Was Glueckliche Paare Richtig Machen
weil etwa zwei Drittel der Streitpunkte zwischen Paaren gar nicht lösbar sind. Das liegt daran, dass die meisten Probleme in einer Partnerschaft ihre Wurzeln in grundsätzlichen Unterschieden der Partner in Bezug auf ihre Persönlichkeit oder ihr Wertesystem haben. Wenn ein Paar über diese Unterschiede streitet, dann verschwendet es nicht nur seine Zeit. Es gefährdet seine Beziehung. Jeder bringt immer wieder seine Argumente vor, um den anderen zu überzeugen.
So wie Eva: »Ich stecke einfach zu oft zurück. Diesmal soll das anders sein!«Natürlich ist ihr das nicht gelungen. Auch Frank hat bei der Auseinandersetzung mit Eva gehofft, sie auf www.wiwobooks.com
S t r e i t v e r m e i d e n
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seine Seite ziehen zu können. Und weil die beiden ihr Ziel nicht erreichen konnten, sind sie jetzt enttäuscht voneinander. Ge-schieht das häufiger, dann wächst die Wahrscheinlichkeit, dass sich beide dauerhaft voneinander abwenden. Besser Sie lernen, Streit zu vermeiden. Dann sind die Chancen größer, ein glückliches Paar zu bleiben.
Beenden Sie jeden Streit so schnell wie möglich.
Ein Streit ist kein schicksalhafter Vorgang, der über uns verhängt wird. Einerlei wie Ihr Partner oder Ihre Partnerin auf Streit reagiert, niemand kann Sie zwingen, bei einer Auseinandersetzung mitzumachen. Es ist passiert, ich weiß auch nicht warum, sagen Streitende oft später. Es hilft, wenn wir erkennen, warum es passiert. Warum ein Wort das andere gibt.
Wenn wir verstehen, was einen Streit auslöst und wie wir ihn unterbrechen oder verhindern können, dann ist ein Streit kein unabänderliches Ereignis mehr.
Ein Streit ist ein Machtkampf. Das sieht man bei Eva und Frank sehr genau. Jeder der beiden will unbedingt gewinnen.
Jeder will als Sieger vom Platz gehen. Doch das ist nicht möglich. Beenden Sie also jeden Beziehungsstreit, so schnell Sie können – mit einem Unentschieden! Das Ziel sollte sein, eine Lösung zu finden, die beide Partner einander näher bringt.
Tipp: Der Streitstopp
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VermeidenSieeineEskalation.GehenSiedemanderenaus demWeg.BeruhigenSiesich.WenndieWutverrauchtist, könnenSiesichwiederbessermiteinanderverständigen
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W a s g l ü c k l i c h e P a a r e r i c h t i g m a c h e n Frank hätte, als er merkte wie wütend er war, das Gespräch mit Eva beenden können. Er hätte sagen können: »Ich bin sehr wütend. Ich möchte mich erst beruhigen, bevor wir weiter-reden.«
Bei Frauen vergeht die erste, heftige Wut oft schon in 20 bis 30 Minuten, wenn sie sich eine Auszeit nehmen. Männer brauchen dazu etwas länger. Und wenn es auch dann keine Annä-
herung gibt, vertagen Sie das heikle Thema. Wir kommen da gerade nicht weiter . Dann sollten Sie zu Rezept Nr. 1 (siehe Seite 21) übergehen und zunächst einmal für gute Stimmung sorgen.
Vergrößern Sie die Schnittmenge. Frank hätte aber auch schon viel früher reagieren können, als Eva das Thema Teppichboden oder Laminat anschnitt. »Wir konnten uns bislang nicht einigen. Gibt es nicht noch eine dritte Möglichkeit, die wir beide gut finden?«Er hätte auf diese Weise klargemacht, dass er an einer Lösung interessiert ist, mit der beide gut leben können.
In einer Partnerschaft müssen wir unser Augenmerk auf die Schnittmenge richten, auf die Überschneidungen zwischen uns und unseren Ansichten und dem Partner und seinen Überzeugungen. Mit Argumenten ist bei unterschiedlichen Ansichten nichts auszurichten. Das ist der große Irrglaube, der dem oft
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