aber in seiner Stimme schwang ein ungeduldiger Unterton mit.
»Ich habe es auf Band aufgenommen. Alles. Die Geschichte des Pferdes von Pontoppidan. Und ich habe das Band fertig. Ich wollte es dir heute morgen vorführen, aber dein Stab hatte diesen jungen Mann bereits zu dir geschickt.«
Casher O’Neill sah Geneviève entschuldigend an.
Sie beachtete ihn nicht. Ihre Augen waren auf ihren Onkel gerichtet.
»Da du dir so viel Mühe gemacht hast, können wir es uns ebenso gut jetzt anschauen.« Der Erbdiktator wandte sich an die Diener. »Bringt Sessel. Und Getränke. Ihr wisst, was ich nehme. Die junge Lady nimmt Tee mit Zitrone. Richtigen Tee. Mögen Sie Kaffee, junger Mann?«
»Sie haben Kaffee?«, rief Casher. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, kam er sich wie ein Narr vor. Pontoppidan war ein reicher Planet. Auf den Märkten der meisten Welten wurde Kaffee in einer Menge von einem Kilo im Laufe zweier Menschenjahre gehandelt. Hier brachen sich Panzerfahrzeuge durch Edelsteine ihren Weg, wenn sie zum Ab- und Aufladen der regelmäßig eintreffenden Warencontainer fuhren.
Die Sessel befanden sich an ihrem Platz. Die Getränke kamen. Der Erbdiktator war vorübergehend in Gedanken versunken, als würde er sich über das Versprechen wundern, das er Casher gegeben hatte. Er hatte sogar dem jungen Mann zugemurmelt: »Unsere Übereinkunft steht? Dann spielt es keine Rolle, was meine Nichte sagt.« Casher hatte heftig genickt. Der alte Mann fuhr fort, die Diener mit tadelnden Blicken zu traktieren, und entspannte sich erst, als ein Tigermann in den Raum sprang und mit akrobatischer Präzision ein Tablett balancierte.
Der Onkel rückte den Sessel für seine Nichte zurecht als Zeichen, Platz zu nehmen. Er komplimentierte Casher O’Neill mit einem Nicken seines Kopfes zu einem weiteren Sessel, der neben dem seinen stand.
»Dimmt das Licht«, befahl er.
Dämmerung legte sich über den Raum.
Ohne Aufforderung nahmen die übrigen Anwesenden hinter den drei Sesseln Platz, und die Untermenschen legten oder setzten sich hinter sie auf Bänke oder Tische. Es wurde nur wenig gesprochen. Casher spürte, dass Pontoppidan ein sehr wohlhabender, sorgloser Planet war. Er fragte sich, wie viel wirkliche Arbeit auf den Erbdiktator wartete, wenn er sich so sehr um ein einziges Pferd kümmern konnte. Vielleicht bestand seine einzige Aufgabe darin, seine Nichte herumzukommandieren und den Robotern zuzusehen, wie sie Wagenladungen von Edelsteinen in Listen eintrugen und Rechnungen an die Kunden ausstellten.
II
Es gab keinen Bildschirm; es war ein besonderes Gerät.
Der Planet Pontoppidan kam in Sicht, sein atmosphärearmer Glanz gab deutliche Hinweise auf reiche Mineralienlager, die ihrer Entdeckung harrten.
Dann und wann erschien eine der riesigen Kuppeln, jener ähnlich, in dem sich dieser Palast befand.
Genevièves Stimme, mädchenhaft, impulsiv und trotzdem
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