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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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allein. Als er ihr in den dämmerigen Flur folgte und ihr den Weg zum Empfangssalon zeigte, fiel ihm auf, dass sie nicht nur einfach weiblich war, sondern ganz Frau. Wie sie seine Sinne mit Beschlag belegte, mit ihrer schlanken und doch wohlgerundeten Figur in dem dünnen Musselinkleid!
    An dem Kleid war nichts ungewöhnlich; es war Caro selbst, die anders war, ungewöhnlich in mehr als einer Weise.
    Ihr in den Empfangssalon folgend, zog er an der Klingelschnur. Als das Dienstmädchen Gladys erschien, bestellte er Tee.
    Caro war zu den bodenlangen Fenstern am anderen Ende des Zimmers geschlendert; sie lächelte Gladys an, die knickste und ging, dann sah sie zu ihm. »Es ist ein so reizender Nachmittag - wollen wir uns nicht lieber auf die Terrasse in den Sonnenschein setzen?«
    »Warum nicht?« Er trat neben sie und öffnete die französischen Fenster weit. Er ging hinter ihr auf die Terrasse, wo ein schmiedeeiserner Tisch und zwei Stühle genau so standen, dass man den Sonnenschein und die Aussicht auf die angelegten Gärten genießen konnte.
    Er rückte ihr den Stuhl zurecht, dann ging er um den Tisch herum und setzte sich auf den anderen. In ihren Augen stand eine Frage, als sie ihn anblickte.
    »Ich kann mich nicht mehr erinnern, hast du eigentlich einen Butler?«
    »Nein. Wir hatten Vorjahren mal einen, aber das Haus war eine ganze Weile geschlossen, und er ist weitergezogen.« Er schnitt eine Grimasse. »Ich vermute, ich muss mich nach einem umsehen.«
    Ihre Brauen hoben sich. »In der Tat.« Ihre Miene verriet deutlich, dass ein Politiker auf jeden Fall einen Butler haben sollte. »Aber wenn du schnell bist, wirst du nicht lange suchen müssen.«
    Er sah sie fragend an; sie lächelte. »Erinnerst du dich noch an Jeb Carter? Er hat Fritham Village verlassen, um unter der Ägide seines Onkels in London den Beruf des Butlers zu erlernen. Er hat seine Sache wohl ausgezeichnet gemacht, hielt aber Ausschau nach einer Stelle mehr in der Nähe hier, um sich besser um seine Mutter kümmern zu können. Muriel war mal wieder auf der Suche nach einem und hat ihn angestellt. Unheilvollerweise gelang es Carter wie auch vielen vor ihm nicht, Muriels hohen Ansprüchen zu genügen, sodass sie ihn entlassen hat. Das war erst gestern - zurzeit wohnt er bei seiner Mutter.«
    »Verstehe.« Er blickte ihr in die Augen, hoffte, die Botschaft in dem Silberblau richtig gelesen zu haben. »Du meinst also, ich sollte ihn anstellen?«
    Sie lächelte ihr rasches, beipflichtendes und herzliches Lächeln. »Ich denke, du solltest mit ihm reden und sehen, ob er der Richtige für dich wäre. Du kennst ihn und seine Familie -er ist grundehrlich, und alle Carters sind gute Arbeiter.«
    Er nickte. »Ich schicke eine Nachricht.«
    »Nein.« Der Tadel war sanft, aber unverkennbar. »Geh zu ihm. Schau im Vorbeifahren hinein.«
    Er fing ihren Blick auf, nickte. Es gab nicht viele, deren Ratschläge er ohne weitere Prüfung annehmen würde, aber Caros Rat in solchen Sachen war über jeden Zweifel erhaben. Sie war, genau genommen, die perfekte Wahl - die unanfechtbar am besten dazu geeignete Person -, um sie auszuhorchen wegen seiner Werbung um Elizabeth, ihre Nichte.
    Der Tee wurde von Mrs. Entwhistle persönlich gebracht, die unverkennbar gekommen war, um Caro zu sehen. Die nahm ihre Berühmtheit gelassen hin; er beobachtete, wie sie all die richtigen Dinge sagte, sich nach Mrs. Entwhistles Sohn erkundigte, ihr zu den zarten Windbeuteln gratulierte, die auf einem Teller angerichtet waren. Mrs. Entwhistle strahlte vor Stolz und zog sich zurück, durch und durch erfreut.
    Während Caro einschenkte, überlegte Michael, ob sie das absichtlich tat oder doch unbewusst, ob es aus Berechnung geschah oder einfach ihr Wesen war. Dann reichte sie ihm seine Tasse und lächelte, und er entschied, dass ihr Verhalten zwar vielleicht früher erlernt worden, ihr inzwischen aber in Fleisch und Blut übergegangen war. Vollkommen spontan war.
    Sie war einfach so.
    Während sie Tee tranken und Kuchen aßen - sie knabberte, er biss herzhaft zu -, sprachen sie über gemeinsame Bekannte. Sie bewegten sich in denselben Kreisen, hatten beide beste Verbindungen in der Welt der Diplomatie und der Politik; die Unterhaltung im Gange zu halten war nicht schwer.
    Das Wissen, wie man höfliche Konversation betrieb, war ihnen sehr vertraut, ein Können, das ihrer Erfahrung zuzuschreiben war. Alles in allem musste er sich vor ihr verneigen; ihre Bemerkungen bewiesen ein

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