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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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würde. Außerdem ist er immer noch ein Pfau, und ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich darauf gewartet habe, dass ihm eine Frau einen Dämpfer versetzt, obwohl es noch schöner gewesen wäre, wenn ihn diese Frau auch interessiert hätte. Wassili hat das Problem, dass bei ihm keine Frau nein sagt. Sie warten nicht erst, bis sie ihn kennenlernen, nein, sie fallen sofort auf sein Gesicht herein. Du weißt ja, wohin das geführt hat. Kein Wunder, dass er so unsäglich arrogant ist. Es vergeht kein Tag, ohne dass eine Frau versucht, ihn zu verführen.«
    Stefan lachte, als er ihren angewiderten Blick sah. »Tania, du wärst überrascht zu erfahren, wie sehr Wassili dieser Umstand stört.«
    Sie schnaubte empört. »Oh, natürlich stört ihn das, ungefähr so sehr, wie es mich stört, schwanger zu sein.«
    Da sie sich unsäglich über ihre Schwangerschaft freute und das auch jeder wusste , hatte sie ihm gerade widersprochen. »Aber es stimmt«, beharrte er. Seine goldbraunen Augen sprühten vor Lachen. »Schließlich hat er auch nur zwei Hände.«
    Jetzt konnte sie ihren Sarkasmus nicht mehr unterdrücken. »Das ist es also. Er wird wütend, weil er nicht alle Frauen schafft, die sich ihm an den Hals werfen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie leid er mir tut. Ich bin wahrscheinlich die einzige Frau, die ihn wirklich aus tiefstem Herzen verabscheut hat, aber das zählt nicht, da er es in meinem Fall ja so wollte. Aber ich glaube wirklich, es würde ihm guttun, einmal eine Frau zu treffen, die ihn einfach ignoriert. Leider wird das wahrscheinlich nie passieren.«
    »Und du sagst, du hast ihm verziehen?«
    Sie seufzte. »Es tut mir leid, Stefan. Ich habe wahrscheinlich immer noch Schwierigkeiten, zwischen dem Wassili, den ich damals kennengelernt habe, und dem Wassili, den ich heute kenne, zu unterscheiden. Ich weiß, dass er fast immer sehr charmant ist. Ich weiß, dass er manchmal furchtbar nett sein kann. Und ich weiß natürlich, wie überaus treu ergeben er dir ist - und dafür liebe ich ihn. Aber seine Arroganz und Herablassung, diese Verachtung anderen gegenüber - das kommt nicht von ungefähr. Das gehört zu seinem Charakter - allerdings, wie ich zugeben muss , nicht in dem Ausmaß, wie ich zuerst gedacht hatte.«
    »Die Arroganz lasse ich gelten, aber das ist auch alles«, erwiderte er.
    Sie wollte ihm widersprechen, aber sein Gesichtsausdruck hielt sie davon ab. Wassili war schließlich nicht nur sein einziger Cousin, sondern stand ihm so nahe wie ein Bruder.
    »Also gut«, lenkte sie ein. »Aber er täuscht sich, wenn er glaubt, dass er dieses russische Mädchen dazu bringen kann, die Verlobung aufzulösen, und das weißt du auch. Sie wird sich auf der Stelle in ihn verlieben, und egal, wie garstig er zu sein versucht - es wird am Ende nichts ausmachen. Er wird ihr das Herz brechen, aber sie wird ihn immer noch haben wollen.« Und dann seufzte Tania. »Das arme Mädchen tut mir furchtbar leid.«

5
    Zwei Monate später wusste das arme Mädchen, das Tania so leid tat, immer noch nicht, dass es verlobt war - und ebenso wenig , dass die Ankunft ihres Verlobten unmittelbar bevorstand.
    Anna war bei Konstantin, als Bohdan die Nachricht überbrachte, dass der Kardinier in ein paar Stunden bei ihnen sein würde. Der Baron hatte einige Männer entlang der Straßen postiert, die zu seinem Besitz führten, da er nicht überrascht werden wollte. Trotz Annas Bitten - die ihn inständig anflehte, Alexandra alles zu erzählen - wartete er bis zur letzten Minute, um seine Tochter von ihrer bevorstehenden Hochzeit in Kenntnis zu setzen.
    »Er hat sich wahrlich Zeit gelassen«, meinte Konstantin sagen zu müssen. »Der Brief der Herzogin, in dem sie mir sein Kommen mitgeteilt hat, ist schon vor über einem Monat bei uns eingetroffen. Er hätte gleich danach ankommen müssen.«
    »Und was hat das zu bedeuten?« fragte Anna. Sie erhielt jedoch nur einen finsteren Blick als Antwort. »Genau. Es bedeutet, dass er nicht heiraten will.«
    Konstantin war nervös, äußerst nervös. Nicht nur deshalb, weil Graf Petroff bald eintreffen würde, sondern auch, weil er Alexandra noch sagen muss te, dass sie einen Verlobten hatte.
    Anna erriet, was er dachte. »Wann willst du es ihr eigentlich sagen nachdem er angekommen ist?«
    »Glaubst du, es würde etwas nützen, wenn wir ihr den Grafen vorstellen, ohne dass sie weiß, wer er ist?«
    »Bist du verrückt geworden? Dann wird er ihr von der Verlobung erzählen, woraufhin sie ihm ins

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