Was deine Blicke mir versprechen
Blacks Halfter. Sie zog das Tier mit sich und murmelte: »Ich versuche nur, den Wünschen meines Ehemannes nachzukommen.«
Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete Smithy, wie sie das Pferd die Stufen hinaufführte, was wirklich eine verzwickte Angelegenheit war. Er war sich ziemlich sicher, dass es Arie nicht gefallen würde, bei seiner Heimkehr sein Pferd in der Burg vorzufinden. Andererseits würde es ihm noch viel weniger gefallen, sein Tier zu verlieren.
»Nun kommt schon!«
Rosamundes ungeduldige Aufforderung ließ ihn tief seufzen. Sie hatte inzwischen mit dem Pferd die Eingangstür erreicht. Dann straffte er die Schultern, murmelte: »Herr, Dein Wille geschehe!«, und eilte ihnen hinterher.
»Mylord!«
Arie runzelte die Stirn bei Smithys verschrecktem Aufschrei, als er den Stall betrat. Argwöhnisch betrachtete er den plötzlich erbleichten Mann. »Aye. Ich bin es. Was ist los?«
»Was soll los sein?«, stieß der dünne Mann mit hektischer Stimme hervor. »Ich ... nun, nichts ist los. Ich habe nur ... Ihr ... Ich meine, ich habe Euch nicht so früh zurück erwartet. Mylady war der Meinung, Ihr würdet nicht vor dem Abendessen wiederkommen.«
»Und das wäre er zweifellos auch nicht, wenn er uns nicht zufälligerweise getroffen hätte«, antwortete eine andere Stimme.
Arie blickte um sich und sah, dass sein Freund Robert Shambley ihm in den Stall gefolgt war. Aries Vater, Lord Burkhart, stand nur einen Schritt hinter ihm. Arie, Lord Spencer und sein Diener waren an diesem letzten Tag ihrer Besichtigung erst zwei Stunden unterwegs gewesen, als sie die Reisenden trafen. Aries Vater hatte von seinen Schwierigkeiten mit Delia erfahren und war nach Shambley gereist, um herauszufinden, wie es seinem Sohn ging. Dort hatte man ihm von den Ereignissen der vergangenen drei Wochen berichtet.
Nach dem, was Arie gehört hatte, hatte Gordon Burkhart die Nacht in Shambley Hall verbracht, in der Absicht, am nächsten Morgen allein nach Goodhall weiterzureisen, um seine neue Schwiegertochter kennen zu lernen. Aber an diesem Morgen war ein Bote mit der Nachricht vom Tode des Königs eingetroffen, und Shambley hatte sich entschlossen, den Vater seines Freundes zu begleiten. Beide machten sich Sorgen, wie sich diese Tragödie auf Arie und seine Frau auswirken würde, sehr wohl wissend, dass der König diese Heirat arrangiert hatte, um Lady Rosamundes Schutz zu gewährleisten. Sollte sie durch irgendetwas bedroht sein, würde es sich jetzt, nach dem Tode ihres Vaters, sehr bald zeigen.
Beide Männer waren überrascht zu hören, dass Arie immer noch sein neues Anwesen bereiste. Und Arie selbst fühlte sich beschämt, als Lord Spencer die Schuld dafür auf sich genommen hatte. Der ältere Mann machte den Umstand, dass man seinetwegen hatte die Kutsche nehmen müssen, für den längeren Zeitaufwand verantwortlich, aber in Wirklichkeit war es Aries Trödelei, die die Angelegenheit verzögert hatte. Er hatte fast jeden einzelnen seiner neuen Untertanen besucht, hatte jede Einladung zum Essen angenommen und sich dabei immer viel Zeit gelassen, nur um seinen ehelichen Pflichten zu entgehen. Das war allerdings vor der letzten Nacht gewesen. An diesem Morgen, als er darauf wartete, dass die Kutsche vorbereitet wurde, hatte er sich entschlossen, die Besichtigung zügiger durchzuführen und zu versuchen, sie möglichst am selben Tag zu beenden.
Nachdem er jedoch seinen Vater und Robert auf ihrem Weg nach Goodhall getroffen hatte, war die Sache unwich-tig geworden. Er hatte Joseph gebeten, die Kutsche zu wenden, um seine Gäste und ihre Soldaten zur Burg zu begleiten.
»Hallo, Smithy«, meinte Robert jetzt. »Wie ich sehe, hat Arie dich zum Stallmeister befördert.«
»Äh ... Aye, Mylord«, murmelte der Mann nervös und ging dann plötzlich auf die Stalltür zu. »Schön, Euch wiederzusehen, Mylord. Und Euch auch, Mylord«, fügte er mit einem Nicken in Richtung des älteren Lord Burkhart hinzu. »Ich muss jetzt ... äh ...«
Er war schon beinahe durch die Tür geschlüpft, als Arie seinen Fluchtversuch vereitelte. »Komm sofort zurück! Wohin willst du?«
Smithy blieb stehen und leckte sich nervös die Lippen. »N-nun, ich ... ich dachte nur, ich ... ich sollte Mylady warnen ... ich ... ich meine, ich sollte sie informieren, dass ... dass Ihr schon zurück seid.«
Arie fixierte den verängstigten Mann mit eisigem Blick. »Dann ist sie nicht hier? Ich hatte schon den Verdacht, dass sie sich meinem Wunsch widersetzt hat und
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