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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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voran, zügelte es dann jedoch, um Robert die Führung zu überlassen. Einige Augenblicke später hatten sie das Tor passiert und erreichten die Stufen des Hauptturmes.
    »Arie! Robert!«
    Beide Männer brachten ihre Pferde zum Halten und lächelten einem jungen Mädchen entgegen, das die Stufen zu ihrer Begrüßung heruntergerannt kam.
    »Lissa!« Robert saß schnell ab, warf die Zügel über den Pferdehals und fing das Kind in einer Umarmung auf. »Hallo, Püppchen! Hast du mich vermisst?«
    »Nein.« Das Mädchen lachte über Roberts enttäuschtes Gesicht und fuhr dann fort: »Du warst doch nur eine Woche fort. Übrigens hatte ich gar keine Zeit, dich zu vermissen, denn das Schloss war voll mit Leuten, seitdem du weggeritten bist.«
    Robert hob fragend seine Augenbrauen, und sie zog eine Grimasse. »Tante Esther und Tante Hortense haben uns einen Tag nach deiner Abreise heimgesucht«, erklärte sie. Ihr Gesichtsausdruck zeigte deutlich, was sie von den Hausgästen hielt.
    »Die haben zweifellos gehofft, Vater sterben zu sehen«, murmelte Robert, als Arie Rosamunde absetzte und auch selbst schnell vom Pferd stieg.
    »Aye«, bestätigte das Mädchen erbost. »Sie waren fast entsetzt, ihn genesend vorzufinden. Obwohl sie sich redlich bemühten, es zu verbergen, nachdem sie sich von ihrer Überraschung erholt hatten. Ich denke, sie hatten gehofft, dass sie sich hier niederlassen und bei Mutter bis ans Ende ihrer Tage schmarotzen könnten, wenn Vater erst einmal aus dem Weg war.«
    Roberts Gesichtsausdruck war jetzt genauso verdrießlich wie der des Mädchens. Er murmelte etwas wenig Schmeichelhaftes wie Blutsauger, lächelte dann jedoch seinen Freund an, der mit Rosamunde zu ihm herüberkam. »Wir hätten uns auf unserem Rückweg Zeit lassen sollen. Hier wartet nur ein volles Haus auf uns.«
    Arie begann zu nicken, dann warf sich Lissa ohne vorherige Warnung an seine Brust und drückte ihn genauso fest, wie sie es vorher mit ihrem Bruder gemacht hatte. »Hallo, Kleines«, sagte er. Rosamundes Augen weiteten sich vor Überraschung, als sie Arie so gefühlvoll lächeln und zärtlich die Umarmung erwidern sah. Es war das erste Zeichen einer sanften Gefühlsregung, die sie an dem Mann, den sie geheiratet hatte, entdeckte, und sie fand es bemerkenswert.
    »Ich habe dich vermisst, Arie. Du bist verschwunden, ohne dich zu verabschieden.«
    Bei diesen Worten wanderte Rosamundes Blick zu dem jungen Mädchen hinüber. Es überraschte sie nicht sehr, zu sehen, dass das Mädchen Arie förmlich anhimmelte.
    »Oho! Mich hast du nicht vermisst, aber Arie!«, rief Robert mit gespieltem Entsetzen aus. Er erntete dafür nur einen vernichtenden Blick des Mädchens.
    »Du bist mein Bruder!«, wies sie ihn altklug zurecht. »Mit deiner Anwesenheit habe ich mich mein ganzes Leben herumschlagen müssen. Arie ist mein Verehrer.«
    Rosamunde hörte diese Worte verwundert, als sie jedoch sah, dass sich Aries Wangen plötzlich röteten, war sie äußerst überrascht. Mit gequältem Lächeln räusperte sich Arie. »Lissa ist Roberts kleine Schwester«, erklärte er unnötigerweise.
    »Und sie hat sich ihm sehr großzügig als Geliebte angeboten - um ihm über den Herzschmerz hinwegzuhelfen, den Delia ihm zugefügt hat«, erklärte Robert. Das Unbehagen seines Freundes ließ seine Augen schelmisch aufblitzen.
    »Delia?«, murmelte Rosamunde neugierig, aber bevor noch jemand antworten konnte, warf Lissa ihr einen argwöhnischen Blick zu.
    »Wer ist das?«, fragte das Mädchen angriffslustig, während ihre Arme noch um Arie geschlungen waren.
    Roberts Grinsen vertiefte sich. »Lissa, darf ich dir Rosamunde, Lady Burkhart, vorstellen!«
    »Wie geht es dir?«, murmelte Rosamunde höflich und streckte ihre Hand zur Begrüßung aus.
    Während sie die Hand anstarrte, als sei es ein toter Fisch, fragte Lissa düster: »Lady Burkhart?«
    »Aries Frau«, erklärte Robert amüsiert. »Deshalb sind wir mitten in der Nacht ohne jede Vorwarnung verschwunden. Arie ging fort, weil er verheiratet werden sollte.«
    Lissa sah nicht glücklich aus bei dieser Neuigkeit. Das Kind wurde schrecklich blass, die dünnen Arme fielen von Arie ab, und Tränen füllten ihre Augen. Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging die Stufen hinauf. »Ich werde Mutter Bescheid sagen, dass ihr hier seid.«
    Arie beobachtete das mit einem Seufzen und warf Robert einen vorwurfsvollen Blick zu.
    Nachdenklich zuckte sein Freund mit den Schultern. »Sie musste die Neuigkeit irgendwann

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