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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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Menschen erhältlich gewesen wäre. (Sein obszöner alter Onkel war nach Sunvale auf Ttiollé geflohen, dem Ferienplaneten, wo er seine letzten Jahre zwischen Kasino und Strand verbrachte.) Casher hielt das Gewissen von Mizzer in seiner Hand. Nur er als einziger von allen Sternenreisenden war bereit, für die Freiheit der Zwölf Nile zu kämpfen. Hier nun, in diesem Raum, war er an einem Wendepunkt angekommen.
    »Von mir werden Sie nichts bekommen«, erklärte der Erbdiktator, aber er sagte es mit freundlicher Stimme.
    Seine Nichte zupfte ihn am Ärmel.
    »Hör auf damit, Mädchen«, wies er sie zurecht und fuhr fort: »Ich würde Ihnen nichts geben, wenn Sie zu Kurafs verdorbenem Haufen gehörten, wenn Sie nicht …«
    »Alles, Sir, alles, wenn ich nur Hilfe oder Waffen erhalte, um zu den Zwölf Nilen zurückkehren zu können!«
    »Also in Ordnung. Nicht wenn Sie sich weigern, Ihr Bewusstsein für mich zu öffnen. Ich bin ein guter Telepath.«
    »Mein Bewusstsein öffnen? Aber wozu?« Die dreiste Unsittlichkeit des Ansinnens schockierte Casher. Männer und Frauen und Regierungen hatten ihn um eine Menge seltsamer Dinge gebeten, aber noch niemand hatte bisher die Unverfrorenheit besessen, in sein Bewusstsein dringen zu wollen. »Und warum wollen Sie das?«, fuhr er fort. »Was wollen Sie herausfinden?«
    »Um mich zu überzeugen«, erklärte der Erbdiktator, »dass Sie nicht zu ehrenhaft und zu hart in Ihren Überzeugungen sind. Wenn Sie sicher sind, dass Sie wissen, was Sie tun, dann sind Sie vielleicht ein neuer Colonel Wedder, bürden Ihrem Volk ein Dutzend Qualen auf, um ein Utopia zu fordern, das ganz sicher niemals Wirklichkeit werden wird. Wenn Sie sich keine Gedanken machen, sind Sie vielleicht wie Ihr Onkel. Er hat keinen großen Schaden angerichtet, sondern nur seinen Planeten ausgeplündert. Außerdem besaß er einige absonderliche Gewohnheiten, die ihn zum Gespräch zwischen den Sternen werden ließen. Er hat nie in seinem Leben einen Menschen getötet, nicht wahr?«
    »Nein, Sir«, bestätigte Casher, »niemals.« Er war erleichtert, dass er wenigstens etwas Gutes über seinen Onkel sagen konnte; es gab sonst sehr, sehr wenig, das zu Kurafs Gunsten angeführt werden konnte.
    »Ich mag alte geifernde Wüstlinge wie Ihren Onkel nicht«, sagte Philip Vincent, »aber ich hasse sie auch nicht. Sie schaden anderen Menschen nicht viel. Tatsächlich schaden sie nur sich selbst. Obwohl sie Geld verschwenden. Wie für diese Pferde, die man sich auf Mizzer hält. Wir haben nie lebende Wesen nach Pontoppidan gebracht, nur um mit ihnen Wettkämpfe zu veranstalten. Und Sie wissen, wir sind nicht arm. Wir sind zwar nicht Altnordaustralien, aber wir haben ein gutes Einkommen.«
    Das, dachte Casher, ist die Untertreibung des Jahres, aber er war ein vorsichtiger junger Mann und spielte um einen hohen Einsatz, also schwieg er.
    Der Diktator blickte ihn schlau an, versuchte die Bedeutung von Cashers taktvollem Schweigen abzuschätzen. Geneviève zupfte an seinem Ärmel, aber er runzelte die Stirn, und sie ließ von ihm ab.
    »Falls«, sagte der Erbdiktator. »Falls«, wiederholte er, »Sie zwei Prüfungen bestehen, werde ich Ihnen einen grünen Rubin schenken, der so groß ist wie mein Kopf. Das heißt, falls der Rat es mir erlaubt. Aber ich glaube, ich kann ihn überreden. Die eine Prüfung ist, dass Sie mich Ihre Gedanken überprüfen lassen, damit ich mich davon überzeugen kann, dass ich nicht mit einem weiteren ehrenhaften Narren verhandle. Wenn Sie zu ehrenhaft sind, sind Sie ein Narr und eine Gefahr für die Menschheit. Ich werde Ihnen in diesem Fall ein Abendessen servieren und Sie dann so schnell wie möglich von diesem Planeten ausschiffen lassen. Und die andere Prüfung ist – lösen Sie das Rätsel dieses Pferdes. Des einzigen Pferdes auf ganz Pontoppidan. Warum ist das Tier hier? Was sollen wir mit ihm anfangen? Wenn sein Fleisch schmackhaft ist, wie können wir es zubereiten? Oder können wir das Pferd an einen anderen Planeten wie Mizzer verkaufen, der anscheinend Wert auf Pferde legt?«
    »Ich danke Ihnen, Sir …«, sagte Casher.
    »Aber Onkel …«, begann Geneviève.
    »Sei still, Liebling, und lass den jungen Mann sprechen«, befahl der Diktator.
    »… alles, was ich fragen wollte, ist«, fuhr Casher fort, »wozu ist ein grüner Rubin nutze? Ich wusste nicht einmal, dass sie auch grün sind.«
    »Das, junger Mann, ist eine Spezialität von Pontoppidan. Wir besitzen eine Geologie, die auf einer

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