Was Glueckliche Paare Richtig Machen
Gefühleraus-lassen nicht stand.
Der amerikanische Psychologe und Partnerschaftsexperte John M. Gottmann hat in Jahrzehnten der Forschung in seinem Ehelabor in Seattle Paare beobachtet. Er und seine Mitarbeiter haben mit Videokameras festgehalten, wie sie zusammen früh-stückten oder die Zeitung lasen. Sie haben erlebt, wie Paare sich stritten und wieder versöhnten. Das Ergebnis dieser jahr-zehntelangen Arbeit ist eindeutig: Streit ist nicht die Lösung .
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S t r e i t v e r m e i d e n
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Prof. Gottman ist selbst auch Paartherapeut und hat sich deshalb ganz besonders für Paare interessiert, die schon lange glücklich verheiratet sind. Das Ergebnis: Diese Paare haben keinen Kurs in fairem Streiten hinter sich, und sie verhalten sich auch nicht annähernd so, wie viele Paartherapeuten es immer wieder empfehlen. Sie diskutieren selten über ihre Probleme.
Manche Paare tun sogar etwas, was Kommunikationsexperten für das Schlimmste überhaupt halten: Sie gehen Konflikten aus dem Weg – und sind damit erfolgreich. Diese Paare haben vor allem gelernt, sich nicht zu streiten, und sie haben Wege gefunden, aufkommendem Beziehungsstreit elegant die Spitze zu nehmen und so emotionale Verletzungen zu vermeiden.
Nun will ich Sie nicht davon überzeugen, dass Sie in Zukunft immer Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin Recht geben sollen, auch wenn sie selbst eine ganz andere Überzeugung haben.
Warum sollte Eva nicht gern das Wohnzimmer mit Laminat auslegen wollen? Oder Frank den Wunsch nach Teppichboden haben? Was ich erreichen will, ist nicht, dass Frank oder Eva um des lieben Friedens willen die eigenen Wünsche für sich behalten. Das könnte ihre Beziehung sogar gefährden. Ich will erreichen, dass die beiden sich über die Frage »Laminat oder Teppichboden«nicht streiten, sondern andere Wege zu einer Lösung gehen. Denn Streit ist nicht die Lösung.
Warum Streit nicht hilft
Sich zu streiten veranlasst den Körper, große Mengen von Adrenalin auszuschütten. Adrenalin ist ein Hormon, das den Menschen darauf vorbereitet, vor einer Gefahr zu fliehen. Er fühlt sich bedroht. Er ist in Alarmstimmung und will handeln.
Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt steil an und www.wiwobooks.com
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W a s g l ü c k l i c h e P a a r e r i c h t i g m a c h e n das Blut fließt in die Muskeln. Das ist einer der Gründe, warum es im Zusammenhang mit Beziehungsstreit immer wieder auch zu Tätlichkeiten kommt. Was wenig bekannt ist: Diese körperlichen Angriffe auf den Partner gehen häufiger von Frauen aus und seltener von Männern. Unbestritten sind männliche Atta-cken aber gefährlicher, weil Männer in aller Regel über deutlich mehr Kraft verfügen und weil sie eher bereit sind, ihrem Gegen-
über ernsthaft zu schaden.
Sich zu streiten ist für Männer noch schwieriger als für Frauen, da sich bei ihnen aus biologischen Gründen die durch das Adrenalin ausgelöste körperliche Erregung sehr viel langsamer abbaut als bei Frauen.
Sich zu streitenverringert die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns. Auch das hat mit dem Hormon Adrenalin zu tun. Es will erreichen, dass der Mensch sofort etwas tut, nicht dass er nachdenkt. Das erklärt, warum Paare in solch einer Situation nie zu einer befriedigenden Lösung finden.
Sich zu streiten verschlechtert die Stimmung in der Beziehung und verringert damit die Aussichten auf eine Lösung noch einmal.
Sich zu streiten hat auch deshalb wenig Sinn,
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