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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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tapfere Frau, die mutigste von allen Menschen. Du bist mein. Du bist für mich gesegelt. Du bist meine Lady, die die Seele gesegelt hat.«
    Seine Stimme versagte, aber der Ausdruck seines Gesichtes war gefasst. Noch nie zuvor hatte er jemanden so zuversichtlich und glücklich sterben sehen.

Als die Menschen fielen

»Können Sie sich vorstellen, wie Menschen durch sauren Nebel regnen? Können Sie sich vorstellen, wie Tausende und aber Tausende unbewaffneter Menschen die unbesiegbaren Ungeheuer überwältigen? Können Sie …«
    »Verzeihen Sie, Sir«, unterbrach der Reporter.
    »Unterbrechen Sie mich nicht! Sie stellen dumme Fragen. Ich sage Ihnen, ich habe die leibhaftige Goonhogo gesehen. Ich sah, wie sie die Venus überfiel. Fragen Sie mich lieber danach!«
    Der Reporter hatte Dobyns Bennett um seine Erinnerungen an die Vergangenheit gebeten, aber nicht damit gerechnet, von dem alten Mann angefahren zu werden.
    Dobyns Bennett baute den psychologischen Vorteil weiter aus, den er sich dadurch verschafft hatte, indem er die Initiative an sich riss. »Können Sie sich Showhices an Fallschirmen vorstellen, viele von ihnen tot, wie sie von einem grünen Himmel stürzten? Können Sie sich vorstellen, wie die Mütter weinten, als sie fielen? Können Sie sich vorstellen, wie sich die Menschen auf die armen, hilflosen Ungeheuer warfen?«
    Sanft fragte der Reporter, was Showhices seien.
    »Das ist ein alter chinesischer Ausdruck für Menschen«, erklärte Dobyns Bennett. »Ich habe die letzten Nationen zerfallen und untergehen sehen – und Sie wollen mir Fragen über modische Kleidung und Tand stellen. Die wahre Geschichte steht nie in den Büchern. Sie ist zu schockierend. Ich nehme an, gleich wollen Sie wissen, was ich von den neuen gestreiften Hosen für Frauen halte!«
    »Nein«, wehrte der Reporter ab, doch er errötete. Die Frage stand in seinem Notizbuch, und er hasste es, rot zu werden.
    »Wissen Sie, was die Goonhogo gemacht hat?«
    »Was denn?«, fragte der Reporter und versuchte sich zu erinnern, was eine Goonhogo wohl sein mochte.
    »Sie schnappte sich die Venus«, sagte der alte Mann, und nun wirkte er ein wenig ruhiger.
    Leise murmelte der Reporter: »Tatsächlich?«
    »Darauf können Sie wetten!«, bekräftigte Dobyns Bennett kämpferisch.
    »Waren Sie dabei?«, fragte der Reporter.
    »Darauf können Sie Gift nehmen, dass ich dabei war, als sich die Goonhogo die Venus schnappte«, antwortete der alte Mann und nickte. »Ich war dabei, und es war der verdammteste Tanz, den man sich vorstellen kann. Sie wissen, wer ich bin. Ich habe mehr Welten gesehen, als Sie zählen können, Jungchen, und dennoch, als die Nondies und Needies und die Showhices vom Himmel fielen, war das das Schlimmste, was ein Mann erleben kann. Unten am Boden, da waren die Loudies, so wie immer …«
    Freundlich unterbrach der Reporter. Bennett hätte ebenso gut in einer fremden Sprache sprechen können. All das war vor dreihundert Jahren geschehen. Die Aufgabe des Reporters war es, eine Stellungnahme von ihm zu erhalten und sie in eine Sprache zu übertragen, die die Menschen der Gegenwart verstehen konnten. Respektvoll bat er: »Könnten Sie vielleicht Ihre Geschichte von Anfang an erzählen?«
    »Aber sicher. Es begann damit, dass ich Terza heiratete. Terza war das schönste Mädchen, das Sie sich vorstellen können. Sie war eine der Vomacts, eine berühmte Scannerfamilie, und ihr Vater war ein sehr wichtiger Mann. Sehen Sie, ich war zweiunddreißig, und wenn ein Mann zweiunddreißig ist, dann hält er sich für verdammt alt. Aber ich war eigentlich gar nicht richtig alt, ich glaubte das nur, und er wollte, dass Terza mich heiraten sollte, weil sie ein so kompliziertes Mädchen war, dass sie die Hilfe eines Mannes benötigte. Das Gericht zu Hause hatte sie als instabil eingestuft, und die Instrumentalität hatte sie der Obhut ihres Vaters unterstellt, bis sie einen Mann heiratete, der dann die gesetzliche Vormundschaft übernehmen konnte. Ich schätze, diese Sitten erscheinen Ihnen reichlich altmodisch, junger Mann …«
    Erneut unterbrach der Reporter. »Entschuldigung, ich weiß, dass Sie über vierhundert Jahre alt und der einzige Mensch sind, der sich an die Zeit erinnert, als die Goonhogo die Venus übernahm. Diese Goonhogo war eine Regierung, nicht wahr?«
    »Das weiß doch jeder«, schnappte der alte Mann. »Die Goonhogo war eine Art selbstständige, chinesische Regierung. Siebzehn Milliarden Chinesen drängten sich auf einem

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