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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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einen Wutschrei aus. »Du lügst, ich weiß, dass du lügst! Du kannst mir doch nicht erzählen, dass ich schon mein halbes Leben lang einen Verlobten habe und du es bis jetzt nie für nötig gehalten hast, mir etwas von ihm zu sagen. Das ist gegen jede Vernunft! Du hättest mich an diesen Mann erinnert, als ich dir erzählt habe, dass ich auf Christophers Heiratsantrag warten werde. Du hättest mich nicht sieben Jahre warten lassen, wenn ich bereits mit einem anderen verlobt gewesen wäre! Und warum hast du mir dann all diese anderen Männer vorgeführt und gehofft, dass mich einer davon interessieren würde?«
    »Wenn du dich für einen Moment beruhigst, werde ich es dir erklären.«
    Sie setzte sich nicht, sie beruhigte sich nicht, aber sie sagte nichts weiter, was gar nicht so leicht war, da sie am liebsten nur noch geschrien hätte. Konstantin war sich dessen bewusst , aber er hatte viel Zeit gehabt, um eine glaubwürdige Erklärung für sein >Schweigen< während all dieser Jahre zu erfinden.
    »Ich kann nicht bestreiten, dass ich dich mit Simeons Sohn verheiraten wollte. Du weißt, er war mein bester Freund. Und du warst damals noch so jung, so ... fügsam. Ich konnte ja nicht wissen, dass du so eigensinnig werden würdest, so anmaßend, streitlustig, starrköpfig ...«
    »Ich verstehe, was du meinst, Papa«, knurrte sie.
    Er sprach weiter. »Nach deiner ersten Saison wurde mir klar, dass du dich gegen einen Ehemann, den jemand für dich ausgesucht hatte, sträuben würdest. Und so habe ich eher an dein Glück als an meine Ehre gedacht und beschlossen, dir Zeit zu geben, selbst einen Ehemann zu wählen - und gehofft, dass Graf Petroff so unehrenhaft sein würde, eine andere Frau zu heiraten und damit die Verlobung zu brechen.«
    »Und was wäre passiert, wenn ich einen anderen Mann geheiratet hätte?«
    Auf diese Frage war er vorbereitet. »Du muss t wissen, dass mir der junge Wassili nie geschrieben hat. Daher habe ich mich gefragt, ob Simeon seine Familie vor seinem Tod noch informieren konnte. Es wäre möglich, dass er ihnen nichts von der Verlobung gesagt hat, und darauf habe ich damals vertraut, besonders, als du so großes Interesse an diesem Engländer gezeigt hast.«
    »Du hast darauf vertraut? O nein, du hast Christopher verabscheut!«
    »Aber wenn er dich glücklich gemacht hätte ...«
    »Das tut jetzt nichts zur Sache«, unterbrach sie ihn ungeduldig. »Wenn die Familie deines Freundes nie davon gewusst hat ...«
    »Das habe ich nicht gesagt«, unterbrach er sie. »Ich habe nur gesagt, es wäre möglich, dass sie nichts davon wusste n. Aber wenn du den Heiratsantrag eines anderen Mannes angenommen hättest, hätte ich natürlich an Wassili Petroff schreiben und ihn davon in Kenntnis setzen müssen. Und ich war bereit, ihn anzuflehen, dich von deiner Verpflichtung zu entbinden.«
    Als Konstantin diese Unterhaltung in Gedanken geübt hatte, hatte er das Wort >anflehen< brillant gefunden. Damit konnte er ihr zeigen, dass er in dieser Angelegenheit völlig auf ihrer Seite gewesen war, bevor sie so unvernünftig geworden war und alle Heiratsanträge abgelehnt hatte. Aber ihr Gesichtsausdruck sagte ihm jetzt, dass es ihr völlig egal war.
    »Wann hat er dir geschrieben?« wollte sie wissen.
    Diese Frage hatte er die ganze Zeit mit Schrecken erwartet. Er hatte gehofft, sie würde sie nicht stellen. Jetzt würde ihr ganzer Zorn auf ihn niedergehen, denn er konnte sie nicht anlügen, da sie die Wahrheit wahrscheinlich von Graf Petroff erfahren würde. »Er hat mir nicht geschrieben.«
    »Du hast ihm geschrieben?!«
    »Du hast mir ja keine Wahl gelassen«, sagte er zu seiner Verteidigung. »Du bist fünfundzwanzig Jahre alt und hast immer noch keinen Mann. Wenn du dich nur ein bisschen bemüht hättest, diesen Umstand zu ändern ...«
    »Ich brauche keinen Mann!«
    »Jede Frau braucht einen Mann!«
    »Wer sagt das?«
    »Gott in Seiner Weisheit ...«
    »Du meinst wohl Konstantin Rubliow in der seinen!«
    Sie stritten sich jetzt über Dinge, über die sie schon oft gestritten hatten. Er fand sich auf vertrauterem Boden wieder. »Du brauchst einen Mann, um Kinder zu bekommen.«
    »Ich will keine Kinder!«
    Die Lüge war so offensichtlich, dass er ihr das sagen muss te, aber seine Stimme wurde so leise, dass er beinahe flüsterte. »Alex, du weißt, dass das nicht wahr ist.«
    Alexandra war kurz davor, vor Zorn in Tränen auszubrechen - zumindest sagte sie sich, dass es ihre Wut war, die ihre Gefühle so

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