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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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jedoch nichts kam, fragte sie: »Habt Ihr Brüder oder Schwestern?«
    »Ein Bruder, zwei Schwestern.«
    »Älter oder jünger?«
    »Älteren Bruder, jüngere Schwestern.«
    Rosamunde wartete erneut, beschloss dann jedoch aufzugeben. Seine Einsilbigkeit war sehr peinlich. Vielleicht lag es an seiner Müdigkeit. Reisen war sicher anstrengend. Sie fand es jedenfalls ausgesprochen lästig. Der ganze Staub, der um sie herumwirbelte. Und nach diesem zweiten Tag schien es ihr, als habe sie sich förmlich darin gewälzt. Schmutz und Dreck überzogen ihre ganze Haut.
    Ihr Blick wanderte zum Fluss, dieses Mal mit einem Ausdruck von Sehnsucht. So viel Wasser. Es wäre schön, ein Bad zu nehmen. Natürlich völlig unmöglich im Freien. Es gab weder eine Wanne, die man hätte füllen können, noch Eimer, um das zu tun.
    Arie hob fragend seine Augenbrauen, als ihn Robert in die Seite stieß. Sein Blick folgte der von dem Freund gewiesenen Richtung, und er erkannte, das seine Frau sehnsüchtig auf den Fluss starrte. Er betrachtete das langsam fließende Wasser. Einen Moment lang dachte er nach und meinte dann: »Würdet Ihr gern baden?«
    »Könnte ich?«, fragte Rosamunde mit weit aufgerissenen Augen.
    Arie zuckte die Achseln. »Warum nicht?«
    Sie schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln, strahlte ihn förmlich an. »Das wäre schön!«
    Arie hätte fast zurückgelächelt, beherrschte sich dann jedoch und stand abrupt auf. »Dann kommt!«
    Eifrig erhob sich Rosamunde und folgte ihm das Flussufer entlang, bis sie außer Sichtweite des Lagerplatzes waren. Als er plötzlich stehen blieb, tat sie es ihm nach. Fragend schaute sie zu ihm auf.
    »Vorwärts!«, murmelte Arie, verschränkte die Arme über der Brust und lehnte sich gegen den nächsten Baum.
    »Vorwärts wohin?«, fragte sie langsam.
    »Vorwärts zum Baden.«
    Rosamunde blickte prüfend um sich. »Wo?«, fragte sie verwirrt.
    Arie runzelte die Stirn über ihr begriffsstutziges Verhalten. »Im Fluss.«
    »Hier draußen? Im Freien?«
    Arie hob die Augenbrauen bei ihrem entsetzten Gesichtsausdruck. Dann erinnerte er sich, dass sie gerade aus einem Kloster gekommen war. Rosamunde war von Frauen erzogen worden, und er zweifelte stark, dass die guten Schwestern viel für Nacktbaden übrig hatten. Sie kannten sicher nur anständige Badezimmer.
    Seufzend richtete er sich auf. »Wenn ich könnte, würde ich Euch gern eine Wanne zur Verfügung stellen. Unglücklicherweise muss man auf Reisen mit den Gegebenheiten vorlieb nehmen. Das Wasser wird kälter sein, als Ihr es wahrscheinlich gewohnt seid, Ihr werdet meinen Umhang als Handtuch benutzen müssen, aber es sieht Euch keiner, und Ihr könnt auf diese Weise den Staub abwaschen.«
    Rosamunde blieb wie angewurzelt stehen. Sie sagte kein Wort. Noch nie hatte sie in einem Fluss gebadet. Eigentlich noch niemals außerhalb des Klosters. Einmal im Monat badeten die Nonnen, eine nach der anderen, in einer Wanne, die die Äbtissin in einem leer stehenden Zimmer untergebracht hatte. Die restliche Zeit musste man sich mit Waschen begnügen, es sei denn, man fiel in den Dreck, einen Misthaufen oder schaffte es sonstwie, sich richtig schmutzig zu machen. Das allerdings gelang meistens nur Rosamunde und Eustice. Gewöhnlich hatten sie ein- bis zweimal die Woche ein Bad. Dennoch niemals zuvor im Freien. Die Äbtissin hätte es nicht für angemessen gehalten. Trotzdem wäre es wunderbar, den Staub und Schmutz von der Reise abzuwaschen.
    Als sich seine Frau nicht rührte und nur weiter wortlos auf das Wasser schaute, drehte sich Arie ungeduldig herum und wollte sich auf den Rückweg machen. »Nun, wenn Ihr nicht baden wollt, können wir ja wieder gehen ...«
    »O nein. Bitte wartet!« Rosamunde griff nach seinem Arm, um ihn aufzuhalten. Als er sie ansah, ließ sie sofort wieder von ihm ab und trat schüchtern einen Schritt zurück. »Ich würde gern baden.«
    Er schwieg einen Moment, nickte dann und lehnte sich wieder an den Baum. »Dann beeilt Euch!«, befahl er ihr schroff und verschränkte die Arme.
    Rosamunde blickte von ihm zum Wasser und wieder zurück. »Habt Ihr die Absicht, mir dabei zuzusehen, Mylord?«, fragte sie schließlich.
    »Natürlich. Es ist meine Pflicht, auf Euch aufzupassen.«
    »Aye, aber ... Nun ... Ihr ...«
    Er zog eine Augenbraue hoch, und ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen. »Schüchtern?«
    Fasziniert beobachtete Arie, wie sich eine heftige Gefühlsregung auf ihrem Gesicht abzeichnete. Rosamunde wandte sich

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