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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sagt das?«
    Er beugte sich zu ihr vor und drückte sie mit seinem Körper an die Wand. Sein Mund suchte den ihren. Sie konnte ihm nicht entkommen. Während sie ihm auszuweichen versuchte, nahm er sich, was er bekommen konnte. Beinahe hätte sie die Kontrolle über sich verloren.
    Einen atemlosen Moment lang spürte sie seine festen Muskeln, sein zügelloses Verlangen, seine Lippen auf ihrer Wange und ihre hemmungslose Reaktion darauf. Einen atemlosen Moment lang genoss sie seine Nähe und die überwältigenden Empfindungen, die nur er in ihr hervorrufen konnte. Sie wollte nachgeben, sie wollte so tun, als ob ...
    Aber dieses Mal verlor sie nicht die Kontrolle über sich. Sie muss te an die schmerzliche Erfahrung denken, dass es sie nicht weiterbrachte, dass es keinen Sinn hatte, dass es ihr nur eine kurze - wenn auch wundervolle - Befriedigung verschaffen würde. Und daran wollte sie sich nicht gewöhnen, nicht, wenn er nicht vorhatte, dies auch in Zukunft zu tun.
    Also sagte sie das einzige, was ihn aufhalten konnte, solange sie es noch sagen konnte.
    »Bojik!«
    Der Hund fing sofort an zu knurren. Wassili hatte den Wolfshund gar nicht bemerkt, da er zusammengerollt hinter den Pferden gelegen hatte. Aber jetzt wusste er, warum Alexandra nicht beunruhigt gewesen war, als sie mit ihm allein gelassen wurde.
    Er wich zurück und sagte: »Das ist nicht fair, Liebling.«
    »Für dich gilt das gleiche, Petroff.«
    Als er das hörte, muss te er grinsen. Also war es ihr nicht leichtgefallen, ihm zu widerstehen. Sie hatte Schwierigkeiten, diese Worte herauszubringen. Er würde es nicht zulassen, dass sie beide litten, wenn ein wenig Charme und Verführungskunst genügten, um ihre Abwehr zu überwinden. Das dachte er zumindest.
    Er bekam nicht die Chance, es herauszufinden. Am Eingang des Stalls rief jemand seinen Namen. Es war sein Freund Serge Lehar, den er zu jeder anderen Zeit mit Freuden begrüßt hätte, nur nicht ausgerechnet jetzt.
    Er unterdrückte einen Fluch und rief: »Ich komme gleich zu dir, Serge.«
    Daraufhin antwortete Serge: »Lazar hatte recht. Sie sind prachtvoll.«
    »Ein Freund von mir«, sagte Wassili mit gedämpfter Stimme zu Alexandra. »Offensichtlich ist er gekommen, um deine Pferde zu bewundern.«
    »Falls er fragen sollte: Ich verkaufe ihm kein Pferd.«
    Ihre Worte überraschten Wassili weniger als die Entschlossenheit, die er in ihrer Stimme hörte. »Warum nicht?«
    »Weil ich nie ein Pferd vergesse, das ich verkauft habe. Ich denke oft an die Tiere und an ihre Besitzer, die für sie sorgen. Ich will nicht an ein Pferd denken, das einem Freund von dir gehört, weil mich nichts an dich erinnern soll, wenn ich einmal von hier weg bin.«
    Nach dem, was gerade zwischen ihnen geschehen war, fand er ihre Argumentation recht amüsant. »Du glaubst also nicht, dass wir heiraten werden, nicht wahr? Du hast nie daran geglaubt.«
    Vor ein paar Wochen hätte dies vielleicht noch gestimmt, aber die Hoffnungslosigkeit, die Alexandra nicht mehr verlassen hatte, seit sie in die Stadt gekommen war, hatte ihr die Zuversicht geraubt. Das würde sie ihm gegenüber jedoch nicht zugeben.
    »Ich weiß, was für ein Mann du bist, Petroff«, sagte sie ihm ganz offen. »Ein Lüstling wie du und heiraten? Du wirst in der letzten Minute in Panik geraten und genau das tun, was du schon vor unserer Abreise hättest tun sollen.«
    »Wie interessant, dass du so denkst«, erwiderte er und strich ihr sanft über die Wange, bevor er noch einen Schritt zurücktrat. »Ich glaube eher, dass wir doch heiraten - oder vielleicht auch nicht. Aber diese Entscheidung wird nicht vor dem Altar getroffen werden, das verspreche ich dir.«
    Mit diesen rätselhaften Worten verließ er sie. Er hätte ihr sagen können, was seine Mutter vorhatte. Er hätte ihr sagen können, dass ihr Wunsch sich erfüllen und diese Heirat nicht stattfinden werde, wenn sie sich weigerte, korrektes Benehmen zu lernen. Aber er sagte es ihr nicht. Er überließ es dem Schicksal - und nur der Himmel wusste , warum.

31
    Am nächsten Morgen war Wassili schon wieder im Stall seiner Mutter, dieses Mal aber mit Stefan. »Du hattest recht«, sagte Stefan, als sie zur nächsten Box gingen. »Ich habe noch nie so prächtige Schimmel gesehen. Bist du sicher, dass sie mir keines der Tiere für Tania verkaufen würde?«
    »Ich kenne meine Alex«, erwiderte Wassili. »Sie ist so stur wie ein Esel. Ich hätte gerne eines für mich gehabt, aber ich habe erst gar nicht gefragt. Sie

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