Was deine Blicke mir versprechen
Es war ein verzweifelter Kampf, die süßen Freuden zu ignorieren, die er ihr bereitete, indem er ihre Brüste liebkoste und dann mit seinem Mund über ihren Magen abwärts wanderte, während er sein Bein zwischen ihren Schenkeln rieb. Er erzeugte ein Feuer in ihr, das sie zu verbrennen drohte.
Gerade in dem Moment, als sie dachte, sie könne es nicht länger ertragen, zog er sie auf seine Schenkel herunter, seine Finger vergruben sich in ihrem Haar, als er sie leidenschaftlich zu küssen begann. Rosamunde verhielt sich reglos in seinen Armen, sie wehrte sich nicht, beteiligte sich allerdings auch nicht. Sie keuchte überrascht, als er sich drehte, sie auf das Bett drückte, sodass er auf ihr lag und mit einer sanften Bewegung in sie hineinglitt.
Arie ließ von ihrem Mund ab und betrachtete sie still, wobei ihm ihre geschwollene Unterlippe und der angespannte, fast schmerzverzerrte Gesichtsausdruck auffiel.
Stirnrunzelnd zog er sich von ihr zurück, drang dann langsam wieder in sie ein, und Rosamunde begann erneut, sich auf ihre Unterlippe zu beißen. Verwirrt stellte er fest, dass sie vollkommen verkrampft war und ihr Blick sich auf etwas über seiner linken Schulter konzentrierte. Als er diese Bewegung wiederholte, verblieb sie reglos und schweigend, nur ihre Zähne bissen noch fester zu. Ihre Seufzer, ihr Stöhnen und die Leidenschaft waren verschwunden. Es schien, als halte er eine ganz andere Frau in seinen Armen, und er wusste nicht warum. Auf jeden Fall gefiel es ihm überhaupt nicht. »Was macht Ihr?«
Rosamundes Blick richtete sich sofort auf ihren Ehemann. »Mylord?«, fragte sie verunsichert.
»Ihr beißt auf Eure Lippe und seid überhaupt nicht richtig anwesend! Was ist los?«
Rosamunde seufzte unglücklich und wandte sich ah. Dann sagte sie leise: »Ihr habt mir verboten, darüber zu sprechen.«
»Shrewsbury«, vermutete Arie und erkannte beim Anblick ihres schuldbewussten Gesichtsausdruckes sofort, dass er Recht hatte. »Was hat er Euch sonst noch erzählt?«
»Er sagte, es sei Sünde, das hier zu genießen«, gestand sie ruhig, und Arie entspannte sich leicht. Das erklärte wenigstens ihre Passivität und ihr Schweigen. Er hatte schon befürchtet...
»Was noch?«, fragte er und war jetzt fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen.
Rosamunde biss sich wieder auf die Lippe und schaute weg. Dann seufzte sie und begann, alles wiederzugeben, was der Prälat ihr erzählt hatte. »Es darf niemals geschehen während meiner Tage, niemals während der Schwangerschaft oder Stillzeit, ebenso wenig während der Fastenzeit, des Advents, der Pfingst- und Osterwoche. Niemals an Festtagen, Fastentagen, Sonntagen, mittwochs, freitags oder sams-«
»Genug!«, rief Arie aus und verbarg sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Nach einer Weile atmete er tief durch und hob seinen Kopf. »Hört mir jetzt gut zu«, forderte er sie mit ruhiger Stimme auf. »Ich befehle Euch, das alles zu vergessen und meine Berührungen zu genießen. Habt Ihr das verstanden?«
»Aye, Mylord«, antwortete sie derartig erleichtert, dass Arie lächeln musste.
Um jedes Missverständnis auszuschließen, fügte er hinzu: »Und meine Küsse auch.«
»Wie Ihr wünscht, Mylord.«
»Und alles andere, was wir gemeinsam tun und sich gut für Euch anfühlt. Versteht Ihr mich?«
»O ja, Mylord.«
Rosamunde lächelte, aber es standen Tränen in ihren Augen, woraufhin Arie stirnrunzelnd fragte: »Was ist los?«
Sie schwieg einen Augenblick, kämpfte gegen die Gefühle an, die sie übermannten. Er gab ihr die Erlaubnis, die Freuden zu genießen, die er ihr bereitete, und nahm dabei die Last ihrer Schuld auf sich. Sie wusste, das musste etwas Besonderes sein. Er hätte ebenso bei seinem Tun fortfahren und sie mit ihrer Furcht, eine Sünderin zu sein, allein lassen können. Oder er hätte nur an sein eigenes Vergnügen denken und ihre Bedürfnisse unberücksichtigt lassen können. Stattdessen hatte er einen Weg gefunden, der es ihnen beiden ermöglichte, dieses zu genießen - ohne dass sie die Last der Schuld tragen musste, die die Kirche ihr auferlegte.
»Rosamunde?«, murmelte Arie verunsichert und streichelte ihre Wange. Rosamunde lächelte strahlend und streckte die Hand aus, um sein Gesicht zu berühren. »Ich bin so froh, dass mein Vater Euch zu meinem Ehemann bestimmt hat. Ihr seid wirklich ein wundervoller Mensch. So klug und lieb und...« Sein Kuss erstickte zwar ihre Worte, aber die Gefühle in ihrem Inneren wurde damit nicht zum
Weitere Kostenlose Bücher