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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Hodkin
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um festzustellen, ob er noch da war.
    Er war da.
    Und zwar ganz nah.

7
    D urcheinen glücklichen Zufall war die nächstbeste Tür, die ich aufriss, Raum 213, mein Spanischraum.
    Und den voll besetzten Tischen nach zu urteilen, war ich schon wieder spät dran.
    »Mies Diär?«, plärrte die Lehrerin.
    Abgelenkt und verstört zog ich die Tür hinter mir zu.
    »Eigentlich heiße ich Dyer.«
    Ob es an der Richtigstellung oder meiner Verspätung lag, werde ich nie herausfinden, auf jeden Fall bestrafte mich die Lehrerin, indem sie mich zwang, vor der ganzen Klasse zu stehen, während sie auf Spanisch eine Frage nach der anderen auf mich abfeuerte, die ich jedes Mal nur mit »Ich weiß es nicht« beantworten konnte. Sie stellte sich nicht einmal vor, saß einfach nur da, während sie wichtigtuerisch in ihrem Notenbuch herumkritzelte. Die spanische Inquisition nahm eine völlig neue Bedeutung an.
    Und sie zog sich gut zwanzig Minuten hin. Als die gute Frau schließlich fertig war, befahl sie mir, mich an den Tisch neben ihrem zu setzen, vor der ganzen Klasse, das Gesicht den anderen Schülern zugewandt. Brutal. Meine Augen klebten an den Zeigern der Uhr, während ich die Sekunden bis zum Ende der Stunde zählte. Als es läutete, stürzte ich zur Tür.
    »Dusiehst aus, als könntest du eine Umarmung gebrauchen«, sagte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah mich einem nicht sehr großen, lächelnden Jungen in einem aufgeknöpften weißen Hemd gegenüber. Darunter trug er ein T-Shirt mit der Aufschrift ICH BIN EIN KLISCHEE.
    »Das ist sehr großzügig von dir«, sagte ich und setzte ein Lächeln auf. »Aber ich glaube, ich komme auch so klar.« Es war wichtig, einen normalen Eindruck zu machen.
    »Oh, das war kein Angebot, nur eine Feststellung.« Der Junge schob sich die wilden Dreadlocks aus den Augen und streckte die Hand aus. »Ich bin Jamie Roth.«
    »Mara Dyer«, sagte ich, obwohl er das bereits wusste.
    »Sag mal, bist du neu hier?« Er grinste verschmitzt. Ich tat es ihm nach. »Du bist witzig.«
    Er verbeugte sich übertrieben. »Übrigens, nimm dir Morales nicht zu Herzen. Sie ist die übelste Lehrerin der Welt.«
    »Dann ist sie also zu allen so fies?«, fragte ich, als wir uns in sicherer Entfernung befanden. Während ich mir die Schultasche über die andere Schulter hängte, suchte ich den Campus nach eingebildeten Toten ab. Es waren keine da. So weit, so gut.
    » So fies vielleicht nicht, aber so ähnlich. Sei froh, dass sie dich nicht mit Kreide beworfen hat. Wie geht es eigentlich deiner Nase?«
    War er heute Morgen in Algebra II auch dabei gewesen?
    »Besser, danke. Du bist der Erste, der danach fragt. Oder überhaupt etwas Nettes sagt.«
    »Dann hast du also schon Nicht-Nettes zu hören bekommen?«
    Ichmeinte, etwas Silbernes in seinem Mund aufblitzen zu sehen, wenn er sprach. Ein Zungenpiercing? Interessant. Er schien gar nicht der Typ dafür zu sein.
    Ich nickte, während ich meinen neuen Klassenkameraden in Augenschein nahm. Ich wusste, dass es verschiedene Varianten der Schuluniform gab – unterschiedliche Hemden, Blazer und Wahlmöglichkeiten bei Röcken und Hosen, und für die ganz Mutigen standen auch noch Pullunder zur Auswahl. Doch als ich nach irgendwelchen Erkennungszeichen von Cliquen Ausschau hielt, verrückten Schuhen oder Schülern mit schwarz gefärbten Haaren und identischem Make-up, konnte ich nichts entdecken. Es lag nicht nur an den Uniformen; irgendwie schafften sie es, alle genau gleich auszusehen: tadellos zurechtgemacht, tadelloses Verhalten, kein Haar am falschen Platz. Jamie mit seinen Dreadlocks, dem Zungenpiercing und dem hervorschauenden T-Shirt war einer der wenigen, die aus der Reihe tanzten.
    Und natürlich die zerzauste Gestalt von heute Morgen. Ich spürte einen Ellbogen in den Rippen.
    »Also, du Neuling. Wer hat was gesagt? Lass mich nicht zappeln.«
    Ich lächelte. »Da war vorhin ein Mädchen, das mir geraten hat, mich vorzusehen.« Ich beschrieb Jamie das Automaten-Mädchen und sah, wie seine Augenbrauen in die Höhe fuhren. »Und der Typ, den sie dabeihatte, war genauso unfreundlich«, endete ich.
    Jamie schüttelte den Kopf. »Du hast dich in Shaws Nähe gewagt, stimmt’s?« Er lächelte vor sich hin. »Himmel, das ist vielleicht ein Typ.«
    »Äh … dieser Shaw hat nicht zufällig ein paar Muskeln zu viel und trägt sein Hemd mit aufgestelltem Kragen? Ihn hatte das besagte Mädchen nämlich am Arm.«
    Jamie lachte. »Die Beschreibung passt auf eine

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