Was dein Herz dir sagt
darauf hindeuteten, dass der unbekannte Eindringling - wer auch immer es gewesen sein mochte - die Räume gründlich durchsucht hatte. Wie auch immer, soweit sie es sagen konnten, waren nur ein paar Kinkerlitzchen, aber keine Wertgegenstände gestohlen worden.
Muriel unterbrach ihn. »Sie müssen auf etwas aus gewesen sein, das Camden dort zurückgelassen hat.«
George brummte abfällig. »Wahrscheinlich waren es streunende Vagabunden - sie haben einen Unterstand vor dem Gewitter gesucht, und weil sie gerade da waren, haben sie auch gleich die Gelegenheit genutzt, nach Diebesgut zu schauen. Es ist kein wirklicher Schaden passiert, aber ich habe mich gefragt, ob die beiden nicht auch die Schurken waren, die für den Überfall auf Miss Trice verantwortlich waren.« Er schaute zu Geoffrey. »Ich dachte, ich gebe dir Bescheid, damit du gewarnt bist.«
Caro blickte zu Michael.
Muriel schnaubte verächtlich. »Ich glaube, dass sie höchstwahrscheinlich nach etwas aus Camdens Nachlass gesucht haben - darum habe ich darauf bestanden, zu euch zu kommen.« Sie wandte sich an Caro. »Was von seinen Sachen, die noch im Haus sind, könnte für andere von Interesse sein?«
Caro schaute in Muriels dunkle, leicht vorstehende Augen und fragte sich, ob sie von Ferdinands Interesse an Camden gehört hätte. »Nichts«, erwiderte sie, und ihr Tonfall ließ keinen Raum für Widerspruch. »Von Camden ist nichts mehr, nichts Wertvolles in Sutcliffe Hall.«
Sie sah zu Edward, warnte ihn wortlos, dazu nichts weiter zu sagen. Camden hatte The Hall, das im tiefsten Hampshire vergraben war, als ein Zuhause betrachtet. Edward und sie wussten, dass ihre Antwort der Wahrheit entsprach, aber es gab nur wenige andere, die das wissen oder vermuten würden. Muriel hatte es eindeutig nicht gewusst. Es wäre kaum überraschend, wenn Ferdinand glaubte, dass Camdens persönliche Unterlagen in seinen Räumen auf Sutcliffe Hall lägen, in dem Heim seiner Vorfahren.
Muriel runzelte die Stirn, war nicht zufrieden mit ihrer Antwort, ihr blieb aber kaum etwas anderes übrig, als sie widerwillig zu akzeptieren.
Caro ließ Edward nach Tee läuten. Über ihre Tassen hinweg sprachen George, Geoffrey und Michael über Getreide, das Wetter und die Ernte; sie lenkte Muriels Gedanken entschlossen auf das Pfarrfest, erkundigte sich nach den verschiedenen Marktbuden, Erfrischungen und Unterhaltungen, die unter Muriels Adlerauge zusammenkamen.
Nachdem der Tee eingenommen war, verabschiedeten sich Muriel und George. Geoffrey zog sich in sein Arbeitszimmer zurück; Caro begab sich mit Edward und Michael im Schlepptau in den Salon.
Elizabeth hatte sich ihr eigenes Teetablett bringen lassen; sie stellte ihre Tasse ab und legte den Roman zur Seite, den sie gelesen hatte, als Caro eintrat. »Ich habe Muriels Stimme gehört.« Sie verzog das Gesicht. »Ich habe mir gedacht, dass du mich rufen würdest, wenn du mich brauchtest.«
Caro winkte ab. »Natürlich.« Sie setzte sich auf die Chaise, richtete ihren Blick auf Michael, der in dem Lehnstuhl ihr gegenüber Platz genommen hatte. Edward hockte auf der Armlehne eines anderen Stuhles. »Diese beiden heimtückisch wirkenden Männer, die wir mit Ferdinand im Wald haben sprechen sehen. Meinst du ...«
Edward runzelte die Stirn. »Was für Männer?«
Michael erklärte es ihm. Edward warf Caro einen besorgten Blick zu. »Denken Sie, Ferdinand hat sie angeheuert, um in Sutcliffe Hall einzubrechen?«
»Ich bin der Meinung«, schaltete Michael sich entschlossen ein, »dass wir die Sache überstürzen. Während ich zustimme, dass mit Ferdinands plötzlichem Interesse an Camdens Papieren, seinem heimlichen Treffen mit zwei verdächtigen Männern, die weder ich noch Caro wiedererkannt haben, die aber doch wie Diebe aussahen, und dem Einbruch in Sutcliffe Hall zwei Tage später der Verdacht zwar naheliegt, muss ich aber darauf hinweisen, dass es kein Beweis ist. Es kann wirklich so gewesen sein, wie George gesagt hat - Landstreicher auf der Suche nach einem schützenden Unterschlupf im Gewitter.«
Er schaute zu Caro. »Das Ende des Westflügels von The Hall ist doch der abgelegenste Teil des Hauses, oder?«
Sie nickte. »Camden mochte es aus genau dem Grund - die anderen im Haus haben ihn nicht gestört.«
»Exakt. Und der Wald liegt auf der Seite. Wenn also irgendwelche Landstreicher nach einem Unterstand Ausschau hielten, dann wäre das die Stelle, an der sie am wahrscheinlichsten eindringen würden.«
Caro verzog das
Weitere Kostenlose Bücher