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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Stallmeister zur Hand gehen könnte. Smithy? War das nicht sein Name?«
    Rosamunde hörte interessiert zu. Fragend schaute sie zu ihrem Mann hinüber, wartete auf die Bestätigung, dass er den alten Stallmeister durch seinen eigenen Mann ersetzt hatte. Ihr gegenüber hatte er nämlich bislang nichts davon erwähnt.
    »Aye, so heißt er«, bestätigte er zögernd. Mit Zufriedenheit bemerkte er, dass ihn Rosamunde plötzlich anstrahlte, als habe er eine großartige Tat vollbracht.
    »Aye, das dachte ich mir. Aber mein Erinnerungsvermögen ist nicht mehr so gut wie früher.« Lord Spencer richtete sich ein wenig auf und fügte dann hinzu: »Nachdem Ihr gestern den Stall verlassen hattet, erwähnte er, dass Lady Burkhart umfassende Kenntnisse von den Tiere hat. Sie hat ihm offensichtlich während der Reise mehrmals geholfen, ein Problem zu erkennen, das ihm sonst entgangen wäre. Er meinte, er würde ihren Rat sehr begrüßen und...«
    »Ich habe es bereits sehr deutlich gesagt, dass ich meine Frau nicht in der Nähe der Ställe zu sehen wünsche«, unterbrach ihn Arie.
    Lord Spencer nickte sofort, fuhr aber fort: »Ja, natürlich. Das wollte ich auch nicht vorschlagen. Jedoch dachte ich mir, dass Smithy möglicherweise ihren Rat einholen könnte - hier im Schloss, meine ich -, wenn er sich mit etwas auseinandersetzen muss, wobei sie ihm vielleicht helfen könnte.«
    Während der Stille, die den wunderbaren Worten des Mannes folgte, hielt Rosamunde förmlich den Atem an. Sie wagte es nicht, ihren Mann anzuschauen, aus Furcht er könne sich dann vielleicht dagegen entscheiden. Eine lange
    Pause entstand, Rosamunde erstickte fast, bis sie ihren Mann endlich sagen hörte: »Aye. Ich denke, das könnte nicht schaden.«
    Laut hörbar atmete Rosamunde durch und sprang vor Aufregung hoch. »Oh! Welch eine großartige Idee, Mylord! Danke!« Dankbar drückte sie Lord Spencers Hand, wandte sich dann ihrem Mann zu und warf sich ihm an den Hals. »Und danke, Mylord, für die Erlaubnis. Danke, danke, danke!«, rief sie aus und bedeckte sein Gesicht mit kleinen Küssen, während er ihre Taille umfangen hielt. »Ihr seid ein wunderbarer Ehemann!«
    »Na ja«, murmelte Arie leicht verlegen, als er sie sanft von sich schob. Sein Blick wanderte unbehaglich zu Lord Spencer, der sich ihnen lächelnd zugewandt hatte. »Dann gehe ich jetzt gleich hinaus und sage Smithy, dass er Euren Rat einholen darf.«
    »Oh, aber Ihr habt doch noch gar nichts gegessen«, protestierte Rosamunde, als er sich erhob.
    »Aye, ich weiß, aber ... nachdem uns Bischof Shrewsbury gestern die Nachricht überbrachte, habe ich ganz vergessen, Smithy Bescheid zu sagen, dass wir heute unsere Besichtigung fortsetzen werden. Er muss noch die Kutsche vorbereiten.«
    »Oh«, seufzte Rosamunde. Lächelnd hob Arie ihr Gesicht zu sich empor und küsste sie schnell auf den Mund. Ihre Enttäuschung war unverkennbar, und es wärmte sein Herz, dass sie ihn offensichtlich vermissen würde. Ihre überschwängliche Freude über seine Zustimmung, Smithy zu erlauben, ihren Rat einzuholen, verursachte andererseits ein Schuldgefühl in ihm. So einfach war es, sie zufrieden zu stellen. Sie verlangte weder Pelze noch Juwelen. Allein die Tatsache, dass man ihr erlaubte, sich um die Tiere zu küm-mern, machte sie sehr glücklich. Ich hätte selbst darauf kommen sollen, schalt er sich. Dann sah er zu Lord Spencer hinüber, der sich ebenfalls von seinem Platz erhoben hatte.
    »Ich werde Euch begleiten, Mylord«, murmelte er und wandte sich lächelnd Rosamunde zu. »Ich wünsche Euch einen schönen Tag, Mylady.«
    »Danke«, entgegnete Rosamunde und beobachtete, wie die beiden Männer langsam zur Tür gingen. Als sie sich hinter ihnen geschlossen hatte, fiel ihr Blick auf die Brotkrümel, die vor ihr auf dem Tisch verstreut lagen. Während sie sie schnell beiseite räumte, fragte sich Rosamunde, wann sich Smithy wohl um Hilfe an sie wenden würde. Obwohl sie keinem der Pferde eine Krankheit wünschte, freute sie sich darauf, sich wieder um die Tiere kümmern zu dürfen. Ihre Gedanken wurden von einem ersten »Guten Morgen« unterbrochen.
    Rosamunde blickte zur Treppe und sah, wie Bischof Shrewsbury die letzte Stufe hinunterstieg und auf sie zukam.
    »Guten Morgen, Mylord«, erwiderte sie lächelnd seinen Gruß, während sie die Brotkrümel in Aries leere Tasse fallen ließ.
    »Ich bin heute Morgen wohl zu spät. Die anderen haben vermutlich schon gefrühstückt und sind fort, oder?«
    »Nein.

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