Was deine Blicke mir versprechen
inzwischen wurde eine ihrer Brüste mit festem Griff umfasst, während sich sein Gesicht an die andere kuschelte.
So ging das nicht. So ging das auf keinen Fall.
Ein leichter Schwindel ließ Rosamunde erkennen, dass sie schon sehr lange die Luft angehalten hatte. Sie musste sich zwingen, tief durchzuatmen und ihre Lungen mit frischer Luft zu füllen.
Du meine Güte! Was sollte sie nur tun ?
Wäre sie sich sicher gewesen, dass es sich um ihren Ehemann handelte, brauchte sie nichts weiter zu tun, als nur stillzuliegen und zu warten, bis er sich von selbst wieder abwandte. Selbst wenn er etwas tat, wovor Schwester Eustice sie gewarnt hatte. Jedoch wusste sie es nicht und konnte es in der Dunkelheit, die sie umgab, auch gar nicht wissen.
Wie würde das aussehen, wenn es sich um Robert handelte, und ihr Mann wachte auf, um beide in dieser verfänglichen Situation zu entdecken. Nein! Das war unmöglich. Sie biss sich auf die Lippe und schaute hinunter auf die dunklen Umrisse seines Gesichtes. Er rieb seinen Kopf auf eine sehr intime Art an ihrer Brust. Rosamunde fühlte sich schrecklich unbehaglich.
Vorsichtig zog sie ihren Arm unter ihm hervor, griff um seinen Rücken herum und kitzelte ihn dort, wo sie seinen Nacken vermutete.
Der Mann bewegte sich leicht, ließ von ihrer Brust ab und griff an seinen Hals.
Rosamunde konnte ihre Hand gerade noch wegziehen, wiederholte jedoch diese Aktion, sobald er sich ihr wieder zugewandt hatte. Er reagierte sofort, dieses Mal aber rollte er sich anschließend weg von ihr.
Rosamunde seufzte, stellte jedoch schnell fest, dass ihre Erleichterung voreilig gewesen war. Er hatte zwar von ihrer Brust abgelassen, was großartig war, aber jetzt lag er mit dem Rücken auf ihrem Arm, den er von der Schulter bis zu den Fingerspritzen bedeckte. Sie saß in der Falle.
Einen von Schwester Eustices’ Lieblingsflüchen murmelnd, drehte sie sich auf die Seite und zog ganz langsam, sanft und vorsichtig ihren Arm hervor. Es gelang ihr, ohne den Mann zu wecken.
Ein erneutes Schnarchkonzert ertönte von beiden Seiten, und Rosamunde setzte sich abrupt auf, um zu vermeiden, dass wieder jemand zu ihr herüberrollte. Sich vorsichtig bewegend, um keinen der beiden Männer zu wecken, stand sie auf und verließ ihren Platz zwischen ihnen.
Dieses Mal stieß Rosamunde einen Seufzer der Erleichterung aus, und der kam aus tiefstem Herzen.
Arie rührte sich auf seinem Platz, er rümpfte die Nase, während ein Lächeln seine Lippen umspielte. Er hätte schwören können, er würde gegrilltes Fleisch riechen, aber das konnte nicht sein. Dort, wo er lag, war es sehr heiß, aber die Nacht war kalt gewesen.
Er zwinkerte mit den Augen, starrte dann jedoch entsetzt auf den hellen, sonnigen Himmel über ihm. Fluchend richtete er sich auf. Es war heller Tag, und die Sonne hatte bereits ein Viertel ihres Weges über den Himmel zurückgelegt. Er hatte verschlafen. Unmöglich. Warum hatte sein Freund ihn nicht geweckt?
Ein Blick zur Seite beantwortete diese Frage: Sein Freund schlief noch. Aber gleichzeitig erkannte er, dass der Rotschopf, den er am Tage zuvor geheiratet hatte, nicht mehr an seinem Platz war.
Suchend sah sich Arie auf der Lichtung um und entdeckte ein loderndes Feuer. Daher war ihm so heiß gewesen! Und der Duft von gegrilltem Fleisch war auch kein Traum: Es war ein Kaninchen, das auf einem Stock zwischen zwei gabelförmigen Zweigen über dem Feuer hing. Keine Spur jedoch von seiner Frau.
Arie griff hinüber und rüttelte Shambley. »Robert, wach auf! Verdammt noch mal!«
Mit dem Schwert in der Hand sprang er auf die Füße. Verschlafen rollte sich Robert herum und schaute zu ihm auf. »Was ist ...? Es ist schon heller Tag!«
»Aye«, bestätigte Arie grimmig und drehte sich langsam herum, um die sie umgebenden Bäume mit seinen Blicken abzutasten.
»Jesus! Wie konnten wir so verschlafen?«
»Wir waren übermüdet.«
»Aye, aber ... was suchst du?«
»Meine Frau.«
Nach Aries knappen Worte blickte Robert erstaunt um sich. »Wo ist sie hingegangen?«
»Genau das versuche ich herauszufinden!«, fauchte Arie ungeduldig. Ein Geräusch im Gebüsch ließ ihn verstummen.
In Windeseile stand Robert an seiner Seite. Mit ihren Schwertern in der Hand, Rücken an Rücken, waren die Ritter bereit, sich dem zu stellen, was immer sich ihnen näherte. Erleichtert entspannten sie sich, als Rosamunde aus den Unterholz trat.
Sie hatte sich inzwischen Reithosen und ein lockeres Oberteil angezogen. Das Haar
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