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Was bisher geschah

Was bisher geschah

Titel: Was bisher geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loel Zwecker
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den USA. Im Dezember tritt die Rote Armee zur Gegenoffensive an. Sie besiegt Armeen Rumäniens, das neben Bulgarien und Ungarn der dritte osteuropäische Verbündete der Achsenmächte (Deutschland, Italien, Japan) ist. Dazu kommen kollaborierende Länder wie die Slowakei nach der Abspaltung von der Tschechoslowakei mit der Regierung von Präsident Jozef Tiso und Kroatien unter der ultrabrutalen Ustascha-Regierung.
    Bis 1943 setzen sich in Jugoslawien jedoch die kommunistisch dominierten Partisanen unter Tito (Josip Broz) durch, dem späteren Ministerpräsidenten. Das Jahr 1943 bedeutet die Wende im Krieg an fast allen Fronten, eingeleitet durch die Niederlage und Kapitulation der deutschen 6. Armee in der Schlacht um Stalingrad im Januar, bei der Hunderttausende sterben. Während die Bomber der Alliierten bereits deutsche Städte in Schutt und Asche legen, ruft Joseph Goebbels in seiner Sportpalastrede den »totalen Krieg« aus. Tatsächlich kämpfen zuletzt auch 16- und 60-jährige für Hitler. Er selbst kämpft nicht, sondern bringt sich am 30. April 1945 um. Fast ein Jahr nach der Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie, bei der Tausende junger Amerikaner und Briten ihr Leben für die Befreiung Europas lassen, unterzeichnen Wehrmachtsgeneräle am 7. Mai 1945 die Kapitulation im Hauptquartier der Amerikaner in Reims, bei den Russen am 8. Mai in Berlin; in Kraft tritt die Kapitulation am 8. Mai.
    Mit ähnlich wenig Sühne wie Hitler kommt das Staatsoberhaupt der Achsenmacht davon, die am längsten kämpft: der japanische Tenno Hirohito der Showa-Ära. Nachdem Japan am 2. September 1945 gegenüber General Douglas MacArthur kapituliert, schonen die USA den Kaiser, der in Japan als göttlich gilt, um Massenaufstände und Kamikaze-Aktionen zu verhindern. Japaner, die damals Kinder waren, erzählen heute, dass man sie vor der Kapitulation mit angespitzten Bambusstöcken den Kampf gegen Invasoren üben ließ. Konfrontiert mit Kinderarmeen sollte der Feind verzweifeln. In jedem Fall schärfte man den verwirrten Kindern ein, vor einer Gefangennahme Selbstmord zu begehen.
    Tatsächlich kapituliert Japan erst, nachdem US-Präsident Truman am 6. und 9. August 1945 Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abwerfen lässt. Dank eines internationalen Physikerteams um Robert Oppenheimer sind die USA kurz zuvor zur ersten Atommacht geworden. Die zwei Atombomben töten 200 000 Japaner. Mit dem nuklearen Inferno endet der Pazifik-Krieg, der nach dem überraschenden und vernichtenden Luftschlag der Japaner am 7. Dezember 1941 gegen die amerikanische Flottenbasis in Pearl Harbor (Hawaii) begonnen hatte. Dem Angriff und folgenden Kriegseintritt der USA vorangegangen war ihr Ölembargo gegen Japan seit Juli 1941.
    Die ständige Ausstrahlung von Archivaufnahmen im Fernsehen gerade vom Pazifik-Krieg ist zu Recht als »Geschichtspornografie« kritisiert worden: Einerseits vermitteln die dröhnenden Archivaufnahmen die ungeheure Absurdität; andererseits könnte man dabei fast vergessen, was für ein Leid ziviler, einheimischer Opfer hinter dem monotonen Dauergeballer steht – und was für machtpolitische Überlegungen. So bedrohen die Japaner vor allem britische, niederländische und amerikanische Kolonial- beziehungsweise Wirtschaftsinteressen seit den dreißiger Jahren mit ihrem Projekt der »Großostasiatischen Wohlstandssphäre«. Ähnlich wie im Deutschland der Weimarer Republik setzt sich in Japan nach einer Phase der Demokratisierung in der Taisho-Zeit (1912 – 1926) – mit Sozialisten, Anarchisten und sogar Dadaisten – in den dreißiger Jahren ein nationalistisch-militaristisches Einparteiensystem durch. Die Großostasiatische Wohlstandssphäre wird bis heute in Japan vor westlicher Kritik teils mit dem Hinweis in Schutz genommen, dass der westliche Kolonialismus die Asiaten historisch zunächst unterdrückt habe.
    Als eine Art Gegenstück zum Commonwealth of Nations, das 1931 als Nachfolgeorganisation des British Empire gegründet wird, soll die »Wohlstandssphäre« unter japanischer Führung offiziell die Interessen der Asiaten verteidigen und ihr Selbstbewusstsein stärken – gemäß dem Motto »Asien den Asiaten!« In Wahrheit etabliert Ministerpräsidenten Tojo Hideki ein brutales Repressionssystem. Mit bis zu 21 Millionen Toten wird China neben Russland mit 26 Millionen die meisten Toten des Zweiten Weltkrieges zu beklagen haben. Zudem erobert Japan Gebiete auf der malaiischen Halbinsel, Länder wie Burma

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