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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Gesicht lachen wird - ein geradezu wundervoller Beginn ihrer Beziehung.«
    Seine Miene wurde immer finsterer. Seit er Anna von seinem Entschluss erzählt hatte, hatte sie ihm keine Ruhe gelassen. Doch je mehr sie auf seinem schlechten Gewissen herumgeritten war, desto starrköpfiger war er geworden.
    Als er jetzt immer noch keine Anstalten machte, Alexandra herbeizurufen und ihr die Neuigkeit mitzuteilen, stieß Anna einen Seufzer der Verzweiflung aus. »Gib ihr wenigstens noch etwas Zeit zum Umziehen, oder soll er sie etwa in ihrer Reithose kennenlernen?«
    Sie hatte recht, das durfte nicht passieren. Er hatte überhaupt nicht daran gedacht. Alexandra würde mindestens eine Stunde brauchen, um den Gestank des Pferdestalls abzuwaschen und sich hübsch zu machen. Außerdem wusste er nicht, wie lange ihr Streit davor dauern würde. Die Möglichkeit, dass es keinen Streit geben würde, hatte er erst gar nicht in Erwägung gezogen. Dazu kannte er seine Tochter zu gut.
    Konstantin verließ sofort das Esszimmer , wo er und Anna ein spätes Frühstück zu sich genommen hatten. Er schickte einen Diener zu den Stallungen, dann ging er in sein Arbeitszimmer und wartete.
    Anna steckte den Kopf zur Tür herein. Trotz der Meinungsverschiedenheiten, die sie zu diesem Thema gehabt hatten, schenkte sie ihm jetzt ein aufmunterndes Lächeln und sagte: »Viel Glück, mein Schatz.«
    Etwas von der Anspannung fiel von ihm ab. Eigentlich hatte er ja sehr viel Glück gehabt. Er hatte drei gesunde Kinder, eine ganze Horde von Enkelkindern - und Anna.
    »Wenn wir dieses Haus vielleicht bald schon ganz für uns haben«, sagte er, »wirst du mich dann heiraten?«
    Ihr Lächeln wurde breiter. »Nein.«
    Er schmunzelte, als sie in einen anderen Teil des Hauses ging. Irgendwann einmal würde sie ihn überraschen und ihm die Antwort geben, die er erwartete. In der Zwischenzeit war es sicher kein großes Unglück, nur Geliebter und nicht Ehemann zu sein.
    Einige Minuten darauf marschierte Alexandra forsch wie immer in sein Arbeitszimmer. »Es wird doch nicht lange dauern, oder? Ich muss Prinz Mischa noch bewegen.« Sie sprach von einem ihrer Hengste, einem ihrer >Babys<, wie sie alle Nachkommen aus ihrem eigenen Pferdebestand nannte.
    »Es wäre vielleicht besser, wenn das heute einer der Razins übernimmt.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Wird es so lange dauern?«
    »Schon möglich.«
    Sie nahm ihre Mütze ab, stopfte sie in eine Tasche ihres Rocks und ließ sich mit einem Seufzer in den Stuhl vor seinem Schreibtisch fallen. »Also los, was habe ich jetzt wieder angestellt?«
    »Du könntest mir vielleicht zeigen, dass du sehr wohl wie eine Dame sitzen kannst und nicht wie ein ...«
    »Ist es so schlimm, dass du erst einen Riesenanlauf nehmen muss t?«
    Angesichts ihrer gespielten Überraschung runzelte er die Stirn. Wann immer Alexandra lieber etwas anderes tun wollte, zeigte sie einem sehr deutlich, dass ihre Zeit verschwendet wurde. Er beschloss , ihrem Beispiel zu folgen und gleich zum Kern der Sache zu kommen.
    »Du hast überhaupt nichts angestellt, Alexandra, aber du wirst heiraten, wahrscheinlich schon in den nächsten
    Tagen. Dein Verlobter wird in etwa zwei Stunden hier eintreffen, und ich würde es begrüßen, wenn du dich umziehen ...«
    »Du kannst aufhören, Papa. Was immer du diesem Mann dafür versprochen hast, dass er mich heiratet - gib es ihm und schick ihn dahin zurück, wo er hergekommen ist. Ich habe meinen Entschluss seit unserer letzten Unterhaltung über dieses Thema nicht geändert.«
    Sie war nicht laut geworden und sah nicht im geringsten verärgert aus. Natürlich hatte sie noch nicht die volle Bedeutung seiner Worte erfasst .
    Er log seine Tochter gewöhnlich nicht an. Er konnte sich nicht einmal erinnern, wann er dies das letzte Mal getan hatte. Es trieb ihm die Farbe in die Wangen, als er es jetzt tat. Zum Glück hielt sie es für die Folge von einem seiner Wutanfälle.
    »Das hier hat nichts mit unserer letzten Unterhaltung über das Thema Ehe zu tun«, sagte er zu ihr. »Es geht um einen Verlobungsvertrag, den Simeon Petroff und ich vor fünfzehn Jahren unterzeichnet haben, vor seinem Tod. Der Vertrag ist bindend, Alexandra. Er sieht vor, dass du Simeons Sohn heiratest, Graf Wassili Petroff.«
    Sie sprang auf und stützte sich auf seinen Schreibtisch. Auch sie war jetzt ganz rot im Gesicht, aber bei ihr war es eindeutig Zornesröte. »Sag mir, dass du lügst!« Als er langsam den Kopf schüttelte, stieß sie

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