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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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aber ... o du meine Güte, das kommt alles so unerwartet. Eine Dame, die der Meinung ist, ihre Pferde seien wichtiger als ...«
    Wassili wünschte, seine Mutter hätte ihre Tiraden nicht ausgerechnet mit diesem Thema begonnen, denn jetzt muss te er sie unterbrechen, bevor sie zu weit vorpreschte. Aber er wusste , dass Alexandra keine rüden Bemerkungen tolerieren würde, die sich auf ihre Pferde bezogen.
    »Sie hat nun mal ihren eigenen Kopf, Mutter.« Er grinste Alexandra an. »Das stimmt doch, nicht wahr, Liebling?«
    »Ich muss ihn gerade verlegt haben, weil ich hier sitzen bleibe und zuhöre, wie ich seziert werde«, erwiderte Alexandra und stand auf. Sie klang aber gar nicht wütend und leckte sich geräuschvoll die Finger ab, bevor sie hinzufügte: »Wenn du mir noch etwas zu sagen hast, Petroff ... ich bin im Stall. Du brauchst aber nur zu kommen, wenn du sagst, was ich hören will.«
    Alexandra ging hinaus. Als Wassili ihr nachblickte, wurde ihm klar, dass sie von ihm erwartete, heute Abend die Verlobung aufzulösen. Alles, was sie heute Abend gesagt und getan hatte, war mit voller Absicht geschehen. Du lieber Himmel, hatte sie etwa das gleiche gedacht wie er: dass seine Mutter die ganze Sache für sie beide beenden konnte? Nein, sie vermutete es wahrscheinlich nur. Als ihm einige der Schimpfworte einfielen, die sie während der Reise gebraucht hatte, wusste er, dass sie sehr viel unflätiger hätte sein können. Vielleicht hatte sie nur versucht, sich Maria von ihrer schlechtesten Seite zu zeigen, damit diese von ihrem >normalen< Benehmen nicht so überrascht war wie anfangs er.
    »Mein Gott, Wassili, dieses Mädchen ist grauenhaft«, sagte Maria, sobald sie allein waren.
    »Ja, das finde ich auch.«
    »Du kannst sie nicht heiraten, nicht in diesem Zustand.«
    »Nein?«
    »Natürlich nicht. Sie würde uns beide blamieren. Man muss ihr zuerst korrektes Benehmen beibringen.«
    Das hatte er nicht erwartet. Aber seine Überraschung verwandelte sich schnell in Belustigung. Alexandra beibringen, eine Dame zu sein? Niemals.
    »Du weißt nicht, auf was du dich da einlässt , Mutter. Wäre es nicht am besten, wenn wir sie wieder nach Hause schicken?«
    Er muss te zugeben, dass sie einen Augenblick lang darüber nachdachte. Aber er wusste , welche Richtung ihre Gedanken nahmen. Das hier war vielleicht ihre letzte Chance, ihn zu einer Heirat zu zwingen. Nein, sie würde noch nicht aufgeben.
    »Nein, das Mädchen braucht nur ein wenig Hilfe. Sie hat zweifellos bereits einmal Unterricht bekommen, sie ist schließlich eine Baronesse. Sie hat es nur vergessen. Das hat sie uns ja auch gesagt. Ihr Vater hat sie nach dem Tod seiner Frau wohl ein wenig verwildern lassen.«
    Die Geliebte ihres Vaters wohnte bei ihnen im Haus. Warum hatte sie denn nichts wegen Alexandras Manieren unternommen?
    »Sie flucht wie ein betrunkener Matrose, sie schlägt mit einer Peitsche um sich, sie droht, jeder Frau, die in meine Nähe kommt, die Ohren abzuschneiden. Und du willst aus ihr eine Dame machen?«
    Der Gesichtsausdruck seiner Mutter sagte ihm, dass sie ihm kein Wort glaubte. Sie ging auch überhaupt nicht darauf ein, sondern fragte statt dessen: »Warum ist denn Alexandra um diese Zeit in den Stall gegangen?«
    Er seufzte. »Weil sie jeden freien Moment bei ihren Pferden verbringt. Ich habe keinen Witz gemacht, als ich sagte, sie züchtet sie. Sie arbeitet mit ihnen, sie sorgt für sie, und sie hat ihre ganze Herde mitgebracht.«
    »N un , das wird aufhören. Es schickt sich nicht für eine Dame.«
    »Diese Pferde sind ihr ein und alles, Mutter. Sie wird gewalttätig, wenn es um die Tiere geht. Du kannst versuchen, aus ihr eine Dame zu machen, aber ich rate dir, nicht einmal anzudeuten, dass du sie von ihren Babys fernhalten willst.«
    »Wir werden sehen«, gab Maria zurück, allerdings nur, um ihren Standpunkt deutlich zu machen. Sie würde sich seine Warnung zu Herzen nehmen und die Pferde vorläufig nicht erwähnen. Aber das galt nicht für ihn, deshalb fügte sie mit strenger Miene hinzu: »Und du, mein Sohn, wirst dich von ihrem Schlafzimmer fernhalten. Glaub nur nicht, ich hätte diese kleine Plänkelei zwischen euch beiden nicht verstanden.«
    Ihm fiel ihr >Wenn ich darüber nachdenke< wieder ein. Er muss te lächeln. »Mutter, du hast wohl ihren Hund noch nicht gesehen. Glaub mir, ich werde mich nicht mit ihm anlegen.«
    »Das hoffe ich allerdings auch.« Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Hunde in meinem Haus. Was tue ich

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