Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft
beim Australischen Patentamt. Der Kurztitel seines Patents lautet: Circular Transportation Facilitation Device (kreisförmige Transporterleichterungsvorrichtung). Auch für diese Leistung gab es einen Ig-Nobelpreis.
Bemerkenswert schien der Jury auch ein Projekt unter Leitung von Professor Richard Stephens von der britischen Keele Universität.Sie brachte dem Projektleiter zwar den Ig-Nobelpreis für Frieden des Jahres 2010 ein, doch wird sein Forschungsinteresse wohl nie zu irgendeinem Kanon der Bildungsgüter gehören. Es handelt sich nämlich ums Schimpfen und Fluchen. Sein Team hatte in einer kontrollierten psychologischen Studie ermittelt, dass die Tätigkeit des Fluchens schmerzlindernde Wirkung hat. Hätten Sie das gedacht?
Die Idee zu seiner Studie war Richard Stephens gekommen, als er sich mit einem Hammer auf den Daumen schlug und anschließend in hier nicht druckfähiger Form das Blaue vom Himmel herunterfluchte. Es habe ihm geholfen. Flugs nahm er das als Anlass für eine Studie.
Aber was sollen wir auch erwarten, wenn 90 % aller Wissenschaftler, die es je gab, derzeit leben. Irgendwie muss jeder seine eigene Forschungsnische finden.
Doch wir kommen vom Thema ab. Die erwähnte Studie förderte ausgesprochen kurzweilige Ergebnisse zutage: Versuchsteilnehmer konnten ihre Hände länger in einem Becken mit Eiswasser halten, wenn sie dabei nach Lust und Laune fluchen durften. Der Unterschied zu einer Kontrollgruppe, der dies untersagt war, erwies sich als statistisch signifikant.
Linguisten haben übrigens herausgefunden, dass Fluchen ein weltweites, kulturübergreifendes Sprachphänomen ist, was die Frage aufwirft, wieso sich diese Praxis ausgebildet hat und warum sie fortbestehen bleibt. Die Hypothese von Stephens lautet: Fluchen trimmt den ganzen Körper auf Abwehr und Flucht. Die dabei ausgeschütteten Stoffe – Endorphine und Adrenalin – haben eine schmerzlindernde Wirkung.
Malediktologie
Beim Fluchen geht es dem Flucher darum, ein Tabu seiner Kultur zu verletzen. Insofern sind manche Themen weltumspannend und finden sich in allen Kulturen rings um den Globus, andere sind auf eine oder wenige Kulturen beschränkt. Im Wesentlichen gebe es drei Hauptgruppen, sagen uns Fluchforscher: die Religionslästerer, die Familienbeschimpfer und die Prüden, bei denen es um Körperfunktionen wie Sex und Ausscheidungen geht,besonders des Darms, sei es in fester, flüssiger oder gasförmiger Form. Vor allem die feste Form hat es den Fluchern vieler Länder angetan: Shit, Skit, Sift, Dermo, Merde, Mierda ist nur eine kleine Kollektion von Fluchwörtern aus verschiedenen Ländern. Besonders einfallsreiche Flucher, wenn etwas schiefgeht, sind die Italiener und Spanier, verdanken wir ihnen doch Flüche wie diesen:
Bei den 24 Eiern der 12 Apostel Christi
Mir selbst gefällt das schlichte und noch relativ alltagsfähige
Bloody Hell
der Briten besser.
Ungeübt im Nichtverzicht.
Noch etwas anderes ist in diesem Zusammenhang erwähnenswert. Muss man sich wegen einer Operation einer Vollnarkose unterziehen, dann werden später beim Aufwachen unterschiedliche Hirnregionen unterschiedlich schnell wieder aktiv. Zuerst das limbische System. Das ist unser walnussgroßes animalisches Zentrum des Gehirns, in dem auch die Schimpfwörter und Flüche gespeichert sind. Bei Menschen, die in Bezug aufs Schimpfen und Fluchen im richtigen Leben besonders kontrolliert agieren, wie zum Beispiel Nonnen, passiert es dann gelegentlich, dass sie mit einer regelrechten Kanonade des Fluchens gegen alles und jeden aus der Narkose aufwachen. Es sei ein Erlebnis, sagte mir einst ein befreundeter Chirurg.
Kommutativät des Beschimpfens.
Ein Logiker, der gerade von einem übergenauen Polizisten einen Strafzettel bekommen hat und sich darüber ärgert, fragt den Ordnungshüter: «Herr Wachtmeister, darf man eigentlich zu einem Polizisten ‹Rindvieh› sagen?»
«Nein, das darf man nicht, und sollten Sie es wagen, gibt es eine ordentliche Geldstrafe», ruft der Beamte.
«Aber darf man zu einem Rindvieh ‹Herr Wachtmeister› sagen?», fragt der Logiker nach. «Na ja, das wohl schon», meint der Beamte.
Darauf der Logiker: «Dann auf Wiedersehen, Herr Wachtmeister!»
Geometrie des Beschimpfens.
Der Schweizer Astronom Fritz Zwicky, der viele Jahre seines Lebens auf dem Mount-Wilson-Observatorium arbeitete, bezeichnete einmal alle seine dortigen Kollegen als
sphärische Fieslinge:
«Weil sie Fieslinge sind, ganz egal, von wo aus man sie
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