Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
los.
    Sie schaute auf; ihre Blicke verfingen sich. Sie spürte die Faszination zwischen ihnen wachsen, während er sie dichter an sich zog, den Kopf senkte und sie ihrer beider Hunger erwachen spürte.
    Mit seinen Lippen streifte Michael ihre Schläfen, dann beugte er sich weiter vor, um sie auf die Ohrmuschel zu küssen, die kleine Kuhle darunter. Er atmete tief ein, ließ ihren Duft auf sich wirken, fühlte seine Reaktion. »Ich sollte vermutlich zugeben ...«
    Er sprach nicht weiter, zog sie noch dichter an sich.
    Mit den Händen strich sie über seine Arme zu seinen Schultern, schaute ihn fragend an. »Was?«
    Seine Lippen kräuselten sich. Er senkte den Kopf. »Ich hätte deine Hürden ohnehin ignoriert.«
    Dann nahm er ihren Mund, spürte ihre Erwiderung, wie sie gegen ihn sank. Lange Momente genoss er einfach den Kuss, ihre Hingabe. Doch die Einsamkeit der Lichtung war nicht der Grund, weshalb sie hier waren. Trotzdem war es keine schlechte Idee, ihre Sinne auf sie beide zu fokussieren und auf das, was sie haben konnten, die absolute Intimität, die bald zwischen ihnen sein würde, ehe er sein eigentliches Thema ansprach.
    Schließlich aber brach er den Kuss ab; als er den Kopf hob, öffnete sie die Augen und musterte ihn prüfend. »Warum hast du diese Stelle ausgesucht?«
    Er war vielleicht in der Lage, ihr die Sinne zu verwirren, aber ihr Verstand war eindeutig widerstandsfähiger. Er ließ die Arme sinken, nahm ihre Hand und begann mit ihr zum Stein zu schlendern. »Als wir letztes Mal hier waren ...« Er wartete, bis sie ihn anschaute, er ihren Blick festhalten konnte. »Als wir auf die Lichtung ritten, habe ich dich aufgezogen.« Er sah, dass sie sich erinnerte. »Ich wollte eine Reaktion, aber die Reaktion, die dann kam, konnte ich nicht deuten - und kann es jetzt auch nicht.«
    Sie schaute nach vorne und blieb stehen. Er tat es ihr nach, ließ ihre Hand aber nicht los. Er stellte sich vor sie. »Wir sprachen über das Leben einer Botschaftergattin, dein eigenes Leben, und die Pflichten, die du oder eine andere Dame dieser Stellung zu versehen hattest.«
    Ihre Züge verhärteten sich. Ohne ihn anzublicken, wollte sie ihm die Hand entziehen; er festigte seinen Griff. »Du hast mich daran gemahnt, dass jeder Botschafter jemanden braucht, der ihn angemessen unterstützt - und ich erwiderte, das gelte auch für Minister der Regierung.« Gnadenlos fuhr er fort: »Dann habe ich darauf hingewiesen, dass Camden ein meisterlicher Botschafter gewesen ist.«
    Ihre Finger zuckten in seiner Hand, aber sie weigerte sich immer noch, ihn anzusehen. Ihre Miene war versteinert, ihr Kinn unheilverkündend vorgeschoben. »Ich habe dich hergebracht, um dich zu fragen, was dich so aufgebracht hat. Und warum.«
    Einen langen Augenblick blieb sie vollkommen still stehen, wie eine Statue - bis auf den Puls, den er an ihrem Hals erkennen konnte. Sie war wieder beunruhigt, aber anders ... oder auf die gleiche Weise mit noch etwas anderem dabei.
    Schließlich holte sie tief Luft, blickte flüchtig zu ihm, sah ihm aber nicht in die Augen. »Ich ...« Wieder atmete sie tief ein, hob den Kopf und schaute zu den Bäumen. »Camden hat mich geheiratet, weil er in mir die perfekte Gastgeberin gesehen hat - die optimale Botschaftergehilfin.«
    Ihre Stimme war flach, ausdruckslos. Da es ihm verwehrt war, ihre Augen zu sehen, die einzige Chance, ihre Gefühle zu lesen, musste er raten. »Camden war ein erfolgreicher Diplomat, ein sehr erfahrener und geschickter, als er dich heiratete.« Er machte eine Pause, dann fügte er hinzu: »Und er hatte Recht.«
    »Ich weiß.«
    Ihre Stimme war so gespannt vor Gefühl, dass sie bebte. Sie mied seinen Blick; er drückte ihre Hand. »Caro ...« Als sie nicht antwortete, sagte er leise: »Ich kann nicht sehen, was du mir nicht zeigen willst.«
    »Ich will nicht, dass du es siehst!« Sie versuchte die Hände hochzuwerfen - merkte, dass er sie festhielt, und zog daran. »Um Himmels willen, lass mich los. Es ist ja schließlich nicht so, als ob ich dir weglaufen könnte.«
    Die Tatsache, dass sie das anerkannte, bewirkte, dass er den Griff lockerte. Sie schlang die Arme um sich, schritt auf und ab; den Blick auf die Erde gerichtet, ging sie um den Stein herum. Sie war aufgeregt, das war unverkennbar, ihre Miene - soweit er sie sehen konnte - wirkte, als würde sie mit sich ringen, aber worum es dabei ging, das wusste er nicht.
    Schließlich sprach sie, aber ohne ihr Auf-und-Ab-Gehen zu unterbrechen.

Weitere Kostenlose Bücher