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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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beiden befanden. Das königliche Schlafzimmer war so groß, dass er immer noch umherging und in keine bestimmte Richtung sagte: »Stefan, es tut mir leid, dass ich dich zu dieser Stunde störe, aber ich habe ein Problem, das mich so wütend macht, dass ich wahrscheinlich jemanden umbringe, wenn ich keine Lösung dafür finde.«
    »Du hast doch hoffentlich nicht mit meiner Wache angefangen?«
    Wassili drehte sich um, als er diese trockene Bemerkung hörte. »Was? Nein, natürlich nicht. Ich habe ihn nur zusammengeschlagen. Dieser Schwachkopf wollte mich nicht hereinlassen.«
    »Vielleicht, weil ich befohlen hatte, mich nicht zu stören - und das aus gutem Grund.«
    Tania nahm wieder auf der Chaiselongue neben Stefan Platz, als dieser sich aufsetzte. Er legte sofort den Arm um sie und zog sie an sich. Die Tatsache, dass beide nur halb bekleidet waren, machte deutlich, um was für einen >Grund< es sich handelte.
    Wassili schien das jedoch kaum zu bemerken. Er sagte lediglich: »Es tut mir leid, Stefan, aber das konnte einfach nicht warten. Es ist schlimmer als ein Alptraum. Es ist so verrückt, du wirst es nicht glauben. Ich selbst kann es immer noch nicht fassen.«
    »Glaubst du, er ist betrunken?« flüsterte Tania Stefan ins Ohr.
    »Pscht«, sagte er zu ihr und fügte, zu Wassili gewandt, hinzu: »Ich nehme an, du bist bei deiner Mutter gewesen?«
    »O ja, aber hätte ich nur die geringste Ahnung gehabt, was sie mir sagen würde - und das auch noch mit Wonne wäre ich jetzt schon unterwegs zur Grenze. Ich wäre verschwunden - für immer. Hat sie dir davon erzählt? Stefan, wenn du es gewusst und mich nicht gewarnt hast...«
    »Das solltest du eigentlich besser wissen.«
    Das stimmte, und so sagte Wassili zum dritten Mal: »Es tut mir leid. Ich bin völlig durcheinander, und genau das wird auch mein Leben sein, wenn nicht etwas passiert, wodurch diese dumme Sache wieder rückgängig gemacht wird.«
    »Es wäre nett, wenn du mir erzählen würdest, worüber wir eigentlich sprechen.«
    Wassili sah einen Moment lang sehr verwirrt aus. »Wieso, habe ich das denn nicht gesagt?« Er sprach weiter, bevor Stefan antworten konnte. »Ich habe gerade erfahren, dass mein Vater vor fünfzehn Jahren einen Verlobungsvertrag unterzeichnet hat, in dem mein Name steht. Einen Verlobungsvertrag! Meine Mutter hat es nicht einmal gewusst . Nur das Mädchen und ihr Vater wusste n all die Jahre davon, und erst jetzt, wo sie anscheinend alt genug zum Heiraten ist, fällt es ihnen ein, uns einen Brief zu schreiben und mit der ganzen Sache herauszurücken.«
    »Wer ist sie?«
    »Ist das alles, was du zu sagen hast?« Wassili brüllte beinahe vor Aufregung. »Wen zum Teufel interessiert es denn, wer sie ist, wenn ich sie überhaupt nicht heiraten will!«
    »Du wusste st, dass du irgendwann einmal heiraten würdest«, sagte Stefan mit Recht.
    »Aber frühestens in zehn Jahren. Aber darum geht es nicht. Ich habe plötzlich eine Verlobte, die ich noch nie im Leben gesehen habe, und erzähl mir bloß nicht, dass du in der gleichen entsetzlichen Situation gewesen bist. Schließlich bist du mit der Gewissheit aufgewachsen, bereits verlobt zu sein, während ich immer gedacht habe, dass diese Entscheidung mir überlassen bleibt.«
    »Angesichts der Tatsache, dass sich meine Verlobung zu etwas ganz Großartigem entwickelt hat, kannst du nicht erwarten, dass ich sehr viel Mitgefühl mit dir aufbringe, Cousin.«
    »Und ob ich das kann«, rief Wassili. »Erinnere dich gefälligst daran, wie du dich gefühlt hast, bevor du deine entzückende Frau getroffen hast.«
    Mit einer innigen Umarmung für die besagte Frau, die ihr versichern sollte, dass das alles der Vergangenheit angehörte, sagte Stefan: »Ich verstehe, was du meinst.«
    »Und Thronerben haben kaum eine Wahl, wenn es darum geht, wen sie heiraten«, sprach Wassili erregt weiter, »aber ich bin nur der Cousin eines Königs. Niemand außer mir hat das geringste Interesse daran, wen ich heirate, und ich weiß ganz genau, dass ich mir nie im Leben eine Russin ausgesucht hätte.«
    »Sie ist Russin?« fragte Stefan überrascht.
    »Eine russische Baronesse, und du weißt doch, wie verdammt freizügig diese Frauen sind. Sie hat wahrscheinlich schon jede Menge Liebhaber gehabt, und es würde mich nicht überraschen, wenn der Grund für diese plötzliche Eile darin liegt, dass sie schwanger ist.«
    »Dann kannst du nur hoffen, dass deine Vermutung stimmt. Warte mit der Heirat, bis du sie hierhergebracht

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