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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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war aus dem Gesicht genommen und im Nacken zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ihr Gesicht war verschmiert von Schmutz und Ruß, ihre Hände zerkratzt und dreckig, und ihre Arme unter den hochgekrempelten Ärmeln sahen auch nicht besser aus. Sie trug einen großen Stapel Holz, der aus kleinen und mittleren Ästen bestand, die sie gesammelt hatte. Als sie die beiden vor sich stehen sah, strahlte sie.
    »Guten Morgen, Mylords!«, rief sie Ekel erregend gut gelaunt. »Habt ihr gut geschlafen?«
    Robert lächelte verlegen, jedoch Aries Mund verzog sich erbost bei ihrem Anblick. »Was habt Ihr getan?«
    Rosamunde sah ihn verwirrt an, ihre vorher noch zielstrebigen Schritte wurde unsicher. »Mylord?«
    Arie wies auf die lodernden Flammen im Zentrum der Lichtung, woraufhin Rosamunde fragend die Augenbrauen hob.
    »Das Lagerfeuer, das Ihr letzte Nacht entzündet hattet, war niedergebrannt«, erklärte sie unsicher. »Daher habe ich...«
    »Ein Inferno geschaffen?«
    Seine kalte Stimme ließ Rosamunde schlucken. Er klang wütend. »Ich ...«
    »Ich bin überrascht, dass dieser Waldbrand, den Ihr verursacht habt, noch nicht jeden Banditen und Dieb der ganzen Gegend angelockt hat. Sicherlich wird sich genug Qualm über den Bäumen auftürmen, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen und sie zu uns zu führen. Warum seid Ihr nicht gleich auf den nächsten Baum geklettert und habt »Hier sind wir! Kommt her und raubt uns aus!< gerufen?«
    Rosamunde wurde bleich bei diesen Worten. Sie ließ das Holz zu Boden fallen und machte sich umgehend daran, Sand auf das Feuer zu werfen, um die Flammen zu ersticken. »Es tut mir Leid, Mylord. Ich habe nicht nachgedacht. Als ich hier saß und darauf wartete, dass Ihr aufwacht, kam mir die Idee, etwas zu fangen und zu braten, das wir als Proviant mitnehmen könnten und ...«
    »Das kommt noch hinzu«, unterbracht Arie sie mürrisch. »Es war scheinbar nicht genug, uns von Banditen umbringen zu lassen. Ihr musstet Euch dazu noch entschließen, jeden Wildhund und Wolf durch den Geruch von gebratenem Fleisch anzulocken.«
    »Arie!«, Robert legte seinem Freund beschwichtigend die Hand auf seinen Arm.
    »Was?«, schnaubte Arie ungehalten.
    »Es ist doch sicher nicht notwendig, so heftig zu werden«, meinte Robert leise.
    »Stimmt das etwa nicht?«
    »Doch. Deine Vorwürfe sind wohl berechtigt«, gab er mit ruhiger Stimme zu. »Aber Lady Rosamunde war sich dessen wahrscheinlich nicht bewusst. Würdest du auch so zu einem neuen Knappen sprechen, der einen ähnlichen Fehler macht?«
    Arie runzelte die Stirn bei diesen Worten und schien sich etwas zu entspannen. Er seufzte. Shambley hatte natürlich Recht. Rosamunde konnte diese Dinge nicht gewusst haben. Wie sollte sie auch? Es war zweifelhaft, dass sie jemals das Kloster verlassen, geschweige denn im Freien übernachtet hatte. Woher sollte sie die Gefahren kennen, die außerhalb der Klostermauern lauerten? Dennoch hatte er sie angegriffen, als habe sie ihrer aller Leben bewusst aufs Spiel gesetzt. Mit einem neuen Knappen hätte er niemals so scharf und ungeduldig gesprochen.
    Nach der wahren Ursache seines Zornes brauchte er nicht lange zu suchen. Seine eigene Nachlässigkeit hatte ihn aus der Fassung gebracht. Er hatte nicht nur verschlafen, sondern war nicht einmal durch den Krach wach geworden, den sie zweifellos bei ihren Aktivitäten am Morgen verursacht haben musste.
    Sie hatte das Kaninchen gejagt, getötet, gehäutet und ausgenommen. Dann hatte sie ein loderndes Feuer entzündet und einen behelfsmäßigen Bratspieß gebastelt, um das Tier zu grillen. Sogar die Pferde hatte sie noch an eine andere Stelle mit frischerem Gras geführt. Nicht einmal das Klirren des Pferdegeschirrs konnte ihn wecken. Er war ein Krieger! Ein solches Geräusch hätte ihm nicht entgehen dürfen.
    Guter Gott! Wäre sie einer jener Banditen gewesen, von denen er ihr gegenüber noch wenige Augenblicke zuvor lautstark gesprochen hatte, dann wären sie jetzt alle tot. So viel zu seinem Eid dem König, ihrem Vater, gegenüber, sie zu beschützen!
    Dass auch Robert verschlafen hatte, erleichterte sein Gewissen nicht. Schließlich war nicht er derjenige, der dem König gegenüber einen Eid geschworen hatte. Schlimmer noch, Arie ärgerte sich über sich selbst und hatte es an Rosamunde ausgelassen.
    Seufzend nickte er Robert zu, um ihn wissen zu lassen, dass er die Worte des Freundes nicht nur gehört hatte, sondern sie auch beachtete. Um sich zu entschuldigen, wandte er sich an die

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