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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Schweigen gebracht. Rosamunde wusste, sie würde sich schon bald damit auseinandersetzen müssen. Sie fürchtete in der Tat, dass sie dabei war, sich in diesen mürrischen, dickschädeligen, herrischen, eifersüchtigen und wundervoll gütigen Mann zu verlieben. Das hatte sie wahrhaftig nicht erwartet, denn sie wollte eigentlich Leid vermeiden, falls er ihre Liebe nicht erwidern sollte.

13
    »Nun?«
    Arie rieb sich den Schweiß von der Stirn und wandte sich dem Mann zu, der hinter ihm stand. Sein Vater war gekommen, um nachzusehen, wie die Arbeiten an den neuen Stallungen voranschritten. Und er kam gerade zur rechten Zeit. Arie hatte soeben mit Shambleys Hilfe die Türen eingehängt. Jetzt waren nur noch das restliche Holz und die übrig gebliebenen Steine wegzuräumen. Alles andere war fertig. Endlich!
    Bei dem Gedanken lächelte er still in sich hinein. Hätte er seine Männer angetrieben wie ursprünglich vorgesehen, wäre alles viel früher fertig geworden. Aber erst hatte es der Regentag verzögert, und der verhinderte Angriff auf Rosamunde in ihrem Schlafgemach drei Abende zuvor hatte ihn veranlasst, die Arbeit langsamer anzugehen. Wenigstens so lange, bis er einen Ersatz gefunden hatte, der für Black ihr Zimmer bewachen sollte. Und diesen Ersatz hatte Arie nun gefunden.
    Befreit von dieser Sorge, hatte er sich mit großem Elan den Stallungen gewidmet und die Männer heftig angetrieben, das Gebäude fertig zu stellen. Die nächste Nacht würde Black im neuen Stall zubringen. Nichts gegen das Pferd! Arie mochte sein Tier sehr, aber obwohl es sich gut von der Erkältung und der Wunde erholt hatte, gab ihm Rosamunde immer noch weiches Futter. Ihrer Meinung
    nach würde es den Körper weniger belasten und den Heilungsprozess fördern. Das hatte natürlich zur Folge, dass Black zwar ein guter Wachposten war, ihn aber ständig ein fast unerträglicher Gestank umgab.
    Nein, Arie hatte eine bessere Lösung. Er würde Black zurück zu den anderen Pferden in den Stall stellen und Rosamunde der Obhut eines Hundes, den er für sie gekauft hatte, überlassen. Darüber hinaus könnte der Hund sie den Tag über begleiten, was Black nicht möglich war. Das Pferd stand tagsüber im Rittersaal am Kamin, während sie in den Ställen arbeitete.
    Nachdem Rosamunde einen menschlichen Bewacher abgelehnt hatte, hatte Arie versucht, sie zu überzeugen, das Pferd mitzunehmen. Ihre einzige Reaktion war, ihn anzuschauen, als habe er seinen Verstand verloren, und einfach wegzugehen. Arie verfolgte das Thema nicht weiter, sondern hatte sich am ersten Tag nach dem Angriff stets in ihrer Nähe aufgehalten. Aber das war überhaupt nicht gut gegangen.
    Rosamunde hatte ein graublaues Kleid getragen, das die Farbe ihrer Augen sehr schön zur Geltung brachte. Aber es war offensichtlich ein wenig alt, wahrscheinlich ein Geschenk ihres Vaters, das er ihr bei einem seiner Besuche mitgebracht hatte. Während das Kleid zweifellos teuer gewesen war und auch gut gepflegt wurde, war es inzwischen ein wenig eng. Überall. Ihre Brüste zeichneten sich gegen das Material ab, die dadurch noch voller wirkten. Auch an Taille und Hüften spannte es, was ihre Kurven deutlich unterstrich.
    Arie erinnerte sich daran, dass der König ihn gebeten hatte, ihr einige Kleider zu kaufen und er war wütend auf sich selbst, dass er diesem Wunsch bislang nicht nachge-kommen war. Er hätte es sofort tun sollen! Er hätte sie mit wenigstens einem Dutzend Kleidern ausstatten sollen, alle möglichst groß und weit, damit die Nähte nicht zu platzen drohten, wenn sie sich nur reckte. Und nette, bedeckte Farben, wie Braun und Schwarz, wären ebenfalls besser gewesen, beschloss er, als er sie beobachtete, wie sie in ihrem alten Kleid herumschwirrte. Sie wirkte wie ein leuchtender, farbenfroher Vogel, wo immer sie sich an dem Tag aufgehalten hatte.
    Unglücklicherweise hatte er ihr keine neuen Kleider gekauft und Arie war im Verlaufe des Tages immer mürrischer geworden. Es kam ihm vor, als würden ungewöhnlich viele Männer mit ihren verletzten Tieren zu ihr kommen. Hätten Männer nicht eigentlich etwas Besseres zu tun? Sollten sie nicht lieber ihre Frauen oder Töchter schicken?, dachte er missmutig und starrte jeden drohend an, der sie nur mit einem Lächeln oder einem anerkennenden Blick bedachte. Ihm kam gar nicht in den Sinn, dass es sieh dabei wahrscheinlich um Dankbarkeit für ihre Hilfe handelte. Nein! Arie war überzeugt, jeder Blick und jede Geste hatten nur das eine

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