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Was fühlt mein Hund, Was denkt mein Hund

Was fühlt mein Hund, Was denkt mein Hund

Titel: Was fühlt mein Hund, Was denkt mein Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Ruge , Guenther Bloch
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Ich fühle mich wohl, wenn Vroni mir hingebungsvoll den Hals leckt oder Lupo mir mit einem feuchten Nasenstupser zu verstehen gibt: »Streichle mich! Bitte!« Mein Tag beginnt jetzt völlig anders: Zuerst wirft sich Lupo auf den Boden, rollt sich erwartungsvoll wie ein Weihnachtsplätzchen im Zuckerguss. Kraulen, Quieken, frohlockendes Schnaufen – und das von beiden Seiten. Dann kommt Vroni.
    Wedelwedel, platsch. Auch Bauchkraulen, diesmal von tiefem Grunzen begleitet.
    Und es geht nicht nur mir so: Wenn mein Mann abends oder nachts mit dem typischen »Es-war-wahnsinnig-viel-los-lasst-mich-bloß-in-Ruhe«-Blick nach Hause kommt, hoppelt Vroni auf ihn zu und Lupo schießt mit Gummiente im Maul und glühendem Blick auf ihn los. Dann höre ich förmlich, wie der Stress des Tages von ihm abplatzt.
    Tasche weg, Mantel aus, Kopf ausschalten.
    Ach ja, vor Kurzem habe ich mich wahnsinnig aufgeregt und wurde dabei ziemlich laut.
    Plötzlich merkte ich, dass Vroni auf meinem Fuß saß und ganz friedlich guckte. Lupo lag vor mir. Was für eine ungetrübte Einheit. Ich war für einen klitzekleinen Augenblick einfach nur glücklich. Und das Rumpelstilzchen in mir war verschwunden.
    Bilde ich mir das alles nur ein? Oder ist es tatsächlich so, dass Hunde wie ein natürliches Anti-Stress-Programm wirken? Das sie Adrenalin, Puls und Blutdruck senken? Kurzum, dass sie uns helfen, gesund zu bleiben?
    Auszeiten zu zweit sorgen für Entspannung und beeinflussen das Wohlbefinden ins Positive.
    GÜNTHER BLOCH: Es ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass Hunde einen starken positiven Einfluss auf unsere Gesundheit haben können. Sie halten uns körperlich und geistig auf Trab und sorgen dafür, dass wir den inneren Schweinehund überwinden.
    Meine Oma pflegte stets zu sagen: »Egal, wie die Witterungsbedingungen auch sind – der Hund muss raus!« Wer bei Wind und Wetter rausgeht, viel Zeit in der Natur vebringt und sich viel bewegt, stärkt auf gut Deutsch sein Immunsystem. Doch das ist noch längst nicht alles.

    Ein Leben mit Hunden hält auf Trab. Und der Körper schüttet beim Spielen viel Gute-Laune-Hormone aus.
Im Taumel der Hormone
    Wer beim Spazierengehen ausgiebig mit seinem Hund spielt, dessen Körper schüttet vermehrt Dopamin aus. Schwimmt zu wenig von diesem Botenstoff im Blut, sind wir schlecht gelaunt oder leiden gar unter depressiver Verstimmung. Ein hoher Dopaminspiegel steigert dagegen die gute Laune und die allgemeine Zufriedenheit. Das Hormon gilt daher zu Recht als einer der wichtigsten »Schlüssel« zum emotionalen Wohlbefinden.
    Wissenschaftliche Forschungen aus Schweden zeigen außerdem, dass, wenn wir einen Hund streicheln, noch ein anderes »Glückshormon« ausgeschüttet wird: Der Oxytocinspiegel im Blut steigt beim Kuscheln bis um das Zehnfache an. Oxytocin, das der Körper unter anderem auch beim Liebesakt produziert, unterstützt nachweislich das Bindungsverhalten – und das ganz offensichtlich nicht nur zwischen zwei Menschen, sondern auch zwischen Mensch und Hund. Interessant ist übrigens, dass diese positive Wirkung auch beim gestreichelten Hund eintritt. Anhand wiederholter Blutproben bei verschiedenen Rassen konnte eindeutig festgestellt werden, dass auch bei unseren Vierbeinern der Oxytocinpegel deutlich steigt, wenn wir gemeinsam kuscheln. Das zeigt doch wieder einmal deutlich, dass Mensch und Hund gleichermaßen von ihrem symbiotischen Verhältnis profitieren.

    Mit den Jahren wandeln sich auch die Bedürfnisse Ihres Hundes. Die Liebe zu Ihnen bleibt unverändert.

    Hunde helfen Menschen
    Aufgrund ihrer natürlichen Sozialkompetenz können Hunde Menschen in Krisensituationen helfen, sich besser zu fühlen oder (wieder) besser mit sich selbst klarzukommen. Günther Bloch konnte diese großartige Fähigkeit schon unzählige Male selbst beobachten.
    Jeden Tag helfen Hunde Menschen, sich besser zu fühlen, beispielsweise im Altersheim oder in Strafvollzugsanstalten. Was mich bei solchen »Einsätzen« immer wieder fasziniert: Man braucht dazu keine speziell ausgebildeten Therapietiere. Jeder gut sozialisierte Hund kann in die Rolle des »Seelentrösters« schlüpfen. Natürlich sollte man aber zuvor überlegen, welcher Hund zu wem passt. So ist es zum Beispiel wenig ratsam, einen extrovertierten, sehr stürmischen Hundetyp auf die Bewohner eines Altersheims »loszulassen«. Auch wenn der Hund grundsätzlich freundlich ist und gerne Kontakt zu Menschen aufnimmt, wäre er für den Umgang mit den oft

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