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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Rosamunde sein. Sie wird dann Lady Burkhart von Goodhall sein.«
    »Goodhall«, Eustice wiederholte den Namen und lächelte dann leicht. »Das ist der passende Ort für unsere Rosamunde.«
    »Aye. Das passt!«
    »Vielleicht war es ja doch Gottes Plan für sie.«
    »Natürlich war Er das. Alles geschieht nach Gottes Plan«, bestätigte die Äbtissin leise.
    »Deine Braut scheint keine geübte Reiterin zu sein.«
    Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute Arie über seine Schulter auf die ihnen folgende Frau. Zu Beginn waren alle drei nebeneinander geritten, dann jedoch hatte Arie, abgelenkt durch seine Gedanken und die Sorgen, die ihm durch den neuen Status als Ehemann auferlegt worden waren, Rosamunde schnell aus den Augen verloren. Sobald Bäume ihren Weg säumten, mussten sie ohnehin hintereinander reiten, wobei er die Führung übernommen hatte und Robert nach seiner Braut das Schlusslicht bildete.
    Inzwischen hatten sich die Bäume jedoch ein wenig gelichtet, und Robert war an Aries Seite erschienen, um ihm seine Beobachtung mitzuteilen. Die Bemerkung »keine geübte Reiterin«, das musste er jetzt erkennen, war in keiner Weise übertrieben. Es war, im Gegenteil, eine glatte Untertreibung.
    Die Frau hopste wie ein Bündel Lumpen auf ihrer Stute herum, wobei sie immer wieder hart auf den Pferderücken herunterstieß. Es schien, dass bei ihrer täglichen Arbeit mit den Tieren im Stall das Bereiten der Pferde nicht zu ihren Pflichten gehört hatte. Er würde Burg Goodhall verwetten, dass sie nie zuvor auf einem Pferd gesessen hatte. Obwohl er einerseits das Tier bedauerte, auf dem sie ritt, machte er sich wesentlich mehr Sorgen um sie, oder besser gesagt ihr Hinterteil. Wenn es nicht schon wund wäre, würde es das in Kürze sein und Arie konnte sie kaum zum Reiten zwingen, wenn sie unter Schmerzen litt.
    Als Arie ihr unbehagliches Gesicht sah, runzelte er die Stirn. Er hatte anfänglich eine gemächliche Geschwindigkeit vorgegeben, plante aber, wesentlich schneller zu werden, sobald sich die Bäume weiter lichteten. Sie mussten möglichst schnell vorankommen, da sie ohne den Schutz von Aries Männern unterwegs waren.
    Arie vermutete, dass sie auch ohne weiteres die Nacht im Kloster hätten verbringen können, anstatt sich sofort auf den Weg zu machen, aber ihm war Roberts Unruhe nicht entgangen. Er selbst hatte sich dort auch nicht wohl gefühlt. In einem Kloster voll mit Bräuten Gottes fühlte man sich als Mann schnell wie ein sündiger Eindringling. Darüber hinaus wusste er, dass sich Robert Sorgen um seinen Vater machte. Der Mann hatte sich noch vor kurzem in Lebensgefahr befunden. Bei der Ankunft des Königs hatte sich sein Zustand zwar gebessert, er war jedoch noch lange nicht über den Berg. Ihm war klar, sein Freund würde vorziehen, so bald wie möglich zurückzukehren.

Natürlich lenkte Arie die Reise auch von dem Umstand ab, dass sein gesamtes Leben soeben eine entscheidende Wende genommen hatte. Ob zum Guten oder Schlechten, dessen war er sich noch nicht sicher, und bis er es war, schien ihm Verdrängung der beste Weg. So hatte er sich für eine umgehende Rückkehr entschlossen. Unglücklicherweise würde es kein gemütlicher Ritt werden. Ohne ihre Männer als Schutz war Geschwindigkeit die beste Garantie für ihre Sicherheit. Die Straßen waren voll von Banditen und Dieben, die sich nur zu gern auf schwache Opfer stürzten. Zwei Männer und eine Frau, die allein reisten, waren eine willkommene Beute, ganz besonders wenn es sich um Edelleute handelte.
    Arie hatte geplant, sehr schnell zu reiten, ihre Pferde dort zurückzutauschen, wo sie sie auf dem Weg zum Kloster gelassen hatten, dann die Nacht hindurch unterwegs zu sein und Shambley am darauf folgenden Morgen zu erreichen. So waren seine Pläne, als er noch davon ausging, seine Frau wäre in allen Bereichen gut ausgebildet. Nun musste er feststellen, dass er zu viel erwartet hatte. Das Mädchen hatte offensichtlich nicht gelernt zu reiten. Er fragte sich kurz, was wohl sonst noch vernachlässigt worden war, schüttelte diese Gedanken jedoch gleich wieder ab. Ihre mangelnden Fähigkeiten waren völlig unwichtig, wenn er sie nicht unversehrt nach Hause brachte, was bei dieser Geschwindigkeit schnell passieren konnte. Leider war sehr deutlich zu erkennen, dass er ihr nicht mehr abverlangen konnte. Sie würde sicher vom Pferd fallen, und damit wäre keinem geholfen.
    Leise fluchend zügelte Arie sein Pferd und ritt zu seiner Frau zurück. Rosamunde

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