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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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über das Problem nach und fand schnell eine Lösung. »Es wird nicht sterben. Wir werden ihn kurieren.«
    »Aber Ihr dürft nicht in die Ställe gehen!«, rief der Mann verzweifelt aus.
    Sie lächelte. »Dann müsst Ihr Black zu mir bringen.«
    »Ihn hierher bringen?« Hoffnung und Verzweiflung zeichneten sich gleichermaßen auf seinem Gesicht ab. Rosamunde wartete nicht erst ab, was nun die Überhand gewinnen würde, sondern griff nach seinem Arm und zog ihn auf dem Weg zur Tür förmlich hinter sich her.
    »Kommt schon! Nur Mut! Geht, holt ihn und bringt ihn mir her. Ich werde auf den Stufen warten«, forderte sie ihn auf, als beide den geräuschvollen Außenhof betraten.
    Der Stallmeister seufzte, nickte dann und eilte davon. Rosamunde beobachtete, wie er sich seinen Weg zu den Ställen bahnte, und wanderte dann ungeduldig die oberste Stufe auf und ab. Schließlich sah sie ihn, wie er das Pferd ihres Mannes aus dem Stall führte. Sie blieb stehen und schaute sich das Tier, das der Stallmeister quer über den Hof brachte, kritisch an. Es war sehr leicht zu erkennen, dass die Beschreibung seines Zustandes stimmte. Sie hätte zwar den Grund nicht nennen können, aber das Pferd war eindeutig müde und völlig aus der Fassung. Der Stallmeister musste es förmlich über den Hof hinter sich herziehen und achtete dabei tunlichst darauf, dass zwischen ihm und dem Tier ausreichend Abstand blieb. Jedes Mal, wenn er zu nahe kam, schnappte Black nach ihm.
    Besorgt eilte Rosamunde die Treppe hinunter und lief ihnen entgegen. Sie waren noch gut sechs Meter vom Hauptturm entfernt, als Rosamunde bei ihnen ankam. Beruhigende Worte murmelnd, nahm sie den Kopf des Pferdes zwischen ihre Hände. Stirnrunzelnd betrachtete sie die Absonderungen aus den Augen und der Nase des Tieres. Um sicherzugehen, dass es nicht noch andere Symptome gab, die sie berücksichtigen musste, warf sie noch einen prüfenden Blick auf seinen Körper.
    »Es ist doch nichts Ernstes, oder?«, fragte Smithy besorgt. Sie nickte und murmelte etwas vor sich hin.
    Dann kam sie zurück zum Kopf des Pferdes, stellte sich neben Smithy und meinte seufzend: »Er hat eine Erkältung.«
    »Eine Erkältung?«, fragte er verständnislos. »Ich wusste nicht, dass Pferde überhaupt so etwas bekommen können.«
    »Aber natürlich«, informierte Rosamunde ihn. »Pferde unterscheiden sich eigentlich gar nicht so sehr von Männern. Sie können Erkältungen bekommen, Depressionen und Magenverstimmungen ...« Sie hielt inne und streckte die Hand aus, um die Mähne des Pferdes zu streicheln. »Und er hat eine Erkältung. Wahrscheinlich von der Feuchtigkeit in diesem alten Stall.«
    Smithy runzelte bei diesen Worten die Stirn und fragte nur: »Was mache ich denn jetzt mit ihm?«
    »Wir müssen ihn hineinbringen.«
    »Hinein? Wo hinein?«
    »In den Hauptturm«, erklärte Rosamunde ruhig. »Er muss warm und trocken gehalten werden, und das ist in dieser modrigen, alten Ruine von einem Gebäude nicht zu machen.«
    »Aye, aber...« Smithy machte eine Pause, Panik breitete sich auf seinem Gesicht aus. »O nein! Ich glaube nicht, dass Seine Lordschaft damit einverstanden ist.«
    »Nun, dann hätte er die Ställe reparieren lassen sollen, wie ich es ihm gesagt habe«, meinte Rosamunde energisch, nahm Smithy die Zügel aus der Hand und ging auf die Treppe zu. »Kommt mit!«, befahl sie ihm. An den Stufen angekommen, drehte sie sich fragend zum Stallmeister um: »Kommt Ihr nicht? Ihr könntet ein paar wichtige Dinge lernen!«
    »Ah ... Mylady«, stieß der Mann flehend hervor.
    Er sah wirklich elend aus, stellte Rosamunde stimrunzelnd fest. Seufzend ging sie zum ihm zurück und überlegte sich eine plausible Erklärung. »Sir Smithy«, begann sie mhig, »mein Mann erlaubt mir nicht, in die Ställe zu gehen, aber er hat mir erlaubt, Euch zu helfen - und Ihr braucht meine Hilfe für Black. Wenn ich nicht in die Ställe gehen darf, muss ich mich hier um ihn kümmern, meint Ihr nicht?«
    »Aye«, pflichtete der dünne Mann bei, schüttelte aber heftig den Kopf. »Mylady, Seine Lordschaft wird sein Pferd ganz sicher nicht in der Burg haben wollen!«
    »Würde er wollen, dass es stirbt?«
    »Nein!« Der Gedanke schien ihn zu entsetzen.
    »Und hat er nicht gesagt, dass ich Euch helfen darf?«
    »Er sagte, Ihr könntet mich beraten.«
    »Und das werde ich auch. Im Haus. Es ist hier draußen zu kalt für Black.« Als der Mann immer noch unschlüssig schien, seufzte Rosamunde ungeduldig und griff nach

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